Krypto-Unternehmer Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt

    Gründer von Kryptobörse FTX:Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt

    |

    Er veruntreute mehr als acht Milliarden Dollar an Kundengeldern. Jetzt hat ein New Yorker Gericht den Kryptobörsen-Gründer Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt.

    Sam Bankman-Fried, der Gründer der bankrotten Kryptowährungsbörse FTX, kommt vor dem Gericht in New York an, aufgenommen am 11.08.2023
    FTX-Gründer Sam Bankman-Fried
    Quelle: Reuters

    Der wegen Betrugs verurteilte Kryptowährungs-Unternehmer Sam Bankman-Fried ist zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte der New Yorker Richter Lewis Kaplan mit. Der 32-jährige Gründer der Krypotwährungs-Börse FTX, der in der Szene auch SBF genannt wurde, war bereits im November von Geschworenen schuldig gesprochen worden.
    In einer Erklärung entschuldigte sich Bankman-Fried bei seinen ehemaligen Mitarbeitern. "Es tut mir leid, was passiert ist. Es gab Dinge, die ich hätte tun und sagen sollen, und Dinge, die ich hätte lassen sollen."
    Collage mit Porträts von Sam Bankman-Fried, Adam Neumann und Jan Marsalek mit den jeweils dazugehörigen Firmenlogos und passenden Icons.
    Eine Handtasche klauen kann jeder, für einen Wirtschaftscoup braucht es mehr: Ausstrahlung, Überzeugungskraft, gute Manieren, ein perfektes Sozialverhalten und Durchhaltevermögen.14.08.2023 | 43:49 min
    Noch im Spätherbst 2021 stand SBF auf dem Gipfel seiner Karriere. Er hatte eine der größten Börsen für Kryptocoins wie Bitcoin, Ethereum und Co. hochgezogen. Er war mit rund 30 Jahren einer der reichsten Menschen weltweit.
    Als viel gefragter Redner warnte er zu dieser Zeit vor allem vor kleineren Konkurrenten. Bei denen seien die Anlegergelder potenziell in Gefahr, weil oft nicht klar sei, ob sie gegen etwaige Verluste abgesichert seien.

    FTX veruntreute 8,7 Milliarden Dollar an Kundengeldern

    Zu dieser Zeit drehte er selbst ein großes Rad - an allen Absicherungen vorbei. Das Vehikel dazu war ein Hedgefonds namens Alameda Research. Der Fonds hatte Zugriff auf die Kundeneinlagen von FTX. Man nutzte das, um mit diesen Geldern riskante Geschäfte zu machen.
    Die Jury bei dem Fall um Bitcoin-Banker Bankman-Fried
    Ein US-Gericht hat FTX-Mitgründer Bankman-Fried schuldig gesprochen. Der Betreiber der ehemals größten Börse für Kryptowährung soll Kunden um acht Milliarden Dollar betrogen haben03.11.2023 | 0:23 min
    Normalerweise sind für solche Kreditbuchungen Sicherheiten zu hinterlegen. Nur waren die Computersysteme so programmiert, dass Alameda einen heimlichen Freifahrtschein hatte und die Gelder verwenden konnte, ohne Sicherheiten vorhalten zu müssen.
    Die Geschäfte liefen schief. Am Ende entstand ein acht Milliarden Dollar tiefes Loch bei FTX. 8,7 Milliarden Dollar an Kundengeldern sind veruntreut worden, der Schaden insgesamt liegt bei über 10 Milliarden Dollar.

    Bankman-Fried in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen

    In dem eigentlichen Prozess gegen Sam Bankman-Fried, der im November zu Ende ging, wurde der 32-Jährige mit dem markanten Lockenkopf in allen sieben gegen ihn erhobenen Anklagepunkten schuldig gesprochen. In zwei Fällen wegen Betrugs, fünfmal wegen Verschwörung.
    Die Staatsanwälte fanden deutliche Worte: "Unübertroffene Gier" habe SBF geleitet, er habe Milliarden veruntreut. Vor allem, um seinen extravaganten Lebensstil finanzieren zu können. Es handele sich um ein Verbrechen "historischer" Dimensionen.
    Betrug mit Kryptowährung.
    Die Polizei warnt vor Betrug mit Kryptowährung im Netz. Besonders bleibt: Die „‘Höhle der Löwen‘-Masche“. Simone Wenzel fällt auf ein Angebot rein - und verliert über 21.000 Euro.05.06.2023 | 1:58 min
    Quelle: Reuters, ZDF