2009 hat das ZDF erstmalig für die neu eingerichtete Daily-Doku Schiene des KiKA das Format "Die Jungs-WG - Ein Monat ohne Eltern" produziert. Sie sollte in einer Reihe anderer Dokuserien - produziert von verschiedenen ARD-Anstalten, dem KiKA und dem ZDF - Kinder zwischen 10 und 13 Jahren erreichen.
Bereits die erste Staffel "Die Jungs-WG: Ein Monat ohne Eltern" wurde 2009 mit dem Zuschauerpreis des "Goldenen Spatz" ausgezeichnet. Das Folgeformat "Die Mädchen-WG: Ein Monat ohne Eltern" wurde 2010 für den "Grimme" Preis nominiert.
"Die WG" hat sich als Marke etabliert
Jedes Jahr bewerben sich mehr als 1.000 Mädchen und Jungen beim Casting für die nächste Staffel. Jeweils fünf Jungs und fünf Mädchen zogen in WGs auf Mallorca, in den Alpen und am Gardasee ein. Die Stärke der Reihe liegt nach Analyse der Medienforscher darin, dass die "WG"-Bewohner für die KiKA Zuschauer vielfältige Projektions- und Orientierungsflächen bieten - und dies im Umfeld des "Ausprobierens", dem zeitlich begrenzten Urlaub. Wie gehen die Jugendlichen miteinander um? Wie bewältigen sie Alltagsprobleme? Aber auch: Wie stylen sie sich und wie reden sie über das andere Geschlecht?" Die WG" bietet Einblicke in die jeweils unbekannte Jungen – oder Mädchenwelt und gibt gleichzeitig Hinweise, wie die Zuschauer eigene Stärken in einer Gruppe einbringen können.
Neben Orientierung bietet die "WG" aber vor allem Unterhaltung und Spaß! Die "WG"-Bewohner sind oft albern, chaotisch, sogar kindlich - sie probieren sich aus und erleben dabei eine unvergessliche Zeit mit tollen Freizeitaktivitäten. Das wöchentliche Haushaltsgeld ist zu diesem Zweck großzügig bemessen. Es geht nicht darum zu zeigen, wie die Jugendlichen mit einem Minimum an Geld wirtschaften, sondern darum, wie sie das Geld für Essen, Haushalt und Freizeit aufteilen und ihre Entscheidungen in der Gruppe treffen.
Gedreht wird mit begleitender Kamera. Der Regie gelingt es, sehr dicht am Geschehen zu sein und die Protagonisten die Kameras völlig vergessen zu lassen. Die "WG"-Bewohner sind niemals nur Objekte der Betrachtung. Der Zuschauer erlebt verschiedene Charaktere, die auf Augenhöhe in einer vertrauensvollen Atmosphäre miteinander agieren. Dramaturgie, Montage und Kameraarbeit zeichnen das "WG"-Format aus und unterscheiden es deutlich von vergleichbaren anderen Dokuserien. Das hat die "WG" für die Zuschauer zur festen Marke gemacht - oder wie ein Fan schreibt: "Da möchte ich auch einziehen!"
"Die WG" in Zeiten von Corona
Die zwölfte Staffel (2020) der „WG“-Reihe trägt der Corona-Krise Rechnung: „Die WG – Zusammen mit Abstand" ist anders als gewohnt, weil sie rein virtuell stattfindet. Drei Mädchen und drei Jungen aus vergangenen WGs ziehen für vier Wochen in eine virtuelle Wohngemeinschaft. Sie werden mit Kameras ausgestattet, damit sie sich selbst filmen können. Die Jugendlichen wohnen zu Hause, verbringen ihre Zeit aber gemeinsam in Videoschalten. Sie unterhalten sich schon morgens gemeinsam im Bad, bereiten "gemeinsam" das Frühstück vor und verabreden sich täglich – jeder für sich und doch gemeinsam – zu Aktivitäten, wie einkaufen gehen und Wäsche waschen. Fast wie in einer normalen WG, aber doch "zusammen mit Abstand". Auch ihre Aktionen stehen im Zeichen der aktuellen Situation: Senioren und Nachbarn bekommen selbstgebackene Kuchen vor die Tür gestellt, die Jugendlichen betätigen sich als Erntehelfer und bieten Nachbarn ihre Hilfe beim Einkaufen an.
Seit Ende März 2020 gibt es einen WG-YouTube-Kanal: Auf #WGZusammenZuhause werden neue Clips mit ehemaligen Bewohnern veröffentlicht, diese sind auch bei zdftivi.de abrufbar.