Polen schickt 10.000 Soldaten in Grenzregion bei Belarus

    Sorge wegen Belarus:Polen schickt 10.000 Soldaten in Grenzregion

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    Die Präsenz der Wagner-Gruppe in Belarus beunruhigt Polen weiter. Zur Abschreckung sollen nun 10.000 Soldaten in der Grenzregion stationiert werden.

    Archiv: Ein polnischer Grenzschutzbeamter am 30.062022 an der Grenze zwischen Polen und Belarus.
    Polen will weitere Soldaten in Grenzregion zu Belarus stationieren.
    Quelle: AP

    Polen plant die Stationierung von insgesamt 10.000 Soldaten in der Grenzregion zum Nachbarland Belarus. Etwa 4.000 Soldaten würden den Grenzschutz unterstützen, weitere 6.000 sollten die Reserve bilden, sagte Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Donnerstag dem polnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

    Es geht uns darum, den Aggressor abzuschrecken, damit er nicht wagt, Polen anzugreifen.

    Marius Blaszczak, polnischer Verteidigungsminister

    Polen ist ähnlich wie Litauen besorgt wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner in Belarus und einer steigenden Zahl von Migranten, die über das Nachbarland unerlaubt in die EU einreisen wollen. Warschau ist der Ansicht, russische Wagner-Söldner könnten von Belarus aus nach Polen eindringen oder Migranten beim Grenzübertritt helfen.
    Polen hatte Belarus vergangene Woche auch vorgeworfen, seinen Luftraum mit zwei Hubschraubern verletzt zu haben.
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    Polen beschuldigt Belarus mit Militärhubschraubern in den polnischen Luftraum eingedrungen zu sein – und hat daraufhin die Zahl der Soldaten an der Grenze erhöht.02.08.2023 | 2:09 min
    Was es mit dem Hubschrauber-Vorfall auf sich hat:

    2021 eskalierte Situation zwischen Polen und Belarus

    Das EU- und Nato-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus. Dort sind nach früheren Angaben zusätzlich zu den 5.000 polnischen Grenzschützern bereits seit längerem 2.000 Soldaten eingesetzt. Sie sollen zudem Hilfe von 500 Polizisten bekommen. Am Mittwoch hatte Blaszczak gesagt, Warschau wolle die Bewachung der Grenze noch mit weiteren 2.000 Soldaten verstärken.
    2021 war die Situation an der polnisch-belarussischen Grenze eskaliert: Tausende Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die EU beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.
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    Polen und Lettland verstärken ihre Grenzen zu Belarus:

    Polen fürchtet Provokationen durch Wagner-Gruppe

    Nun fürchtet Polen erneut Provokationen, seitdem Truppen der Privatarmee von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau in Belarus ihr Lager aufgeschlagen haben.
    Nach Angaben der Führung in Minsk sollen die Wagner-Kämpfer die belarussische Armee schulen. Die Nervosität gilt auch der sogenannten "Suwalki-Lücke". So bezeichnet die Nato einen Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Belarus und Kaliningrad. Mit dessen Einnahme könnte Russland die Baltenstaaten von den übrigen Nato-Ländern abschneiden. Benannt ist der Korridor nach dem polnischen Ort Suwalki.
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    Quelle: dpa, AFP

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