Die DHB-Auswahl gewann das sportlich härteste Handballturnier der Welt bislang zweimal: 2004 in Slowenien (im Finale 29:25 gegen Slowenien) und 2016 in Polen (im Endspiel 24:17 gegen Spanien). 2002 in Schweden erreichten die deutschen Handballer das Finale und verloren knapp gegen die Gastgeber.
DHB-Aufgebot zur EM
David Späth (Rhein-Neckar Löwen), Andreas Wolff (Industria Kielce)
Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen), Martin Hanne (TSV Hannover-Burgdorf), Julian Köster (VfL Gummersbach), Philipp Weber (SC Magdeburg) Rückraum Mitte: Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Nils Lichtlein (Füchse Berlin)
Kai Häfner (TVB Stuttgart), Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf)
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason hat seinen EM-Kader nominiert. Überraschend dabei: Martin Hanne. Wer noch dabei ist - und warum Gislason nur auf das Eröffnungsspiel schaut.
von Erik Eggers
Der Modus
Am Turnier nehmen 24 Mannschaften teil, darunter mit Griechenland und den Faröern zwei Debütanten. In der Vorrunde spielen sie in sechs Vierergruppen, in denen sich die beiden jeweils besten Teams für die Hauptrunde qualifizieren - die Punkte aus den Spielen der jeweils qualifizierten Teams werden in die nächste Runde mitgenommen.
Die Hauptrunde wird in zwei Gruppen á sechs Mannschaften ausgespielt. Die jeweils zwei Erstplatzierten erreichen das Halbfinale, das überkreuz (also Erster Gruppe I gegen Zweiter Gruppe II und umgekehrt) im K.o.-Modus ausgespielt wird.
Die Stars der deutschen Gegner
Die alles überragende Figur ist Spielmacher Andy Schmid, der in der Bundesliga fünf Mal in Folge zum MVP gewählt wurde und die Rhein Neckar-Löwen zwei Mal zur Meisterschaft führte. Ihm zur Seite steht Manuel Zehnder (ThSV Eisenach), derzeit bester Torschütze der Handball-Bundesliga.
Und er wird unterstützt von zahlreichen Bundesligaprofis, darunter der Halblinke Lenny Rubin (Wetzlar), Kreisläufer Lucas Meister (Magdeburg) oder Flügel Maximilian Gerbl (Hannover).
Da Nordmazedoniens Legende Kiril Lazarov die Karriere beendet hat, ist Neuaufbau angesagt. Die bekanntesten Namen sind die Rückraumspieler Filip Taleski, der früher bei den Löwen unter Vertrag war, und Filip Kuzmanovski (Hannover).
Amtierender Olympiasieger und Rekordweltmeister. Nikola Karabatic, inzwischen 39 Jahre alt ist, hat seine beste Zeit zwar hinter sich, ist aber insbesondere in der Deckung immer noch stark.
Absolutes Topniveau repräsentieren vor allem die beiden Rückraum-Linkshänder Denim Remili und Dika Mem, die beide in der Champions League spielen, außerdem der Kreisläufer Ludovic Fabregas.
Der Europameister ist direkt für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert, sofern das Turnier nicht der amtierende Weltmeister Dänemark gewinnt - denn in diesem Fall würde sich der unterlegene Finalist die mühselige Olympia-Qualifikation ersparen.
Die Gruppen der EM 2024
Die Europäische Handball Föderation (EHF) hatte die 24 Mannschaften vor der Auslosung in vier Lostöpfe unterteilt. Aufgrund der Vorleistungen waren Dänemark, Frankreich, Spanien, Island, Norwegen und Schweden in Topf 1. In jeder Vorrundengruppe war ein Team gesetzt. Die Gruppenauslosung ergab folgendes Ergebnis:
Gruppe A: Deutschland, Frankreich, Nordmazedonien, Schweiz
Gruppe B: Kroatien, Österreich, Rumänien, Spanien
Gruppe C: Island, Montenegro, Serbien, Ungarn
Gruppe D: Faröer, Norwegen, Polen, Slowenien
Gruppe E: Bosnien-Herzegowina, Georgien, Niederlande, Schweden
Gruppe F: Dänemark, Griechenland, Portugal, Tschechien
Bei Punktgleichheit mehrerer Teams einer Gruppe werden folgende Kriterien zur Ermittlung der tabellarischen Reihenfolge angewendet.
bessere Punktzahl aus den Gruppenspielen zwischen den betreffenden Mannschaften (direkter Vergleich)
bessere Tordifferenz aus den Gruppenspielen zwischen den betreffenden Mannschaften (direkter Vergleich)
höhere Anzahl an Toren, die in allen Gruppenspielen zwischen den betreffenden Mannschaften erzielt wurden (direkter Vergleich)
bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen
höhere Anzahl an Toren, die in allen Gruppenspiele erzielt wurden
das Los
Alles für die Mannschaft: Das ist das Motto für die deutschen Handballer bei der Heim-EM im Januar. Wie hat sich das DHB-Teamauf das Event vorbereitet? 09.01.2024 | 44:13 min
Die Spielorte
Gespielt wird in sechs deutschen Städten. Dabei ist das Fußballstadion in Düsseldorf Schauplatz des Eröffnungsspiels Deutschland - Schweiz am 10. Januar (live im ZDF). Mit rund 54.000 Fans wird es hier eine Rekordkulisse für ein Hallenhandballspiel geben. Die weiteren Spiele in der Gruppe A (mit Deutschland) finden in der Mercedes Benz-Arena in Berlin statt, ebenso wie die Spiele der Gruppe D (mit Norwegen).
Die SAP-Arena in Mannheim beherbergt die Vorrundenspiele der Gruppe B (mit Kroatien) und der Gruppe E (mit Schweden). In der Olympiahalle München finden die Vorrundenspiele der Gruppe C (Island) und Gruppe F Dänemark statt.
Die Handball-EM in Deutschland vom 10. bis 28. Januar 2024 wird ein Turnier der Superlative. Der Gastgeber hat die Entwicklung des Handballs stets stark befeuert.
von Erik Eggers
Die Hauptrundengruppe I, die sich aus den besten Teams der Gruppen A, B und C rekrutiert, findet in der Lanxess Wrena in Köln statt, die Hauptrundengruppe II (DEF) in der Barclays Arena in Hamburg.
Nach der Vorrunde stehen folgende Mannschaften in der Hauptrunde:
Gruppe 1: Frankreich, Deutschland, Ungarn, Österreich, Kroatien, Island
Gruppe 2: Dänemark, Norwegen, Schweden, Niederlande, Slowenien, Portugal
Für den Einzug in die K.o.-Phase gelten bei Punktgleichheit mehrerer Teams in den Hauptrundengruppen die gleichen Kriterien wie in der Gruppenphase.
Die Finalspiele, also die beiden Halbfinals, das Spiel um Platz drei und das Endspiel, werden in Köln ausgetragen, so dass die beiden qualifizierten Teams aus der Hauptrundengruppe I einen Vorteil haben, da sie nicht reisen müssen.
Die Arena in Köln war auch Stätte des legendären "Wintermärchens" im Jahr 2007, als das Team von Heiner Brand sensationell die Weltmeisterschaft gewann.
ARD und ZDF übertragen zahlreiche EM-Spiele live, im TV und online.
ARD und ZDF übertragen alle EM-Spiele des deutschen Teams - im TV und online. Viele weitere EM-Spiele sind in Livestreams in den Mediatheken der beiden Sender zu sehen, dazu Zusammenfassungen ausgewählter Partien.