Das Judentum ist eine der großen Weltreligionen. Es ist ungefähr 4.000 Jahre alt. Aus ihm haben sich das Christentum und der Islam entwickelt. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 14 Millionen Menschen jüdischen Glaubens. In Deutschland gibt es heute etwas mehr als 200.000 Juden und Jüdinnen.
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Was in der jüdischen Religion wichtig ist
Juden glauben an einen einzigen Gott. Das Gebetshaus der Juden heißt Synagoge. Hier versammeln sie sich, um Gottesdienste zu feiern, zu beten, zu lernen und zu feiern. Im Judentum gibt es eine heilige Schrift: den Tanach. Das sind alte Texte, in denen Regeln für das religiöse Leben niedergeschrieben sind. Der Tanach besteht aus dem, was für Christen "das Alte Testament" ist.
Oft wird auch von der Tora gesprochen: Sie ist der erste Teil des Tanach und enthält die fünf Bücher Mosche (Moses) - angefangen von der Schöpfungsgeschichte, dem Auszug aus Ägypten, und sie beinhaltet alle 613 Gebote und Verbote des Judentums. Juden glauben - wie Christen auch - dass Mosche (Moses) die Zehn Gebote von Gott empfangen hat.
Jüdische Gelehrte tragen den Titel "Rabbiner". Ein Rabbiner ist ein Lehrer, er führt die Gemeinde und leitet oft auch den Gottesdienst in der Synagoge. Gläubige Juden leben nach den religiösen Gesetzen und Regeln. Diese Gesetze beziehen sich aber nicht nur auf die Religion. Es geht dabei auch darum, wie die Menschen im Alltag zusammenleben und was sie im Haushalt beachten müssen.
Diese Regeln gelten für Juden
Gläubige Juden dürfen nur "koschere" Speisen essen. Das Wort "koscher" kommt aus der hebräischen Sprache und bedeutet "tauglich". Rindfleisch zum Beispiel gilt als koscher, Schweinefleisch darf nicht gegessen werden. Denn die Regel sagt: Es dürfen nur Tiere gegessen werden, die gespaltene Hufe haben und Wiederkäuer sind. Wichtig ist dabei unter anderem auch das "Schächten". Das bedeutet, dass ein Tier auf eine bestimmte Weise geschlachtet wird und es vollständig ausbluten muss. Juden dürfen nämlich kein Blut zu sich nehmen. Außerdem sollen fleischige und milchige Lebensmittel getrennt voneinander aufbewahrt, zubereitet und gegessen werden.
Der "Schabbat" ist der wöchentliche Ruhetag der Juden - so ähnlich wie bei Christen der Sonntag. Schabbat dauert von Freitagabend bis Samstagabend. Jüdische Geschäfte haben deshalb samstags zu. Juden dürfen am Schabbat nicht arbeiten, Auto fahren oder elektrische Geräte benutzen.
Eine der ältesten Traditionen des Judentums ist die "Brit Mila". Das ist die Beschneidung von Jungen. Sie findet in der Regel am achten Tag nach der Geburt statt. Dabei wird bei einer Feier die Vorhaut am Penis des Babys entfernt. Mit 13 Jahren feiern jüdische Jungen "Bar Mitzwa". Ab dann gelten sie in der jüdischen Religion als Erwachsene. Mädchen feiern mit 12 Jahren "Bat Mitzwa" und gelten dann ebenfalls als Erwachsene.
Das sind nur einige der vielen Regeln und Traditionen, die es im Judentum gibt. Und nicht alle Juden halten sich an alles. Es gibt zum Beispiel orthodoxe Juden, die sehr streng nach den Regeln leben. Und es gibt auch Juden, die sich nicht an alle Regeln halten, sie ändern oder versuchen die Regeln mit dem modernen Leben heute zu verbinden.
Ablehnung und Hass gegen Juden
In der Vergangenheit sind Juden immer wieder verfolgt und vertrieben worden. Besonders schlimm war der Hass gegen Juden in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Die Nationalsozialisten ließen zwischen 1933 und 1945 auf Befehl ihres grausamen Herrschers Adolf Hitler mehr als sechs Millionen Juden töten.
Auch heute gibt es immer noch Ablehnung und Hass gegen jüdische Menschen: Man nennt das "Antisemitismus". Mehr darüber erfahrt ihr hier: