Thema
Reaktionen auf Angriff im Iran:Erdogan: Alle Erklärungen sind "unlogisch"
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Weltweit gibt es besorgte Reaktionen nach der Attacke auf den Iran - auch Irans Verbündete mahnen zur Zurückhaltung. Der türkische Präsident kritisiert beide Konfliktparteien.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beim Pressegespräch nach dem Freitagsgebet in der Hz. Ali Moschee in Istanbul.
Quelle: picture alliance / Anadolu
Nächtliche Explosionen in der iranischen Region Isfahan haben die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten weiter geschürt und unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die vom Iran und von Israel abgegebenen Erklärungen als unlogisch. Weder der Iran noch Israel übernehme Verantwortung für die Situation, sagte Erdogan nach dem muslimischen Freitagsgebet. Israel sage unterschiedliche Dinge, ebenso der Iran.
Er beschuldigte die USA, widersprüchliche Aussagen darüber zu machen, ob Washington vorab von den Drohnenangriffen gewusst habe.
Was wissen die Außenminister zur Lage in Nahost? Andreas Kynast ist auf Capri.19.04.2024 | 1:14 min
Baerbock warnt vor "Eskalationsspirale"
Die Außenminister der G7-Staaten riefen die Konfliktparteien auf, "eine weitere Eskalation" zu vermeiden.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnte, es dürfe keine "Eskalationsspirale" mit unabsehbaren Folgen für eine ganze Region geben. Sie erklärte zum Abschluss des Treffens, der Iran habe versucht, "eine ganze Region gleich mit an den Rand des Chaos zu stürzen, das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben". Die G7 hätten deshalb "heute hier beschlossen, das iranische Regime mit weiteren Sanktionen und Maßnahmen zu belegen".
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf und erklärte, Deeskalation bleibe "das Gebot der nächsten Zeit".
Nach Explosionen in der iranischen Region Isfahan sprechen US-Medien von einem israelischen Angriff. Offiziell haben sich weder Israel noch das Pentagon geäußert.19.04.2024 | 2:43 min
Russland mahnt zur Zurückhaltung
UN-Generalsekretär António Guterres forderte dazu auf, den "gefährlichen Kreislauf der Vergeltung" im Nahen Osten zu beenden und verurteilte "jeden Akt der Vergeltung". Auch Russland mahnte zur "Zurückhaltung". Alle Seiten sollten "auf jegliche Aktionen verzichten, die eine weitere Eskalation provozieren könnte", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
ZDF-Reporterin Anne Brühl und ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa berichten über die aktuelle Lage.19.04.2024 | 4:00 min
China will vermitteln
China kündigte an, "weiter eine konstruktive Rolle in der Deeskalation" der Spannungen im Nahen Osten spielen zu wollen. "China lehnt jegliche Maßnahmen ab, die die Spannungen weiter verschärfen", sagte Außenamtssprecher Lin Jian. China ist ein enger Verbündeter des Iran, sein größter Handelspartner und Hauptabnehmer iranischen Öls, dessen Verkauf unter internationalen Sanktionen steht.
Arabische Staaten zeigten sich ebenfalls besorgt über die Sicherheitslage in der Region. Ägypten forderte beide Parteien auf, ein Höchstmaß an Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht einzuhalten, wie es in einer Erklärung des Ministeriums hieß.
Droht jetzt eine Eskalation? Henriette de Maizière in Tel Aviv und Anna Feist in Istanbul.19.04.2024 | 1:51 min
Oman verurteilt Angriff auf Iran
Der Oman verurteilte den "israelischen Angriff auf den Iran" und auch die wiederholten israelischen Angriffe in der Region. Das Land fordere die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Ursachen des Konflikts mit Diplomatie entgegenzutreten.
In der Provinz Isfahan hatte es nach Berichten iranischer Staatsmedien in der Nacht zum Freitag mehrere Explosionen gegeben. US-Fernsehsender berichteten unter Berufung auf Regierungskreise in Washington, es habe sich um eine israelische Vergeltungsaktion für den massiven Drohnen- und Raketenbeschuss des Iran auf Israel am vergangenen Wochenende gehandelt.
Der Iran wies diese Darstellung zurück. Es habe "bislang keinen Luftangriff von außerhalb der Grenzen auf Isfahan oder andere Teile des Landes gegeben", hieß es.
Quelle: AFP, AP, dpa
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