Weltweit leiden viele Menschen unter Herz-Rhythmus-Störungen. Oft sind sie für Betroffene unangenehm, aber in ihrer Konsequenz völlig harmlos. Das sogenannte Vorhofflimmern kann allerdings mit Gefahren verbunden sein. Es kommt zu einem sehr unregelmäßigen Herzschlag, weil die Vorhöfe des Herzens nicht mehr koordiniert im Sinusrhythmus schlagen, sondern (besonders im linken Vorhofohr) nur noch zucken anstatt sich zusammenzuziehen.
Die größte Gefahr, die dabei neben dem Risiko einer Herzschwäche besteht, ist eine Gerinnselbildung im linken Vorhofohr. Solche Blutgerinnsel können sich im Zuge des unruhigen Herzschlags lösen, mit dem Blutstrom ins Gehirn wandern und dort einen Schlaganfall auslösen.
Ursachen und Symptome
Der größte Risikofaktor für die Entstehung von Vorhofflimmern ist das zunehmende Alter. Außerdem begünstigen genetische Veranlagung, Übergewicht und ein zu hoher Blutdruck das Auftreten dieser Form von Herz-Rhythmus-Störungen. Betroffene können unter verschiedenen körperlichen und psychischen Symptomen leiden. Oft ist das Vorhofflimmern verbunden mit einer großen inneren Unruhe und Ängsten. In der Folge schlafen Betroffene oft auch sehr schlecht und wachen häufig nachts auf.
Körperlich leiden sie häufig unter Müdigkeit, Kraftlosigkeit und mitunter sehr stark eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit. Starkes Schwitzen (besonders nachts) und Ohrgeräusche sind weitere mögliche Begleiterscheinungen. Viele Betroffene berichten, dass sie ständig in sich hineinhorchen und ihren Herzschlag bis zum Hals spüren.
Die Diagnose
Der zuständige Arzt, ein Kardiologe, sucht zunächst bei einer körperlichen Untersuchung nach möglichen Risikofaktoren. Die Messung des Blutdrucks gibt hierbei oft erste Hinweise. Messen und aufzeichnen kann man das Vorhofflimmern mit einem Ruhe-EKG und darüber hinaus zur genaueren Bestimmung mit einem Langzeit-EKG.
Ein weiteres wichtiges Verfahren in der Diagnostik ist der Herz-Ultraschall. Hier können mögliche Konsequenzen des Vorhofflimmerns wie eine Gerinnselbildung oder eine Herzschwäche erkannt werden. Außerdem kann das Vorhofflimmern lokalisiert und dargestellt werden.
Die Therapie
Bei der Behandlung des Vorhofflimmerns ist es zunächst wichtig, Risikofaktoren möglichst weitgehend auszuschalten. Ein bestehender Bluthochdruck sollte mit blutdrucksenkenden Medikamenten und gegebenenfalls anderen Maßnahmen wie Sport und einer Ernährungsumstellung richtig eingestellt werden. Außerdem sollten Betroffene auf ihr Gewicht achten bzw. Übergewicht reduzieren. Besonders wichtig bei bestehendem Vorhofflimmern ist die Gabe von blutverdünnenden Medikamenten, um der Gefahr einer Gerinnselbildung und eines Schlaganfalls vorzubeugen.
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Selbsthilfe
Neben den genannten Maßnahmen ist die Reduzierung von körperlichem und psychischem Stress in Privat- und Berufsleben ein wichtiger Faktor. Betroffene sollten versuchen, auf mehr Ruhe und Gelassenheit in ihrem Leben zu achten und nicht mehr ständig in sich hinein zu horchen.