Putin: Westen wollte, dass sich Russland selbst zerfleischt

    Nach Wagner-Aufstand:Putin lobt Sicherheitsorgane nach Revolte

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    Während der ukrainische Präsident Selenskyj die Front besucht, arbeitet Kremlchef Putin in Moskau den Umsturzversuch vom Wochenende auf - und erstaunt mit einem Lob.

    Wladimir Putin
    In Moskau scheint wieder alles normal zu sein. Doch Putins Regime ist ins Wackeln geraten. Europa und die NATO versuchen, darauf eine Antwort zu finden. 27.06.2023 | 2:21 min
    Kremlchef Wladimir Putin hat den russischen Sicherheitskräften und der Bevölkerung nach der rasch beendeten Revolte der Privatarmee Wagner für ihren Rückhalt gedankt.

    Ich danke allen Soldaten, Mitarbeitern der Geheimdienste, die sich den Aufständischen in den Weg gestellt haben.

    Wladimir Putin

    Das sagte Putin am Montag in einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede. Auf seinen Befehl hin sei alles getan worden, um ein Blutvergießen zu verhindern.
    "Das hat Zeit gebraucht", sagte Putin. "Der bewaffnete Aufstand wäre auch so zerschlagen worden."

    Putin: Der Westen wollte, dass sich Russland selbst zerfleischt

    Wenn sich Söldner und reguläre Truppen beschossen hätten, wäre dies vor allem Kiew und seinen westlichen Verbündeten zugutegekommen, erklärte Putin. Deren Hoffnung, dass sich Russland selbst zerfleischen werde, habe sich aber nicht erfüllt.
    Die russische Gesellschaft habe sich als geschlossen erwiesen in ihrer Ablehnung des Aufstands. Dies hätten am Ende auch die Umstürzler erkannt und aufgegeben.
    Putin bei seiner Rede zum versuchten Putschversuch, vor ihm zwei Mikrofone
    Zum ersten Mal nach dem Putschversuch in Russland hat sich Präsident Putin öffentlich geäußert. Eine Mitschuld an der Eskalation gab er dem Westen.27.06.2023 | 1:36 min

    Biden: Westen und Nato haben nichts mit Aufstand zu tun

    Nach dem Aufstand der Privatarmee Wagner hat US-Präsident Joe Biden jegliche Verantwortung des Westens zurückgewiesen. "Dies war Teil eines Kampfes innerhalb des russischen Systems", sagte Biden. Er habe nach den Ereignissen am Wochenende die wichtigsten Verbündeten der USA in einer Video-Schalte versammelt, um sicherzustellen, dass sich alle einig seien.
    Man habe sich darauf verständigt, dafür zu sorgen, Kremlchef Wladimir Putin keinen Vorwand geben, die Schuld auf den Westen oder die Nato zu schieben.

    Wir haben deutlich gemacht, dass wir nicht beteiligt waren. Wir hatten nichts damit zu tun.

    Joe Biden

    Aufstand der Wagner-Truppe von Prigoschin

    In der Nacht zum Samstag hatte Söldnerchef Jewgeni Prigoschin nach schweren Vorwürfen gegen das russische Verteidigungsministerium die südrussische Millionenstadt Rostow am Don besetzt und einige Einheiten seiner Truppe Richtung Moskau geschickt.
    Ihr praktisch ungehinderter Vormarsch auf die Hauptstadt Russlands, der erst gut 200 Kilometer vor Moskau wegen der Aufgabe Prigoschins stoppte, schickte Schockwellen durchs Land. Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

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    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: dpa, reuter, afp

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