Urteil im Verleumdungsprozess gegen Regisseur Polanski
Klage von Schauspielerin:Verleumdungsprozess: Polanski freigesprochen
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Schauspielerin Charlotte Lewis hatte wegen Verleumdung im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfe gegen Regisseur Roman Polanski geklagt. Nun wurde Polanski freigesprochen.
Regisseur Roman Polanski (Archivfoto)
Quelle: AFP
Der französisch-polnische Filmemacher Roman Polanski hat einen Verleumdungsprozess in Paris gewonnen. Die britische Schauspielerin Charlotte Lewis hatte gegen ihn geklagt, weil dieser in einem Interview von ihr erhobene Vergewaltigungsvorwürfe als Lüge bezeichnet hatte. Das Pariser Strafgericht sprach den 90-Jährigen nun von Lewis' Verleumdungsvorwurf frei.
Bei der Urteilsverkündung war der Oscar-Preisträger ("Der Pianist") nicht anwesend. Die 56-jährige Lewis hingegen zeigte sich am Dienstag den Tränen nahe. Sie sagte, sie habe einen langen Kampf verloren.
Polanski: Vorwürfe des sexuellen Übergriffs "abscheuliche Lüge"
Lewis hatte gegen Polanski geklagt, der in einem Interview mit der Wochenzeitschrift "Paris Match" ihre Vorwürfe des sexuellen Übergriffs als "abscheuliche Lüge" abgewiesen hatte. Der Filmemacher sagte in dem 2019 veröffentlichten Gespräch:
Der Regisseur verwies in dem Interview auf Aussagen der Darstellerin in einem englischen Magazin, in dem sie gesagt habe, dass sie von ihm fasziniert gewesen sei und seine Geliebte werden wollte. Sie habe ihn wahrscheinlich mehr begehrt als er es wollte.
Lewis hatte zu dem von Polanski zitiertem Interview gesagt, zahlreiche ihr zugeschriebenen Zitate seien nicht exakt. Sie sei falsch zitiert worden. Nach der Veröffentlichung des Interviews des Regisseurs in "Paris Match" im Dezember 2019 reichte die Schauspielerin eine Verleumdungsklage ein.
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Lewis beschuldigt Polanski der Vergewaltigung
Lewis hatte im Jahr 2010 bei einer Pressekonferenz behauptet, dass der Regisseur von "Rosemary's Baby" sie im Jahr 1983 vergewaltigt habe. Damals war die heute 56-Jährige 16 Jahre alt. Sie hatte gegen Polanski aber keine Klage eingereicht. Die Britin hatte unter seiner Regie in dem Abenteuerfilm "Piraten" aus dem Jahr 1986 mitgespielt.
Bereits im Vorfeld hatte die Staatsanwaltschaft daran erinnert, dass bei dem Gerichtsurteil weder über die Wahrheit der behaupteten Vergewaltigung noch über die Authentizität von Zitaten, die der Schauspielerin zugeschrieben werden, entschieden wird. Es ginge vielmehr darum, ob Polanski seine Meinungsfreiheit missbraucht habe oder nicht.
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Mehrere Frauen beschuldigen Polanski
In den vergangenen Jahren hatten mehrere Frauen Polanski sexueller Übergriffe bezichtigt. Der Regisseur ist nach einer Anklage wegen Sex mit einer Minderjährigen seit 1978 vor den US-Behörden auf der Flucht. Polanski hatte damals unerlaubten Sex mit einer 13-Jährigen zugegeben, eine Vergewaltigung aber bestritten.
Er setzte sich aus den USA ab, als sich ein Schuldspruch und eine Haftstrafe abzeichneten. Polanski ist nie wieder in die USA gereist. Erst vor wenigen Wochen kam in den USA erneut ein Missbrauchsvorwurf gegen ihn auf. Der Fall soll 2025 vor Gericht gehen.
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