Insolvenz: Lila Bäcker muss alle Filialen schließen

    Backkette insolvent:Lila Bäcker muss alle Filialen schließen

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    Die Bäckereikette hatte schon länger finanzielle Probleme. Zum 1. Februar muss Lila Bäcker nun ganz schließen und Hunderte Mitarbeiter entlassen.

    Ein Werbeplakat vom Unternehmen Lila Bäcker mit dem Schriftzug «lila lecker».
    Die Bäckereikette Lila Bäcker schließt alle Filialen zum 1. Februar.
    Quelle: dpa

    Die insolvente Backkette Lila Bäcker muss nun auch ihre noch verbliebenen 160 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein schließen. Gleiches gelte für den Logistikbereich, die Verwaltung und die Produktion in Pasewalk, teilte das Unternehmen am Freitag in Neubrandenburg mit.

    Rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen daher zum 1. Februar entlassen werden.

    Mitteilung der Backkette Lila Bäcker

    Die Beschäftigten seien am Morgen von Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff informiert worden, hieß es weiter. Zuvor hatte der Radiosender Ostseewelle berichtet.
    ZDFheute Infografik
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    Angebot von einzigem verbliebenen Interessenten abgelehnt

    Hintergrund der Entscheidung sei, dass auch das letzte Angebot des einzig verbliebenen Interessenten in dieser Woche von den Banken auch aus formellen Gründen habe abgelehnt werden müssen.
    "Die Finanzierer sind deshalb nicht weiter bereit, Verluste aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu tragen. Ohne eine solche Zusage der Banken können und dürfen wir den Betrieb aber nicht fortführen", sagte der Insolvenzverwalter.
    Es sei schlimm für die Menschen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, sagte Phillip Haverkamp, Geschäftsführer beim Handelsverband Berlin - Brandenburg e. V., gegenüber dem ZDF. "Was es aber gerade abmildert, ist der Fachkräftemangel."

    Den allermeisten dieser Menschen droht keine Arbeitslosigkeit, sondern sie werden, weil sie sehr gut qualifiziert sind, einen neuen Job finden.

    Phillip Haverkamp, Geschäftsführer beim Handelsverband Berlin - Brandenburg e. V.

    Mitarbeitende in einer Backstube
    In der Bäckerei Geisenhofer arbeiten Menschen aus 16 verschiedenen Nationen. Der Freisinger Familienbetrieb investiert viel in die Integration und Ausbildung der Mitarbeitenden. 20.12.2023 | 3:17 min

    Kunden in Greifswald finden Schließungen schade

    "Ich finde das traurig", sagt Kundin Christina Mahnke aus Greifswald. "Wir haben immer gebangt und gehofft, aber jetzt müssen wir uns woanders unsere Brötchen suchen." Man könne nicht immer nur auf das billigste Angebot schauen. "Ich fände es wichtig, auch mal ein paar Cent mehr für ein Brötchen auszugeben und die Ketten damit zu erhalten", sagt sie.
    Auch Gerd Walter ist besorgt, "dass die Bäcker so zu kämpfen haben".

    Alles ist teurer geworden, das ist wie ein Teufelskreislauf, der sich hochschaukelt. Alles kostet mehr, dann wird mehr gefordert und so weiter.

    Kunde Gerd Walter

    Eine weitere Kundin sagt, die Preise bei Lila Bäcker seien leider "unheimlich hoch". "Es schmeckt gut, aber man hat das Geld nicht mehr", sagt sie. Es besorgt sie, dass immer mehr Ketten zumachen und wegfallen. "Aber ich verstehe es auch, weil die Kosten so steigen. Gerade hier, in Mecklenburg-Vorpommern, wird auch die Arbeit sehr schlecht bezahlt."

    Lila Bäcker schon länger in finanziellen Schwierigkeiten

    Lila Bäcker hatte bereits Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet und war dank einer Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern neu gestartet.
    Im Oktober 2023 hatte die Backkette schließlich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Dezember war der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen.
    Zum 1. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Etwa ein Drittel der etwa 230 Filialen sollte demnach geschlossen werden. Bleiben sollten nur die rund 160 gut besuchten Filialen und Cafés an interessanten Standorten. Nun ist auch für sie Schluss. Für die Mäkelbörger Kuchen-Manufaktur würden weiter Investoren gesucht.
    Quelle: dpa, ZDF

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