Gulasch im Check: Wie viel Fleisch steckt in der Dosensuppe?

    Klassiker aus der Dose im Check:Gulaschsuppe: Wie viel Fleisch ist drin?

    von Anna Fein
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    WISO hat drei teure und drei billige Gulaschsuppen aus der Dose gecheckt. Nicht in allen Dosen steckt drin, was man von einer echten Gulaschsuppe erwarten würde.

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    Sie ist ein echter Klassiker: die Gulaschsuppe. Ihren Ursprung hat der Fleischeintopf in Ungarn. Den Namen hat die Suppe von den ungarischen Rinderhirten, den "gulyás". Die Zutaten sind Gemüse wie Paprika und Zwiebeln und Rindfleisch.
    Durch das Erhitzen und die luftdichte Verpackung bleibt eine Gulaschsuppe in der Dose bis zu drei Jahre lang haltbar. Auch Vitamine und Nährstoffe bleiben dadurch über lange Zeit erhalten, zeigen Studien. Denn das Gemüse wird oft unmittelbar nach der Ernte verarbeitet und abgefüllt.
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    Rindfleisch als Hauptzutat der Gulaschsuppe

    Trotzdem gibt es Unterschiede zwischen der Gulaschsuppe aus der Dose und einer frischen, selbst gemachten Suppe. Denn oftmals steckt in der Dose nur sehr wenig Fleisch drin.

    Wenn ich jetzt so eine Suppe zu Hause selber kochen würde, würde ich deutlich mehr Fleisch und Gemüse verwenden.

    Caroline Brunnbauer, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

    WISO hat ingesamt sechs Produkte gecheckt, drei teure und drei billige. Die Preise gelten jeweils für 100 Milliliter:

    Teure Produkte:
    • Ökoland: 0,99 Euro
    • Sonnen Bassermann: 0,75 Euro
    • Erasco: 0,48 Euro

    Billige Produkte:
    • Aldi: 0,45 Euro
    • Edeka: 0,45 Euro
    • Lidl: 0,45 Euro

    Deutlich weniger Fleisch in der Dosensuppe

    Die Hauptzutat einer Gulaschsuppe ist Rindfleisch. Zwischen 6,7 und 14 Prozent Rindfleisch stecken nach Angaben der Hersteller in den Produkten. Ob diese Menge Fleisch tatsächlich in den Dosen enthalten ist, wird in einem Labor genau nachgemessen.
    Das Ergebnis: Bei Erasco findet das Labor nur etwa fünf Prozent Rindfleisch, das sind über 20 Prozent weniger als auf dem Etikett deklariert. Auch bei Aldi und Edeka steckt deutlich weniger Fleisch drin, als ausgewiesen wird. Aldi und Edeka schreiben auf Anfrage, dass die Abweichung mit dem Verarbeitungsprozess zu erklären sei. Denn während des Kochprozesses könnten sich einzelne Fleischfasern voneinander lösen. "Dadurch können diese Bestandteile nur sehr schwer nachgemessen werden", schreibt Edeka. Von Erasco gibt es keine Stellungnahme.
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    Hefeextrakt sorgt für intensiven Geschmack

    Es steckt also nur sehr wenig Fleisch in den Dosen-Gulaschsuppen. Für einen intensiven Fleischgeschmack sorgen geschmacksverstärkende Stoffe wie zum Beispiel Hefeextrakt. Obwohl solche Zutaten eine geschmacksverstärkende Wirkung haben, gelten sie im Lebensmittelrecht nicht als Zusatzstoffe. Darum dürfen Hersteller wie Erasco auch "ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe" auf die Verpackung schreiben, auch wenn zum Beispiel Hefeextrakt in der Suppe enthalten ist.

    Obwohl alle sechs Dosen auf den ersten Blick gleich groß aussehen, steckt in den Produkten nicht gleich viel drin. Einige Lebensmittelhersteller nutzen eine geringere Füllmenge, um einen höheren Gewinn zu erwirtschaften. Verbraucherzentralen empfehlen daher, im Supermarkt auf den Grundpreis zu achten, also den ausgewiesenen Preis pro Kilogramm beziehungsweise pro Liter. Anhand dessen können Verbraucherinnen und Verbraucher die Preise vergleichen.

    Die Ökobilanz der Konservendose

    Die sechs getesteten Gulaschsuppen werden in Dosen verkauft, denn in Konservendosen lassen sich Lebensmittel jahrelang lagern. Über einen längeren Zeitraum haltbar sind die Suppen sonst nur in einer Glasverpackung. Doch die Herstellung von Blechdosen und Glas ist sehr energieintensiv.
    Die Ökobilanz der jeweiligen Verpackungen lasse sich nicht so einfach berechnen, meint Henning Wilts vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Denn eine Vielzahl von Faktoren, wie zum Beispiel das Verpackungsmaterial, die Transportdistanz oder die Recyclingfähigkeit einer Verpackung, müssen hierfür berücksichtigt werden.

    Aus all diesen Faktoren ergibt sich dann die Ökobilanz einer Verpackung.

    Prof. Henning Wilts, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

    Je nachdem, was in der Verpackung drin sei, könne die sehr unterschiedlich ausfallen, erklärt Wilts. Je einfacher sich eine Verpackung in die Kreislaufwirtschaft zurückführen, das heißt recyceln, lasse, desto besser. Und der Umweltexperte meint: Die beste Verpackung sei diejenige, die man gar nicht erst gebraucht habe.

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