Liveticker: So fegt Sturmtief "Zoltan" über Deutschland

    Bahnverkehr eingeschränkt:So fegt Sturmtief "Zoltan" über Deutschland

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    Sturmtief "Zoltan" fegt über Deutschland hinweg. In Hamburg hat die schwere Sturmflut ihren Höchststand überschritten, bei der Bahn gibt es Einschränkungen. Alles im Liveticker.

    • Lage im Zugverkehr hat sich am Nachmittag etwas beruhigt - viele Strecken wieder befahrbar
    • Bahn erwartet weitere Einschränkungen durch Sturmschäden
    • In Hamburg hat die schwere Sturmflut ihren Höchststand überschritten
    • In mehreren Bundesländern sind Feuerwehr und Polizei im Einsatz

    Sturmtief "Zoltan" trifft Deutschland

    Vielerorts sorgt das Sturmtief Zoltan vor den Feiertagen für Schäden und Chaos. Stark betroffen ist der Bahnverkehr, viele Züge fallen aus.

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    Schäden, Wassermassen und Bahnchaos

    dpa - Sturmschäden auf der Insel Rügen: Allein im Landkreis Vorpommern-Rügen musste die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken.
    dpa - Der Fischmarkt in Hamburg wurde bei einer Sturmflut überschwemmt.
    dpa - Bremerhaven: Hagel lässt den Hafen wie zugeschneit aussehen. Foto: dpa
    dpa - Verspätungen und Zugausfälle: Bahnreisende haben mit den Folgen von "Zoltan" zu kämpfen.

    Quelle: dpa - Sturmschäden auf der Insel Rügen: Allein im Landkreis Vorpommern-Rügen musste die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken.


    Wie das Sturmtief über Niedersachsen hinwegfegt

    Umgestürzte Bäume, umherfliegende Äste, überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Probleme im Bahnverkehr: Sturmtief "Zoltan" hat in Niedersachsen für viele Feuerwehreinsätze gesorgt und Zugreisende auf eine Geduldsprobe gestellt. Einige Bahnstrecken waren vorübergehend ganz gesperrt. Bei Hagelschauern gab es Glätteunfälle auf den Straßen. Für die Nordseeküste warnten Experten vor einer Sturmflut. 

    Aber auch im niedersächsischen Binnenland steigen die Pegel vieler Flüsse. Der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) rechnet mit einer landesweiten Verschärfung der Hochwasserlage über die Weihnachtsfeiertage. In den kommenden Tagen sollen laut Prognose landesweit weitere Niederschläge zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände führen. An vielen Pegeln werde die höchste Meldestufe überschritten, warnte die Behörde. Dann dürften örtlich größere Flächen überschwemmt werden und auch einzelne Grundstücke, Straßen und Keller volllaufen. 


    Bahn gibt Entwarnung für meiste Strecken

    Am Nachmittag entspannte sich die Lage im Zugverkehr ein wenig, Sperrungen konnten weitgehend aufgehoben werden. "Mittlerweile verkehren Züge des Fernverkehrs auf der wichtigen Nord-Süd-Strecke zwischen Hannover und Frankfurt und bringen damit eine wichtige Entlastung in die vorweihnachtlichen Verkehre", teilte die Bahn mit. Auch der Regionalverkehr normalisierte sich demnach. 

    Für das Wochenende rechnet die Bahn mit einer starken Auslastung der Züge - zu dem ohnehin starken Weihnachtsverkehr kämen nun Reisende hinzu, die ihre Anreise wegen des Sturms in das Wochenende verlegen mussten: "Es wird sicherlich voll", sagte eine Bahn-Sprecherin. Erschwerend kommt hinzu, dass es zu weiteren Einschränkungen kommen kann: "Es zeichnet sich ab, dass die Schadensbehebung auf vereinzelten Strecken länger dauert", hieß es in der Mitteilung der Bahn. Auf der Strecke Mannheim-Frankfurt habe es zudem einen schweren Fall von Buntmetalldiebstahl gegeben.


    Deutscher Wetterdienst prüft angeblichen "Tornado" in Köln

    Der Deutsche Wetterdienst prüft, ob es in einem Stadtteil von Köln einen Tornado gegeben hat. Das teilte eine Sprecherin mit. Dabei handelte es sich um den Stadtteil Poll im Süden Kölns. Die Prüfung sei aber noch nicht abgeschlossen, betonte die Sprecherin. Es gebe noch keine Bestätigung. 

    Mehrere Medien meldeten, dass Anwohner von einer Windhose berichtet hätten, die durch den Stadtteil gezogen sei. Die Wetterseite "Tornadoliste.de" stufte die Geschehnisse zunächst als "Verdacht" ein.


    Hamburgs Hafencity "besonders stark überschwemmt"

    "Alle Flutschutztore in der Stadt mussten zugemacht werden und die Hafencity ist besonders stark überschwemmt worden", berichtet ZDF-Reporter Ralf Zimmermann von Siefert vom Fischmarkt in Hamburg.

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    DWD: Orkanartige Böen am Freitagabend möglich

    "Zoltan" soll auch am Freitagabend weiter wüten. Laut Deutschem Wetterdienst sind dann orkanartige Böen mit mehr als 100 Stundenkilometern möglich. In der zweiten Nachthälfte soll der Wind etwas abnehmen, am Samstagabend dann wieder kräftiger werden, allerdings nicht mehr so stark wie am Freitag.


    Sturmtief richtet Schäden in Deutschland an

    Das Sturmtief „Zoltan“ hat Spuren hinterlassen: Autos prallten gegen umgestürzte Bäume, Zugstrecken wurden gesperrt, Feuerwehren mussten ausrücken.

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    Mann in Thüringen ertrunken

    Im Zuge eines lokalen Hochwassers, das durch ergiebigen Dauerregen im Zusammenhang mit dem Durchzug von Sturmtief "Zoltan" entstand, ist in Thüringen ein 64-Jähriger an einem Wehr ertrunken. Der Mann sei mit der Regulierung des Wasserstands der Werra in Hildburghausen beschäftigt gewesen, teilte die Polizei in Suhl am Freitag mit.  

    Aus unklarer Ursache fiel er dabei in der Nacht zum Freitag ins Wasser. Die Rettungskräfte fanden den Mann unter Wasser im Wehr eingeklemmt. Laut Polizei wurden die Rettungsarbeiten durch den hohen Wasserstand und der starken Strömung erschwert. Der 64-Jährige wurde am Morgen tot geborgen. Die Polizei nahm Ermittlungen zum Hergang des Unglücks auf.


    Neuharlingersiel: Fähre auf die Kaimauer geschoben

    Im ostfriesischen Neuharlingersiel ist eine Fähre auf die Kaimauer geschoben worden. "Das ist im Lauf der Nacht passiert, vermutlich heute früh beziehungsweise bei auflaufendem Wasser", sagt die Geschäftsführerin des Hafenzweckverbandes Neuharlingersieel, Christina Harms. Wie das Schiff, das für den Inselverkehr nach Spiekeroog eingesetzt wird, auf die Kaimauer kam, stand zunächst nicht fest. 

    Das Schiff sei eine von drei Fähren zur ostfriesischen Insel Spiekeroog, sagt Harms. Mit dieser Fähre werde normalerweise auch die Fracht gefahren. "Da wird es sicherlich zu Problemen kommen in der nächsten Zeit." Der Personenverkehr sei aber aus ihrer Sicht nicht betroffen.


    Norden: Lage im Bahnverkehr entspannt sich leicht

    Vor allem im norddeutschen Bahnverkehr kommt es weiter zu zahlreichen Einschränkungen. Zwischenzeitlich seien einzelne Strecken vorübergehend gesperrt gewesen, sagt ein Bahnsprecherin. Die Sperrungen seien inzwischen jedoch weitestgehend aufgehoben, es komme aber weiterhin zu vielen Verspätungen. 

    Am Wochenende rechnet die Bahn nach Angaben der Sprecherin mit einer starken Auslastung der Züge. Zu dem ohnehin starken Weihnachtsverkehr kämen nun Reisende hinzu, die ihre Anreise wegen des Sturms in das Wochenende verlegen mussten. "Es wird sicherlich voll", sagt die Bahn-Sprecherin, die den Fahrgästen empfiehlt, sich einen Sitzplatz für die Fahrt zu reservieren.


    Zoos in Rostock und Stralsund bleiben geschlossen

    Am zweiten Tag der Weihnachtsferien bringt "Zoltan" auch die Öffnungszeiten der Zoos in Rostock und Stralsund durcheinander. Der Zoo Rostock bleibe den ganzen Freitag aus Sicherheitsgründen geschlossen, heißt es auf der Internetseite des Tierparks. Voraussichtlich am Samstag werde der Zoo wieder öffnen. 

    Auch der Zoo Stralsund kündigt an, am Freitag nicht mehr zu öffnen. Zunächst hatte die Stadt noch eine Öffnung ab 12.00 Uhr in Aussicht gestellt. Die Wetterlage sei jedoch unverändert, heißt es am Mittag. 


    ZDF-Reporter: "Noch ziemlich windig und stürmisch"

    "Zoltan" sorgt auch in Hamburg für Chaos. Ralf Zimmermann von Siefart berichtet vor Ort.

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    Rheinland-Pfalz: Zahlreiche Einsätze für Feuerwehr und Polizei

    In Rheinland-Pfalz hat "Zoltan" insbesondere im Norden des Landes zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei verursacht. Die Polizei in Straßenhaus im Kreis Neuwied berichtet von zahlreichen umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern. Es habe mehr als 30 Gefahrenstellen und Beeinträchtigungen zwischen Donnerstagnachmittag und dem frühen Freitagmorgen gegeben. Ein Baum sei auf einen fahrenden Bus ohne Fahrgäste gekippt, dabei sei aber niemand verletzt worden.


    "Zoltan" sorgt für Chaos

    Kurz vor Weihnachten sorgt das Sturmtief "Zoltan" vor allem in Norddeutschland für Chaos. Auch in Nordrhein-Westfalen sind Einsatzkräfte dauerhaft gefordert.

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    Leere Lkw und Caravans dürfen nicht auf Rügenbrücke

    Wegen des stürmischen Wetters sollen leere Lastwagen und Caravans nicht über die Rügenbrücke zwischen Stralsund und Rügen fahren. Stattdessen sollen sie über den tiefer gelegenen Rügendamm fahren. Elektronische Anzeigen vor der Brückenauffahrt wiesen Kraftfahrer Freitagmittag an, entsprechend auszuweichen. Eine Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen vor allem an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern wurde am Mittag aufgehoben. Das Wetter blieb aber weiterhin stürmisch. Es wurde weiterhin vor schweren Sturmböen gewarnt.


    Hamburg: Sturmflut erreicht Höchststand von 3,33 Meter

    Die schwere Sturmflut in Hamburg hat ihren Scheitelpunkt geschafft und das Wasser läuft nun langsam wieder ab. "Die schwere Sturmflut hat 10:42 Uhr ihren Höchststand am Pegel St. Pauli erreicht. Die Abweichung zum mittleren Hochwasser betrug 3,33 Meter", sagt eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Damit sei nun auch die Entwarnung für den Bereich herausgegeben worden. 

    Das nächste Hochwasser werde zwar noch etwas höher sein als das mittlere Hochwasser. "Aber Sturmflutniveau erreichen wir - so wie es derzeit aussieht - eher nicht." Es gebe in der Region zwar immer noch starken Wind, der das Wasser in die Nordsee und die Flüsse drückt. Doch es scheine so zu sein, dass doch ein bisschen Wasser abfließen kann.


    Nordsachsen: Etliche Bäume entwurzelt

    "Zoltan" hat im Landkreis Nordsachsen etliche Bäume entwurzelt und zahlreiche Äste abgebrochen. Wie das Landratsamt in Torgau mitteilt, rückten die Feuerwehren laut Rettungsdienst, Brandschutzamt und Katastrophenschutz bis zum frühen Morgen rund 50 Mal wegen umgestürzter Bäume aus.

    Auf der Kreisstraße 8914 im Arzberger Ortsteil Tauschwitz blockierten am Donnerstagabend demnach mehrere herumliegende Baumstämme die Weiterfahrt und sorgten für eine Vollsperrung. Seit Vormittag rolle der Verkehr wieder. Auch der Fährweg in Hohenprießnitz in Zschepplin war zwischenzeitlich komplett gesperrt.


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    Hamburg: Viele Fluttore geschlossen

    Wegen der Sturmflut in Hamburg wurden viele Fluttore in der Stadt geschlossen - so auch an der Oberhafenbrücke.

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    Schleswig-holsteinische Nordseeküste: Hochwasser erreicht wohl Höchststand

    Das Hochwasser an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste hat seinen voraussichtlichen Höchststand am Morgen erreicht. Am Eider-Sperrwerk bei Tönning sei gegen neun Uhr ein Pegelstand von 2,51 Metern über dem mittleren Hochwasser (MHW) gemessen worden, sagt eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg.

    Damit ist knapp die Marke einer schweren Sturmflut erreicht worden, die bei 2,50 Metern über MHW liegt. Seitdem sinke der Wasserstand wieder. Etwas weiter nördlich in Husum lag der Scheitelwert laut BSH um 9.28 Uhr bei 2,26 Metern über MHW.