Schäden in Millionenhöhe:Das große Aufräumen nach der Sturmflut
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Nach der Sturmflut an der Ostseeküste werden langsam die Schäden sichtbar: An mehreren Stellen brachen Deiche, Strände sind zerstört, auf Fehmarn starb eine Frau in ihren Auto.
Die schwere Sturmflut mit Rekord-Wasserständen hat an der Küste Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns nach ersten Schätzungen Schäden in dreistelliger Millionenhöhe angerichtet.
Am Samstag begannen in den betroffenen Städten und Gemeinden von Flensburg bis Lübeck und Rügen die Aufräumarbeiten. Zuvor sanken die Wasserstände am Samstagmorgen mit Ablaufen des Sturms überall deutlich. In Flensburg erreichte der Pegelstand in der Nacht 2,27 Meter über dem Normalwert - ähnlich hoch stieg der Pegel zuletzt im Jahr 1904.
Menschen mussten ihre Häuser verlassen, Frau auf Fehmarn gestorben
Einige der bisher bekannten Folgen der Sturmflut:
- Zahlreiche Menschen hatten wegen Überschwemmungen ihre Häuser verlassen müssen. In Schleswig-Holstein mussten rund 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden.
- An mehreren Stellen brachen Deiche oder wurden überspült.
- Eine 33 Jahre alte Frau wurde auf Fehmarn in ihrem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen.
- In Ostholstein wurden mehrere Strandwälle von den Fluten durchbrochen und Deiche beschädigt.
- Bei Maasholm und Arnis an der Schlei sowie südlich des Olpenitzer Hafens brachen Deiche, auch in Damp konnte ein Deich nicht gehalten werden.
- In Schleswig wurde der Hafen überflutet, der Strom wurde abgestellt.
- In einigen Häfen gingen Sportboote unter.
- In Sassnitz auf Rügen beschädigte das Hochwasser die Bodenplatten der Strandpromenade.
Zerstörter Strand in Sassnitz auf Rügen
Die Stadt hat an der vom Sturm zerstörten Strandpromenade Schilder mit der Aufschrift "Lebensgefahr" aufgestellt.
Quelle: dpa
Zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz
Mehr als 2.000 Einsatzkräfte waren in Schleswig-Holstein zur Stelle. Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei und Technisches Hilfswerk (THW) waren mit einem Großaufgebot von Kräften im Einsatz. Nach Angaben des Landesfeuerwehrverbands gab es weit mehr als 1.000 Einsätze im Land.
Die Feuerwehr Rostock verzeichnete 19 Einsätze wegen des Sturms und Hochwassers. Bereits am Freitagmorgen sicherten die Einsatzkräfte ein sinkendes Schiff im Stadthafen.
Schäden noch nicht komplett erfasst
Sie sei noch ganz geschockt, sagte die Frau des Inhabers des Pubs "Mc Melson" in Flensburg. Das Wasser sei leider in den Keller gelaufen. Sie hätten alle Türen und Fenster abgedichtet.
Eine Mitarbeiterin eines anderen Restaurants am Hafen sagte, sie hätten bis 19 Uhr gekämpft. "Dann mussten wir raus." Das Wasser habe ihr bis zum Bauch gestanden.
Erst wenn das Wasser komplett abgelaufen ist, können Experten damit beginnen, Schäden zu erfassen. Neben Deichen und Hochwasserschutzanlagen sind auch Hafenanlagen, Uferbefestigungen und Gebäude betroffen. Hohe Kosten verursachen Sturmfluten an Stränden, wenn diese zum Teil ins Meer gerissen und später wieder aufgefüllt werden müssen.
Bahn fährt wieder - auch die Fähren nach Dänemark
Der Bahnverkehr, der am Freitagabend auf mehreren Regionalstrecken in Schleswig-Holstein eingestellt worden war, lief am Samstag wieder an.
Einschränkungen gab es noch beim Schiffsverkehr zu den Nordseeinseln und -halligen. Der Sturm hatte das Wasser aus dem Wattenmeer gedrängt und für extremes Niedrigwasser gesorgt. Der Fährverkehr zwischen Deutschland und Dänemark lief am Samstag wieder an.
Leuchtturm stemmt sich gegen den Sturm
Das Sturmtief peitschte die Ostsee rund um den Leuchtturm auf der Ostmole von Sassnitz auf Rügen auf. Mecklenburg-Vorpommern wurde aber etwas weniger schwer getroffen als befürchtet.
Quelle: dpa
Quelle: dpa