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Studie: Das ZDF und der gesellschaftliche Zusammenhalt

Das ZDF und gesellschaftlicher Zusammenhalt

Wie stärkt das ZDF den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Eine Studie zeigt, wie der ö.-r. Rundfunk zur Integration und Verständigung in einer pluralistischen Gesellschaft beiträgt.

Deckblatt Studie "Das ZDF und der gesellschaftliche Zusammenhalt"
Quelle: ZDF

Explorative Studie zur Bestimmung medialer Integrationsleistungen

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den Auftrag, das Zusammenleben in pluralistischen Gesellschaften und eine Kultur des Verstehens zu befördern. Die Studie hat sich zum Ziel gesetzt, diese integrative Funktion des ZDF zu untersuchen und damit die gesellschaftliche Relevanz des ZDF-Angebots noch umfassender als bislang zu beschreiben (siehe Charts). Darüber hinaus ist es ein übergeordnetes Ziel, die Integrationsleistung von Medien besser zu verstehen und damit den Diskurs über den Beitrag der Medien zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

Gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Medienforschung Hans-Bredow-Institut (HBI) und dem Forschungsinstitut "mindline media" hat das ZDF 1.205 Personen ab 14 Jahren repräsentativ telefonisch befragt.

PDFZusammenfassung der Studie (Charts)
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ZDF-Angebote haben aus Sicht der Bevölkerung integrative Funktionen

Die Integrationsaufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hat auch in Zeiten zunehmender Fragmentierung der Mediennutzung einerseits und einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung anderseits nichts an Bedeutung verloren. Die Sendungen und Onlineangebote der ZDF-Familie leisten aus Sicht der Bevölkerung einen Beitrag zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sowohl informierende als auch unterhaltende Angebote übernehmen gesellschaftlich relevante Funktionen. Insbesondere der Genremix ist für die Zukunft des ZDF wichtig, um auch weiterhin ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit öffentlich-rechtlichen Inhalten in Kontakt zu bringen. Würde das ZDF auf seine unterhaltenden Angebote verzichten, würde es vor allem die jungen und die integrationskritischen Zielgruppen verlieren.

Die Integrationsleistung der Öffentlich-Rechtlichen zeigt sich in vielen Dimensionen im Alltag

Ein einfacher Ursache-Wirkungs-Nachweis zwischen einem Medienangebot und sozialer Integration im Alltag greift zu kurz. Die Studie hat deshalb den Ansatz verfolgt, verschiedene Indikatoren zu identifizieren, die zusammengenommen im Sinne eines „Indizienbeweises“ für Integrationsleistungen sprechen. Die Studie zeigt, wie eng die Mediennutzung mit Werten, Einstellungen und sozialen Aktivitäten im Alltag verknüpft ist. Stammseher der Öffentlich-Rechtlichen* zeichnen sich beispielsweise besonders durch Toleranz, eine größere Demokratiezufriedenheit, Hilfsbereitschaft und politisches Engagement sowie eine Mitgliedschaft in sozialen Organisationen aus. 

Ein breites Medienrepertoire fördert soziale Integration

Unterschiedliche Mediennutzungsmuster sind mit verschiedenen Formen sozialer Integration verbunden. Dabei erweist sich ein breites Medienrepertoire aus Fernsehen, Internet, Radio und Print als besonders förderlich für die soziale Integration. Wird das Internet fast ausschließlich genutzt, geht dies mit einseitiger Erfolgsorientierung, einer sehr skeptischen Wahrnehmung der gesellschaftlichen Realität und geringen sozialen Aktivitäten einher. Allerdings sind mediale Meinungsäußerungen im Internet in dieser Gruppe stärker ausgeprägt. 

Weiterführende Fachartikel der "Media Perspektiven" 11/2019 zur Studie :
Gerlinde Schumacher, Mignon Warnemünde: "Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Zeiten des medialen und gesellschaftlichen Wandels".
Uwe Hasebrink, Hermann-Dieter Schröder, Dieter Storll, Gerlinde Schumacher: "Mediennutzung und soziale Integration".


Einen Artikel des ehemaligen ZDF- Intendanten Thomas Bellut zur Vielfaltssicherung im ZDF finden Sie in "Politik & Kultur" Heft 11/19, Seite 26.

* die nicht auch zugleich Stammseher eines privaten Programms sind.