Schnecken im Garten bekämpfen: Diese Hausmittel helfen

    Schnecken bekämpfen ohne Gift:Effektive Hausmittel gegen Schnecken

    von Agnes Heitmann
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    Es gibt viele Tricks, um Schnecken giftfrei loszuwerden. Aber welches Hausmittel wirkt und wie schützt man die Pflanzen? Die besten Tipps zur natürlichen Schnecken-Abwehr.

    Eine Nacktschnecke auf Blättern in einem Garten
    Den Geheimtipp gegen Schnecken im Garten mag es nicht geben, aber mit diesen einfachen Tipps beugen Sie dem Schneckenbefall vor.
    Quelle: imago/imagebroker

    Schnecken können Gärtner zur Verzweiflung bringen. Gerade dann, wenn frisch gepflanzt wurde und die Pflanzen schon bald angefressen werden. Da greift so mancher schnell zu Schneckenkorn oder anderem Gift, um die Tiere loszuwerden. "Ich rate davon ab. Das Gift kann nicht nur für Schnecken, sondern auch für Igel oder Haustiere gefährlich werden", sagt Gartenexpertin Anja Koenzen.
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    Schnecken im Garten vorbeugen

    Wichtig ist die Gartengestaltung, denn damit kann die Ausbreitung von Schnecken verhindert werden. "In einem giftfreien Garten mit Totholz und wilden Ecken fördert man die Gegenspieler der Schnecke, also Reptilien, Amphibien oder auch den Igel", sagt Marja Rottleb, Gartenexpertin beim Naturschutzbund Deutschland. "Wenn die Nützlinge sich wohlfühlen, dann können die Schnecken sich nicht so ausbreiten", sagt sie.
    Auch durch die Auswahl der Pflanzen kann einem Befall vorgebeugt werden. "Mit Ausnahme des Basilikums mögen Schnecken keine Kräuter. Auch Tomaten- oder Paprika-Pflanzen sind zum Beispiel nicht gefährdet", sagt Anja Koenzen. Einen ersten Schutz vor Schnecken bietet ein Hochbeet. Ebenso hilft es, trockenen Rasenschnitt oder Stroh um die Beete zu legen.

    Pflanzen, die bei Schnecken beliebt und unbeliebt sind



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    Wie kann man Schnecken im Garten bekämpfen?

    "Ich empfehle sowieso, jeden Tag eine Runde durch den Garten zu drehen und zu kontrollieren. Dann kann man einzelne Schnecken absammeln", sagt Marja Rottleb. Wer sich für das Absammeln entscheidet, sollte die Tiere jedoch nicht über den Gartenzaun werfen, sondern weit weg in der Natur aussetzen. Die Schnecken kehren sonst sehr schnell zurück.
    Ein weiterer Tipp der Expertin: die Gießgewohnheiten anpassen.

    Am besten gießt man früh am Morgen, damit die Erde im Laufe des Tages abtrocknen kann.

    Marja Rottleb, Gartenexpertin beim Naturschutzbund Deutschland

    Schnecken mögen feuchten Untergrund und sind vor allem abends unterwegs. Darum hilft auch das Mulchen mit Stroh, trockenem Rasenabschnitt oder das Ausstreuen von Gesteinsmehl oder Sand. Auch darüber kriechen die Schnecken nicht gerne.

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    Mechanischer Schutz vor Schnecken im Garten

    Vor allem um jene Pflanzen, die Schnecken mögen, können Ringe oder Zäune mit einer speziellen Kante angebracht werden. Sie sind so gefaltet, dass die Schnecken nicht einfach darüber gleiten können. "Diese Zäune und Ringe sollten aber tief genug eingegraben werden", rät die Gartenexpertin Anja Koenzen. Die kleinen Tiere winden sich sonst unter dem Schutz hindurch.
    Von teurem Kupferdraht oder elektrischen Schneckenzäunen rät Koenzen hingegen ab, da der Nutzen nur gering ist. Wer aber einzelne Töpfe oder Hochbeete schützen möchte, dem empfiehlt die Gartenexpertin einen besonderen Anstrich. "Eine Biologin aus Kiel hat eine Art Lack entwickelt, über den die Schnecken nicht kriechen können. Man kann damit die Töpfe oder Beine des Hochbeets einstreichen und schützt so die Pflanzen", sagt Koenzen. Solche Anstriche gibt es im Baumarkt, Gartencenter oder per Internet zu kaufen.

    Die Bierfalle ist zwar ein sehr beliebter Tipp, doch die Expertin rät davon ab. Die vom Duft des Bieres angelockten Schnecken sollen darin ertrinken.
    Doch das sei oftmals ein Irrglaube. "Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man auch noch die Schnecken aus dem Nachbargarten mit anlockt. Die meisten Schnecken trinken und ziehen dann weiter, um im Garten zu fressen", sagt Gartenexpertin Anja Koenzen.
    Wer es trotzdem mit der Bierfalle probieren möchte, sollte neben die Schüssel mit Bier ein Holzscheit legen oder einen Tontopf aufstellen. Darauf fühlen sich die Schnecken wohl und nutzen es zum Ausruhen. Dann können sie am nächsten Morgen dort abgesammelt werden.

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    Gehäuseschnecken und Nacktschnecken

    Vor allem Gehäuseschnecken sind nützlich. "Schnecken sind ein wichtiger Teil des Ökosystems. Sie zersetzen organisches Material und sind Nahrungsgrundlage für viele andere Arten", sagt Marja Rottleb vom Naturschutzbund Deutschland. Gehäuseschnecken fressen in erster Linie abgestorbenes Pflanzenmaterial oder auch Algen und Pilze. Nur wenn sie davon nichts im Garten finden, fressen sie auch frisches Grün.
    Nacktschnecken hingegen sind für die Pflanzen im Garten gefährlich. "Es gibt Nacktschneckenarten wie die spanische Wegschnecke oder Ackerschnecken, die einfach sehr viel fressen", sagt Gartenexpertin Anja Koenzen. Diese Arten bevorzugen frische grüne Pflanzen als Nahrungsquelle und werden somit zum Feind des Gärtners.
    Trotzdem sollten Schnecken ohne Gehäuse nicht wahllos bekämpft werden. "Schnegel sehen Nacktschnecken sehr ähnlich, sind für unsere Gartenpflanzen aber nicht so gefährlich. Der Tigerschnegel frisst sogar die Gelege der gefräßigen Nacktschnecken", sagt Anja Koenzen. Daher lohnt sich der genaue Blick auf die Nacktschneckenart, ehe Gift zum Einsatz kommt.

    Wenn die Schneckenplage nicht zu stoppen ist, gibt es weitere Mittel.
    Häufig wird Schneckenkorn verwendet, das jedoch durch den Wirkstoff Metaldehyd vor allem für Haustiere aber auch für Kinder gefährlich werden kann.
    "Wenn es schon Schneckenkorn sein muss, dann bitte richtig anwenden und mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat kaufen", rät Gartenexpertin Anja Koenzen.

    Agnes Heitmann ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".

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