Spenden-Gala: Obama und Clinton kurbeln Bidens Wahlkampf an

    Präsidenten-Gala in New York:Obama und Clinton kurbeln Bidens Wahlkampf an

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    Wahlkampf in den USA: Bei einer Spenden-Gala sammelt Joe Biden mit Hilfe zweier Amtsvorgänger Millionen ein. Auch Ex-Präsident Trump rührt die Werbetrommel - auf seine Weise.

    Präsident Joe Biden, Mitte, und die ehemaligen Präsidenten Barack Obama, links, und Bill Clinton, rechts, nehmen an einer Benefizveranstaltung in New York teil.
    Im Wahlkampf der US-Demokraten hat Präsident Biden Unterstützung von Barack Obama und Bill Clinton erhalten. Alle Drei traten gemeinsam in New York bei einer Spendengala auf.29.03.2024 | 0:22 min
    Die früheren US-Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton sind Amtsinhaber Joe Biden im Wahlkampf zur Seite gesprungen. Die drei Demokraten traten am Donnerstagabend (Ortszeit) gemeinsam bei einer großen Fundraising-Veranstaltung in New York auf, die nach Angaben von Bidens Wahlkampagne rund 25 Millionen Dollar einbrachte.
    Bei dem Event in der Radio City Music Hall in Manhattan waren auch mehrere Musik-Stars dabei. Die Wahlkampf-Show wurde begleitet von Kritik an der Politik der US-Regierung im Nahost-Konflikt: Protestierende unterbrachen die prominenten Demokraten auf der Bühne mehrfach mit Zwischenrufen. Andere demonstrierten draußen.
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    Ein bisschen Show, ein bisschen Krieg

    Zu der Veranstaltung mit Biden, Obama und Clinton kamen mehrere Tausend Zuschauer. Tickets kosteten US-Medien zufolge zwischen 225 und einer halben Million Dollar. Der frühere Präsident Obama flog mit seinem einstigen Vize Biden von Washington aus in der Regierungsmaschine Air Force One nach New York. Clinton stieß erst dort dazu.
    Die drei saßen auf der Bühne zu einer moderierten Diskussionsrunde zusammen, sprachen über Demokratie, das Leben im Weißen Haus, internationale Konflikte und schwierige Entscheidungen als Präsident. Obama und Clinton priesen Bidens Arbeit. Der wiederum warnte mehrfach eindringlich vor Trump, der den Klimawandel leugne, Grundrechte beschneiden wolle und sich gut stelle mit Autokraten auf der Welt. Obama sagte, die Wähler stünden vor der Frage, wer sich wirklich für ihre Belange interessiere und sich um sie kümmere.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass der andere Kerl das nicht tut.

    Barack Obama

    Mit Blick auf Biden schob er nach: "Dieser Kerl tut es."
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    Joe Biden kann Schwung im Wahlkampf gebrauchen

    Die drei Demokraten machten auch Scherze, bemühten sich um etwas Leichtigkeit. Daneben gab es mehrere Show-Einlagen, etwa von der Sängerin Lizzo und der Rapperin Queen Latifah. Etwas Glamour und Schwung kann Biden im Wahlkampf sehr gebrauchen.
    In der Bevölkerung wie auch in seiner Partei gibt es Vorbehalte wegen seines hohen Alters: Biden ist 81. Zum Start einer zweiten Amtszeit wäre er 82, an deren Ende 86. Regelmäßig macht er mit Versprechern und Aussetzern von sich reden. Die nutzt vor allem Donald Trump - auch wenn der nur vier Jahre jüngere Republikaner sich selbst regelmäßig peinliche Patzer erlaubt.
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    Auch Donald Trump rührt die Werbetrommel

    Bidens Rivale Trump besuchte am Donnerstag etwas außerhalb von New York die Trauerfeier für einen getöteten New Yorker Polizisten. Sein Wahlkampfkampagne versuchte, einen Kontrast zu zeichnen zwischen seinem Auftritt und dem von Biden, Obama und Clinton: Präsident Trump zolle einem getöteten Beamten Respekt, während die drei Demokraten eine "glitzernde Spendengala" mit elitären Wohltätern abhielten.
    Auch Trump versucht, auf allen möglichen Wegen Geld in seine Wahlkampfkasse zu spülen. Vor ein paar Wochen brachte der Republikaner goldene Trump-Turnschuhe auf den Markt, für 399 Dollar pro Paar. Vor ein paar Tagen dann, passend zu Ostern, stellte er eine Bibel vor, die er gemeinsam mit dem Country-Sänger Lee Greenwood vermarktet - zum Preis von 59,99 Dollar.

    Alle Amerikaner brauchen eine Bibel in ihrem Haus, und ich habe viele davon. Es ist mein Lieblingsbuch.

    Donald Trump

    Trump braucht nicht nur Mittel für den Wahlkampf, sondern auch für die vielen juristischen Probleme, mit denen er konfrontiert ist. In mehreren zivilrechtlichen Verfahren wurde Trump zu gewaltigen Strafzahlungen verurteilt.

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