Tagebau Garzweiler: Acht Windräder müssen der Kohle weichen

    Tagebau Garzweiler:Acht Windräder müssen der Kohle weichen

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    Im Tagebau Garzweiler soll noch bis 2030 Kohle abgebaut werden. Dazu müssen auch acht Windräder weichen. Aktivsten sind entsetzt, Betreiber RWE will anderswo für Ausgleich sorgen.

    Erkelenz, 04.10.2022: Braunkohle soll unter Lützerath gefördert werden
    Braunkohle soll unter Lützerath gefördert werden.
    Quelle: dpa

    Im Bereich der künftigen Abbaufläche am Tagebau Garzweiler in Erkelenz stehen mehrere Windräder, die dem Abbau von Braunkohle weichen müssen. Die meisten der 2001 errichteten Windräder würden wohl im Laufe des nächsten Jahres abgebaut, sagte ein RWE-Sprecher am Montag. Derzeit liefen die Windräder noch.
    In der vergangenen Woche war eines der insgesamt acht Räder zurückgebaut worden. Als die Windkraftanlagen 2001 in Betrieb gingen, sei bereits klar gewesen, dass eines Tages der Tagebau kommen werde, erklärte der Sprecher. Der Rückbau solle sich am Fortgang des Tagebaus orientieren.

    Scharfe Kritik am Abbagger-Plan

    Die Windräder stehen einige Hundert Meter westlich des besetzten Weilers Lützerath. Klimaschützer versuchen seit Jahren, den Ort zu bewahren. Die Aktivisten wollen verhindern, dass die Häuser wegen der Kohlegewinnung abgebaggert werden.
    Die örtliche Initiative "Alle Dörfer bleiben" kritisierte das Vorhaben der Windrad-Demontage:

    Dass mitten in der Klima- und Energiekrise Windräder für die Erweiterung eines Kohletagebaus abgerissen werden, ist an Absurdität nicht zu überbieten.

    Initiative "Alle Dörfer bleiben"

    RWE will in erneuerbare Energien investieren

    Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und Land haben mit dem Energiekonzern RWE vereinbart, dass der Kohleausstieg im Rheinischen Revier auf 2030 vorgezogen wird und dass fünf Dörfer am Tagebau erhalten bleiben. Der Weiler Lützerath, dessen ursprüngliche Bewohner weggezogen sind und der RWE gehört, soll für die Energiegewinnung abgebaggert werden.
    RWE will derweil in erneuerbare Energie-Projekte investieren. Bis 2030 will der Konzern allein im Rheinischen Braunkohlenrevier mindestens 500 Megawatt zusätzlich auf regenerativer Basis errichten, teilte ein Sprecher auf Anfrage von ZDFheute mit. Im Tagebau Inden soll etwa ein Solarpark mit 26.500 Modulen und einer Gesamtleistung von 14,4 Megawatt entstehen. Auch weitere Windkraftanlagen seien geplant oder stünden kurz vor der Inbetriebnahme.
    Quelle: dpa, ZDF