Spenden für IS: Haftstrafe für Berliner

    Terrororganisation:Spenden für IS: Haftstrafe für Berliner

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    Er hatte Spenden an die Terrormiliz IS überwiesen: Wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung ist ein 25-Jähriger in Berlin zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

    Berliner Kammergericht
    Urteil am Berliner Kammergericht für einen Unterstützer der IS-Terrormiliz.
    Quelle: picture alliance / Jochen Eckel

    Wegen Unterstützung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat ist ein 25-jähriger Berliner zu einer Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt worden. Das teilte das Kammergericht Berlin am Freitag mit. Die Strafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
    Der in Berlin geborene Joshua S. war in einem inzwischen verbotenen salafistischen Verein in Berlin aktiv und hatte zwischen November 2020 und März 2021 an Spendensammelaktionen für den IS teilgenommen. Er hatte elf Beträge von insgesamt 218 Euro an Personen überwiesen, die das Geld nach Syrien an den IS weitergeleitet haben sollen.
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    Gericht: Überzeugter Salafist

    Der Beschuldigte habe mit seinen Spenden die Ziele des IS fördern wollen, stellte die Kammer in ihrem Urteil fest. Verurteilt wurde er wegen elf Fällen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland.
    Der junge Mann ist aus Sicht des Gerichts überzeugter Salafist. Im Prozess sei er geständig gewesen, teilte eine Sprecherin mit. Gegen das Urteil könnten noch Rechtsmittel eingelegt werden. Der Angeklagte bleibe in Untersuchungshaft.
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    Angeklagter zeigte sich geständig

    Seine Taten waren laut Gericht bei Ermittlungen des Bundeskriminalamts gegen die Betreiber von Spendenkanälen des IS aufgefallen und führten zur entsprechenden Anklage. Der Mann zeigte sich während des im Februar begonnenen Staatsschutzverfahrens geständig.
    Mit der Strafe von einem Jahr und acht Monaten Haft blieb das Kammergericht etwas unter der Forderung der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, die auf eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und zehn Monaten plädiert hatte. Die Verteidigung sprach sich in dem Prozess für einen Freispruch aus.
    Quelle: AFP, dpa

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