"Letzte Generation": Carla Hinrichs erneut vor Gericht
"Letzte Generation"-Sprecherin:Klimaaktivistin Hinrichs erneut vor Gericht
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Die Mitgründerin der Klimaaktivisten-Gruppe "Letzte Generation", Carla Hinrichs, steht erneut vor Gericht. Es geht um Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Carla Hinrichs (Mitte), Sprecherin der "Letzen Generation" steht erneut vor Gericht (Archivbild).
Quelle: dpa
Wegen mehrerer Straßenblockaden der Klima-Protestgruppe "Letzte Generation" in Berlin steht deren Mitgründerin und Sprecherin Carla Hinrichs erneut vor Gericht.
Die 27-Jährige erklärte zu Prozessbeginn vor dem Amtsgericht Tiergarten, sie sei an den in den Anklagen genannten Tagen auf der Straße gewesen. Die Klimaaktivistin sagte in dem Verfahren wegen Nötigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte:
Weil bisherige Aktionen der "Letzten Generation" viel Wut und Kritik auslösten, gehen die Klimaaktivisten jetzt andere Wege: Sie riefen zu "ungehorsamen Versammlungen" auf.16.03.2024 | 1:29 min
Fünf Anklagen und ein Strafbefehl gegen Hinrichs
Fünf Anklagen und ein Strafbefehl liegen gegen sie vor. Insgesamt geht es um elf Vorfälle in der Zeit von August 2021 bis Mai 2023. Hinrichs habe jeweils mit weiteren Klimademonstranten auf Fahrbahnen gesessen und erhebliche Beeinträchtigungen verursacht, so die Staatsanwaltschaft. In mehreren Fällen habe sie sich mit einer Hand an der Straße festgeklebt.
Der Prozess war in einem ersten Anlauf im August 2023 wegen mehrerer Beweisanträge gescheitert.
Hinrichs: "Unser Protest zielt auf Wandel"
Hinrichs sagte nun weiter, angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise sei für sie der Protest eine moralische Pflicht. "Unser Protest zielt auf Wandel", so die 27-Jährige. Richter Christoph Weyreuther sagte mit Blick auf die zu prüfenden Anklagen:
In einem früheren Prozess wegen einer Straßenblockade hatte Weyreuther im März 2023 wegen Nötigung eine Geldstrafe von 600 Euro gegen Hinrichs verhängt. Diese Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
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"Letzte Generation" will bei Europawahl kandidieren
Die Gruppe "Letzte Generation" war nach einem Klima-Hungerstreik in Berlin entstanden und fordert mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. Seit Anfang 2022 blockierte sie immer wieder Autobahnausfahrten und andere Straßen in vielen Städten, einen Schwerpunkt bildete die Haptstadt.
Ende Januar 2024 hatte die Gruppe einen Strategiewechsel und das Ende von Klebeaktionen im Stadtverkehr angekündigt. So will die Protestgruppe bei der Europawahl 2024 kandidieren. Hinrichs sagte, sie stehe auf Listenplatz drei. Der Strafprozess wird am 27. Mai fortgesetzt.
Vor dem Schloss Bellevue haben Aktivisten der "Letzten Generation" ihr weiteres Vorgehen erklärt. Gegenüber ZDFheute erklärt Sprecherin Carla Hinrichs die Hintergründe.