"Zeit für Erneuerung":Faeser will SPD-Vorsitz in Hessen abgeben
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Bei der letzten Landtagswahl hat die hessische SPD das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Nun sei "Zeit für Erneuerung", so Nancy Faeser - und zieht Konsequenzen.
Die Landtagswahl 2023 in Hessen habe nicht das gewünschte Ergebnis gebracht, so Nancy Faeser (SPD).
Quelle: dpa
Die amtierende hessische SPD-Vorsitzende Nancy Faeser wird nicht erneut bei der im März anstehenden Neuwahl des Landesvorstands kandidieren. "Ich persönlich habe mich jetzt dazu entschieden, den Landesvorsitz auf dem Parteitag am 9. März in Frankfurt abzugeben", schrieb Faeser in einer Mitteilung an die hessischen SPD-Mitglieder.
Diese solle auch mit einem neuen Führungspersonal und neuen Ideen beginnen, fügte Faeser hinzu, die zugleich Bundesinnenministerin ist. Sie werde der SPD Hessen immer zur Seite stehen, wenn sie gebraucht werde.
100 Tage nach der Landtagswahl in Hessen hat der 21. Landtag im Januar nun seine Arbeit aufgenommen. In der konstituierenden Sitzung wurde Ministerpräsident Rhein im ersten Wahlgang wiedergewählt.18.01.2024 | 1:47 min
Faeser: Starker Zusammenhalt nach Landtagswahl in Hessen
Faeser bedankte sich für die Unterstützung der Partei in ihrer Zeit als Vorsitzende. "Besonders dankbar bin ich für unseren starken Zusammenhalt nach der Landtagswahl im Oktober", schrieb sie.
Dennoch sei die SPD nun an der Landesregierung beteiligt und habe seit vielen Jahren wieder die ersehnte Möglichkeit, Ideen in der Regierung in Tatsachen umzusetzen. Der Koalitionsvertrag trage eine klar sozialdemokratische Handschrift.
Sören Bartol soll als neuer SPD-Landesvorsitzender gewählt werden
Bereits am Dienstag hatten die SPD-Bezirke Nord und Süd in Hessen den Bundestagsabgeordneten Sören Bartol für die im März anstehende Neuwahl nominiert. Die Bezirke Nord und Süd bilden den SPD-Landesverband, dessen Vorsitzende Faeser seit 2019 ist. Der Landesvorstand soll auf einem Landesparteitag am 9. März in Frankfurt am Main neu gewählt werden.
Laut der Erklärung der Bezirke wurde die Entscheidung für Bartol bei einer gemeinsamen Sitzung am Montag getroffen. Bartol bringe 22 Jahre parlamentarische Erfahrung mit. Beide bezeichneten Bartol als "Macher" und "Teamplayer".
Hessisches SPD-Ergebnis schlechtestes aller Zeiten
Für die SPD um ihre Spitzenkandidatin Faeser war es das schlechteste Ergebnis in Hessen jemals. Rhein entschied sich danach für eine Koalition mit der SPD, die seit Januar im Amt ist.
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