Appell an Kongress: Biden dringt auf weitere Hilfen für Kiew

    Appell an Kongress:Biden dringt auf weitere Hilfen für Kiew

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    US-Präsident Biden hat die Republikaner im Kongress aufgerufen, weitere Hilfen für die Ukraine zu billigen. Die Unterstützung der USA dürfe nicht unterbrochen werden, mahnte Biden.

    Biden hinter einem Rednerpult im Weißen Haus.
    US-Präsident Biden hat der Ukraine anhaltende Unterstützung versprochen - trotz der vorläufigen Einigung im Haushaltsstreit, die keine weiteren finanziellen Hilfen vorsieht.02.10.2023 | 0:24 min
    US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine die weitere Unterstützung der USA zugesichert und zugleich den Kongress aufgefordert, möglichst rasch neue Hilfen für Kiew zu beschließen. Im Moment würden die Gelder für das von Russland angegriffene Land weiter fließen, aber es bleibe nicht viel Zeit, mahnte Biden am Sonntag.

    Wir können unter keinen Umständen zulassen, dass die amerikanische Hilfe für die Ukraine unterbrochen wird.

    Joe Biden, US-Präsident

    Tags zuvor hatte der Kongress einen Übergangshaushalt bis zum 17. November ohne neue Gelder für die Ukraine beschlossen, um einen Regierungsstillstand abzuwenden. Biden versicherte aber der Ukraine und den westlichen Verbündeten der USA, dass sie weiter auf Washington zählen könnten.
    Die große Mehrheit beider Parteien - Demokraten und Republikaner, Senat und Repräsentantenhaus - unterstützten die Hilfe für die Ukraine gegen Russlands brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sagte Biden. Mit Blick auf den Haushaltsstreit fügte er hinzu: "Hören Sie auf, Spielchen zu spielen. Erledigen Sie es."

    Widerstand gegen Ukraine-Hilfen wächst

    Viele Abgeordnete räumen aber ein, dass es, je länger der Krieg dauert, immer schwieriger wird, im Kongress breite Unterstützung für die Ukraine-Hilfen zu bekommen. Vor allem unter den Republikanern wächst der Widerstand dagegen.
    Joe Biden (r), Präsident der USA, und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, treffen sich im Oval Office des Weißen Hauses.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj hat bei seinem Besuch in Washington erneut um Hilfe gebeten. Noch gibt es Unterstützung von den USA, doch der Rückhalt wird schwächer.22.09.2023 | 1:28 min
    In der vergangenen Woche stimmte fast die Hälfte der Republikaner im Repräsentantenhaus dafür, 300 Millionen Dollar von einem Ausgabenpaket des Verteidigungsministeriums zu streichen, die für die Ausbildung ukrainischer Soldaten und Waffenkäufe vorgesehen waren. Das Geld wurde später separat doch noch gebilligt, doch es war ein klares Signal für eine sich wandelnde Stimmungslage unter den Republikanern.

    Gelder für Kiew aus Übergangsetat gestrichen

    Aus dem am Samstag beschlossenen Übergangshaushalt wurden dann ebenfalls neue Hilfen für die Ukraine gestrichen. Abgeordnete beider Parteien trugen den Kompromiss mit, um einen Shutdown zu verhindern. Großer Verlierer war dabei die Ukraine. Der republikanische Senator Rick Scott sagte, die Menschen in seinem Bundesstaat Florida wollten der Ukraine helfen. Aber sie wollten auch Amerikanern helfen.
    Gespräch zwischen Sievers und Strack-Zimmermann, Mainz 01.10.2023
    Bröckelt die Unterstützung des Westens für Kiew? Es müsse nun "schnellstmöglich eine Runde geben", um über die künftige Unterstützung der Ukraine zu beraten, so FDP-Politikerin Strack-Zimmermann zum Ausgang der Slowakei-Wahl.01.10.2023 | 6:22 min
    Präsident Biden versicherte, dass es bei der Entscheidung vom Samstag nur darum gegangen sei, einen Stillstand der Regierungsgeschäfte zu vermeiden, der ohne Überbrückungsfinanzierung gedroht hätte. Die Unterstützung der Ukraine stehe nicht in Frage. "Schauen Sie mich an", sagte er und drehte sich zur Kamera. "Wir werden das hinbekommen."

    Ukrainische Regierung gibt sich zuversichtlich

    Auch die ukrainische Regierung äußerte sich zuversichtlich. "Die Unterstützung für die Ukraine bleibt unerschütterlich stark sowohl in der US-Regierung als auch in beiden Parteien, in den Kammern des US-Kongresses und, was am wichtigsten ist, innerhalb der amerikanischen Bevölkerung", erklärte ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, am Sonntag. Er betonte, dass die Überbrückungsfinanzierung keine Auswirkung auf die Milliarden Dollar an Unterstützung haben werde, die der US-Kongress bereits zugesagt habe.
    Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte in Kiew, er glaube nicht, dass der Übergangshaushalt ohne Ukraine-Hilfe das letzte Wort sei. "Ich habe die Hoffnung, dass dies nicht die endgültige Entscheidung ist und dass die USA die Ukraine weiter unterstützen."

    Russische Armee
    :Was gegen eine Mobilisierungswelle spricht

    Anfang Oktober zieht Russland erneut über 100.000 Wehrpflichtige ein - eine große Mobilisierung für den Krieg ist aber unwahrscheinlich. Der Ukraine gelingen langsame Vorstöße.
    von Christian Mölling, András Rácz
    Soldaten der russischen Streitkräfte während einer Kampfkoordinationsübung in der Volksrepublik Luhansk
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    Quelle: AP

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