"Die Ostsee ist mein Zuhause. Aber wenn das so weitergeht, ist irgendwann alles tot." Peter Dietze ist ratlos. Der Küstenfischer erlebt schwere Zeiten. Hering und Dorsch sind seine "Brotfische", auf die er angewiesen ist. Doch die Bestände sind stark zurückgegangen.
Todeszonen: zu wenig Sauerstoff
Warum, kann Peter Dietze nur vermuten. Denn er und seine Kollegen halten sich streng an die Fangquoten, die seit Jahren verschärft werden. Trotzdem scheinen sich die Bestände nicht mehr zu erholen – zum ersten Mal in der Geschichte der Ostseefischerei.
Wissenschaftler vermuten, dass sogenannte Todeszonen eine Ursache für den Rückgang von Hering und Dorsch sind. In diesen Zonen gibt es nur noch so wenig Sauerstoff, dass kein Leben für Fische mehr möglich ist. Der Biologe Florian Hoffmann vom WWF erforscht die Entwicklung der Todeszonen – und macht sich große Sorgen: In dem kleinen Binnenmeer Ostsee befindet sich die weltweit größte Todeszone. Die Gründe dafür liegen aber vor allem außerhalb des Meeres.
Schweinswale sind bedroht
Nicht nur die Fischbestände der Ostsee leiden. Auch für andere Tierarten wird sie zu einem feindlichen Meer, für die Schweinswale zum Beispiel. Höchstens 500 Exemplare dieser genetisch eigenen, unersetzbaren Art gibt es noch in der Ostsee. Sie sind die einzigen Wale, die in deutschen Gewässern heimisch sind. Immer wieder landen verendete Exemplare im Deutschen Meeresmuseum, wo die Biologinnen Anja Gallus und Linda Westphal die Tiere sezieren. Sie wollen neben der Todesursache auch herausfinden, welche Rückschlüsse die toten Tiere auf den Zustand der Ostsee zulassen.
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Team
Ein Film von Werner Bertolan
Kamera: Sascha Kellersohn / Christian Efkemann / Oliver Kratz
Schnitt: Tim Greiner / Sergios Roth
Redaktion: Andreas Ewels
Leitung der Sendung: Cathérine Kipp