Die Expeditionen in der Arktis sind Knochenjobs, von denen niemand sagen kann, ob sie sich jemals wirklich auszahlen – oder was ein Minenbetrieb mit der eisigen Schönheit der Landschaften machen würde.
Raubbau an der Natur
Unter dem Eis der Arktis lagern riesige Mengen an begehrten Rohstoffen und immer wieder gibt es neue Meldungen über fabelhafte Schätze unter dem Eis: Erz, Erdöl, Erdgas, Seltene Erden, Edelmetalle oder Elemente wie Nickel. Überall in der Arktis wird nach ihnen gefahndet, Kälte und Stürmen zum Trotz.
Durch das Schmelzen des Eises könnte der Abbau künftig leichter werden. Gleichzeitig ist die Nutzbarmachung der Ressourcen mit dem Raubbau an der Natur verbunden. An kaum einem anderen Ort wird das so deutlich wie in der nordrussischen Stadt Norilsk: Die dort ansässigen Nickel-Minen gehören zusammen mit den Kupfer-Minen und der Metall-Verhüttung zu den größten Umweltzerstörern der Erde. Die Stadt selbst mit ihren 170.000 Einwohnern unterliegt strengen Zugangsbeschränkungen.
Neues Eldorado für Rohstoff-Entdecker
Das neue Eldorado der Rohstoff-Entdecker ist Grönland. Unter dem Eis soll es fast alle kostbaren Mineralien geben. Doch leicht abbaubar sind sie nicht: Auf der Ostflanke der Grönland-Alpen, am Carlsberg Fjord, duckt sich ein 2011 verlassenes Camp von chinesischen Geologen in die Landschaft, "China Town" genannt. Die Chinesen wollten Kupfer-Vorkommen erkunden, reisten aber nach zwei Sommern wieder ab und ließen alles zurück ‒ ein Beleg dafür, dass Rohstoffsuchen nicht selten scheitern.