Seit mindestens 18 Millionen Jahren ist Grönland von Eis bedeckt. Grönlands Eisschild ist 2500 Kilometer lang und bis zu drei Kilometer dick. Würde der komplette Eisschild abschmelzen, würde das den Meeresspiegel weltweit um 7,20 Meter ansteigen lassen.
Eisverlust hat sich versechsfacht
Das ist keine reine Theorie mehr: Seit Jahren beschleunigt sich der Eisverlust entlang der Gletscher. Die große Schmelze auf dem Grönlandeis kann von betörender Schönheit sein. Aber der Eisverlust auf der zweitgrößten Eisfläche der Erde, nach dem Schild der Antarktis, hat sich seit den 1980er-Jahren versechsfacht.
Mitten auf dem Grönland-Eisschild liegt das E-GRIP Camp. Selbst die nächstgelegene grönländische Ortschaft Tasiilaq ist mehr als 1000 Kilometer entfernt. Das Camp wurde für Langzeitforschungen am Eisschild eingerichtet. Die Arbeit der Forscherinnen und Forscher findet unter dem Eis satt. Mit speziellen Bohrgestängen entnehmen sie Proben aus den tiefsten Eisschichten des Eisschilds. Das uralte Eis öffnet ein Zeitfenster, es ist wie ein Klimaarchiv der Jahrtausende. Aus den Spektralanalysen lassen sich auch Rückschlüsse ziehen, ob und wann sich das Eis des Eischildes jemals so schnell und radikal verändert hat, wie es jetzt gerade der Fall ist.
Nordpol als touristisches Ziel
Der Nordpol, lange der Inbegriff ewiger Kälte, steht inzwischen im Katalog der touristischen Ziele. Atomgetriebene Eisbrecher bringen zahlungskräftige Passagiere vom Hafen Murmansk in Russland zum 90. Breitengrad, dem nördlichen Punkt des Planeten. Statt einer Äquatortaufe gibt es einen Spaziergang auf dem noch gefrorenen Arktischen Ozean.