1989 ist etwas passiert, das für Deutschland sehr wichtig war: Am 9. November wurde die Grenze geöffnet, die lange Zeit Deutschland in zwei Staaten geteilt hatte. Von 1949 bis 1990 hatte es im Westen die Bundesrepublik Deutschland und im Osten die Deutsche Demokratische Republik, die DDR, gegeben. Dazwischen war eine streng bewachte Grenze gewesen. Auch die Stadt Berlin war viele Jahre lang geteilt, hier stand eine hohe Mauer. Am 9. November 1989 wurde die Grenze aufgemacht, deshalb wird dieses Ereignis auch Mauerfall genannt.
Leben in der DDR
In der DDR liefen einige Dinge anders als in der Bundesrepublik Deutschland: Die Menschen in der DDR durften zum Beispiel nicht frei ihre Regierung wählen. Die Regierung verbot es ihnen auch, in bestimmte Länder, zum Beispiel in die Bundesrepublik, zu reisen. Mit diesen strengen Regeln waren viele Menschen unzufrieden. Im Jahr 1989 trafen sich regelmäßig tausende Menschen in der DDR, um gegen die Regierung zu demonstrieren. Die Menschen wollten ihre Regierung frei wählen können und reisen können, wohin sie wollten. Weil diese Demonstrationen meistens montags waren, nennt man sie auch Montagsdemonstrationen.
Der Mauerfall
Die Demonstrationen wurden immer größer. Auch hatten mehr und mehr Menschen es geschafft, heimlich über Umwege in die Bundesrepublik zu reisen. Unter diesem Druck beschloss die DDR-Regierung, private Reisen in den Westen zuzulassen. Am 9. November 1989 erlaubte ein wichtiger Politiker der DDR, die Grenzen zur Bundesrepublik zu öffnen. In Berlin kletterten daraufhin tausende Menschen auf die Mauer und feierten. Zum ersten Mal konnten sie aus der DDR einfach so ausreisen! Der Tag des Mauerfalls war etwas ganz Besonderes.
Quelle: dpa
Doch das war noch nicht alles: Nach dem Mauerfall setzten sich Politiker zusammen und handelten einen Vertrag aus. In diesem Vertrag stand, dass aus den zwei deutschen Staaten wieder EIN Deutschland werden sollte. Nachdem die beiden Länder 41 Jahre lang geteilt waren, sollten sie wiedervereinigt werden. Deshalb sagt man dazu auch Wiedervereinigung.
Wiedervereinigung nach 41 Jahren
Nachdem die Politiker den Vertrag unterschrieben hatten, wurde die DDR aufgelöst. Zu den bis dahin elf Bundesländern der Bundesrepublik kamen fünf neue hinzu. Am 3. Oktober 1990 wurde die Wiedervereinigung dann ganz offiziell in vielen Städten mit großen Feiern und Feuerwerk gefeiert. Der 3. Oktober wurde zum Tag der Deutschen Einheit und zum deutschen Nationalfeiertag.