Achillodynie: Wie eine gereizte Achillessehne behandelt wird
Stechende Schmerzen an der Ferse:Was bei gereizter Achillessehne zu tun ist
von Bianca Koch
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Vor allem Laufsportler kennen das: Nach längerer Trainingspause treten plötzlich Schmerzen in Fersennähe auf. Was sind die Ursachen und was hilft, wenn jeder Schritt zur Qual wird?
Eine Achillessehnenreizung kann sehr schmerzhaft und langwierig sein. Warum Läufer besonders häufig betroffen sind und eine konsequente Behandlung wichtig ist.16.04.2024 | 5:17 min
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Sie verbindet die Fußmuskulatur mit der Wadenmuskulatur. Ist sie schmerzhaft gereizt, wird das als Achillodynie bezeichnet.
Eine Achillodynie kann viele Ursachen haben. Eine chronische Überlastung beim Sport ist der häufigste Grund. Zum Beispiel kann ein Lauftraining mit plötzlichen Richtungswechseln und wechselnden Bodenbelägen oder Springen schmerzhafte Reizungen der Achillessehne begünstigen.
Andere Auslöser sind unzureichendes Aufwärmen vor dem Training, schnelle Steigerungen der Belastung, schlechtes Schuhwerk oder altersbedingter Verschleiß und Vorschädigungen der Sehne. Daneben können auch Fehlstellungen eine Achillodynie begünstigen, weiß Sascha Seifert. Der Physiotherapeut und Osteopath behandelt häufig Betroffene mit einer Reizung der Achillessehne in seiner Praxis.
Auch eine Beckenfehlstellung oder eine Blockade im Bereich des Sakralgelenks kann laut Seifert eine Muskelverspannung mit Reizung der Achillessehne verursachen.
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Gereizte Achillessehne: Schmerzen bei Belastung typisches Symptom
Zu den häufigsten Symptomen einer akuten Achillodynie gehören stechende Schmerzen in der Ferse und im unteren Bereich der Wade. Diese Schmerzen treten insbesondere bei körperlicher Aktivität und morgens nach dem Aufstehen auf. Die Achillessehne ist angeschwollen und die Haut kann in dem Bereich gerötet oder überwärmt sein.
Im Laufsport sind Überlastungen der Achillessehne sehr häufig. Eine Achillodynie wird daher von den Betroffenen oft selbst als solche erkannt. Ein Orthopäde kann sie mit dem so genannten "Zangengriff" diagnostizieren. Dabei nimmt der Arzt die Achillessehne zwischen zwei Finger und erfühlt, ob sie geschwollen oder erwärmt ist. Bei einem Riss der Achillessehne ist eine Lücke in der Sehne spürbar. Betroffene können den Fuß nicht mehr strecken. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall können helfen, den Zustand der Achillessehne genauer zu beurteilen.
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mit Video
Schmerzmittel und Physiotherapie können helfen
Bei einer Reizung der Achillessehne werden verschiedene Behandlungsmethoden empfohlen. Sie zielen darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Heilung zu fördern und Rückfälle zu verhindern.
Schmerzmedikamente mit Wirkstoffen wie Ibuprofen und Diclofenac sollten nicht länger als sieben bis zehn Tage eingenommen werden. Die Achillessehne kann auch mehrmals täglich nach Auftragen einer Arnika-Salbe massiert werden. Umschläge etwa mit Quark können ebenfalls reizlindernd wirken.
Physiotherapeutische Maßnahmen sollen die Schmerzen reduzieren, die Belastbarkeit der Sehne erhöhen und das Risiko von Rückfällen verringern. Ein sogenanntes exzentrisches Training ist schon während der akuten Phase der Reizung möglich. Dazu stellt man sich mit den Vorfüßen auf einen Stepper oder eine Treppenstufe. Anschließend senkt man die Fersen langsam so weit wie möglich nach unten ab und hebt sie wieder an.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die extrakorporale Stoßwellentherapie. Dabei sollen fokussierte Stoß- und radiale Druckwellen kurzfristig die Schmerzen reduzieren und langfristig die Sehnenheilung fördern.
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Durchblutung anregen und Beweglichkeit verbessern
Kinesio-Taping ist eine Methode aus Japan, bei der elastische Bänder auf die Haut aufgebracht werden. Das soll Schmerzen lindern, die Beweglichkeit verbessern und die Durchblutung fördern. Einige Sportler, die bereits unter einer Achillodynie litten, tapen auch vorbeugend.
Hilfreich kann zudem regelmäßiges Faszien-Training sein. Die Rollmassage auf einer Faszienrolle soll die Durchblutung verbessern und die Wadenmuskulatur auflockern.
Gerade Sportler sollten regelmäßig die Schuhe auswechseln, denn abgenutzte Schuhe bieten keinen optimalen Halt. Läuferinnen und Läufer sollten nach etwa 800 Kilometern neue Laufschuhe kaufen. Wer eine Fußfehlstellung hat, sollte sensomotorische Einlagen verwenden. Sie unterstützen die Fußmuskulatur und helfen dem Fuß dabei, sich selbst zu stabilisieren. Laufanfängern rät Physiotherapeut Sacha Seifert, mit einem moderaten Training zu beginnen: "Wenn man gerade erst anfängt mit dem Laufen und zum Beispiel einen Halbmarathon laufen möchte, dann sollte man sich ein Jahr Zeit lassen, um die Sehne langsam an die Belastung zu gewöhnen."
Bei richtiger Behandlung heilt eine Achillodynie in der Regel innerhalb von sechs Wochen aus. Unbehandelt kann sie chronisch werden und sogar zu einem Riss der Achillessehne führen.