Das globale Klima und die Wälder unserer Erde sind eng miteinander verknüpft. Sterben die Wälder, geht eine klimaregulierende und kühlende Funktion verloren. Trotz dieses Wissens sind die Zahlen der Waldvernichtung ernüchternd: Jährlich verschwinden weltweit 12 Millionen Hektar Wald für die Produktion von Waren unseres alltäglichen Lebens.
Klimaversprechen - nur Etikettenschwindel?
Eine Gegenmaßnahme soll die Klimakompensation sein. Und der Verbraucher kann dabei aktiv mitmachen, so lautet das Versprechen verschiedener Firmen. Das Prinzip der Kompensation ist einfach: Bei der Produktion von Waren entstehen CO2-Emissionen. Mit dem Kauf von Zertifikaten können diese ausgeglichen werden. Das Geld fließt zum Beispiel in Aufforstungsprojekte im globalen Süden. So werden Emissionen, die hierzulande entstehen, anderswo wieder ausgeglichen, sprich kompensiert. Mit Hilfe der Kompensation werden schließlich Produkte oder sogar ganze Unternehmen ‚klimaneutral‘ gerechnet. Egal ob Schokolade, Wasser oder Seife - Klimaversprechen sind mittlerweile auf vielen Verpackungen zu sehen. Die Deutsche Umwelthilfe beispielsweise jedoch sieht die Idee der Klimakompensation kritisch. Denn eine schädigende Wirkung bei der Herstellung des Produktes bestehe auf jeden Fall. Ob dann möglicherweise irgendein Kompensationsprojekt irgendeinen Anteil an Wiedergutmachung leiste, sei höchst fraglich.
Klimaschutz per Mausclick?
Beispiel Uganda: Hier findet sich eines von vielen Kompensationsprojekten. Mit Hilfe der Aufforstung von Kiefern- oder Eukalyptusmonokulturen wollen große Unternehmen, darunter auch deutsche Firmen, die Emissionen senken und das Klima schützen. Für das Kompensationsprojekt kann der Verbraucher im Internet zu kostengünstigem Preis Bäume kaufen, die dann gepflanzt werden.
Klimaschutz per Mausklick, gutes Gewissen inbegriffen. Augenwischerei, meinen Nichtregierungsorganisationen - denn die Plantagen sind ein wichtiger Holzlieferant. Werden die Bäume im Kahlschlag geerntet, können sie kein CO2 mehr binden und Kohlenstoff einlagern. Bis die wiederaufgeforstete Plantage wieder CO2 in nennenswerter Menge binden kann, dauert es Jahrzehnte.
Dem Verbraucher bleibt all das beim Kauf eines ‚klimaneutralen Produkts‘ indes verborgen.
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Team
Ein Film von Anna Fein und Stefan Hanf
Kamera: Jens Staeder / Daniel Meinl / Ralph Wilhelm
Schnitt: Julia Hörr
Redaktion: Christine Elsner
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp