Nach dem politischen und moralischen Niedergang durch Krieg und Hitler-Diktatur markieren die 50er Jahre eine Zeit steten Aufschwungs. Im Westen sind die Startbedingungen weitaus günstiger als in der DDR. Die Menschen blicken nach vorn und selten zurück, das Vergangene, die NS-Zeit, wird weithin verdrängt.
Ein geradezu explosionsartiges Wirtschaftswachstum ebnet den Weg in den stabilen Sozialstaat. Bald wird die Marke „made in germany“ die meisten westeuropäischen Volkswirtschaften überflügeln, ein Wirtschaftsminister mit Zigarre verkündet „Wohlstand für alle“.
Mit dem Inkrafttreten der Westverträge und der Erlangung der Souveränität gehen die Gründerjahre der Bonner Demokratie zu Ende. Die Bundesrepublik wird Mitglied der Europäischen Gemeinschaft, gehört künftig dem westlichen Bündnis NATO an. Eine Zeit, in der sich jedoch auch die Teilung der Deutschen in der bipolaren Welt vertieft. Am 17. Juni 1953 eskaliert im Osten der Protest gegen das SED-Regime. Sowjetische Panzer walzen den Volksaufstand nieder. Immer mehr Bürger der DDR kehren ihrem Staat den Rücken.