ZDFmitreden: Psychische Gesundheit
Depression und mentale Gesundheit: Wie präsent sind die Themen in unserer Gesellschaft? Wie zugänglich sind (digitale) Hilfsangebote? Wir haben die ZDFmitreden-Community befragt.
Anlässlich der 'Woche der seelischen Gesundheit' widmet sich das ZDF sich in dem Programmschwerpunkt "Psychisch stark – Wege aus der Depression“ der Volkskrankheit Depression.
Quelle: ZDF/Verena MüllerPsychische Gesundheit in Deutschland
Nachwirkungen der Corona-Pandemie, exzessive Smartphone-Nutzung oder das aktuelle Weltgeschehen: Es gibt verschiedenste Faktoren, die Einfluss auf die mentale Gesundheit eines Menschen nehmen können. Als Folgeerscheinung solcher (äußerer) Belastungen können psychische Erkrankungen wie Depressionen auftreten – mentale Erkrankungen, die in unserer Gesellschaft allgegenwärtig sind.
Doch wie präsent ist das Thema Depression in der Gesellschaft tatsächlich? Mit welcher Selbstverständlichkeit sprechen Menschen heutzutage über psychische Erkrankungen? Und wie zugänglich sind (digitale) Hilfsangebote? 26.221 Menschen teilten ihre Meinung mit uns.
"Tabuthema" Depression: Kommunikation über psychische Erkrankungen
Psychische Erkrankungen wie Depressionen galten lange als Tabuthema – und auch die Mehrheit der Befragten (74 Prozent) empfinden das Thema psychische Erkrankungen nach wie vor als tabuisiert. 77 Prozent sind ferner der Meinung, dass in der deutschen Gesellschaft nur sehr zurückhaltend über Depressionen gesprochen wird – und zwar unabhängig von deren Alter und Geschlecht. Ein wesentlicher Grund: Psychische Erkrankungen gelten in der öffentlichen Wahrnehmung als Schwäche, so die Einschätzung von 81 Prozent der Befragten. Weitere Gründe für das Zögern, über psychische Belastungen zu sprechen, sind das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden (67 Prozent), Scham (63 Prozent) und die Angst vor Ablehnung (57 Prozent).
Zugleich nehmen viele Umfrageteilnehmende eine positive Entwicklung im gesellschaftlichen Diskurs zu mentaler Gesundheit wahr: Fast zwei Drittel (65 Prozent) finden, dass es heute im Vergleich zu früher leichter ist, über psychische Erkrankungen zu sprechen.
Forderung nach besseren Hilfsangeboten
Das bestehende Hilfs- und Therapieangebot für Menschen mit Depressionen wird von den Befragten kritisiert, 67 Prozent stufen es als (eher) schlecht ein. Eine deutliche Mehrheit fordert eine Verbesserung der gegenwärtigen Situation: 87 Prozent sprechen sich beispielsweise für die Begrenzung der Wartezeit auf einen Therapieplatz auf maximal drei Monate aus. 84 Prozent wünschen sich zudem eine gesetzliche Obergrenze für Wartezeiten in der Psychotherapie.
Digitale Angebote in der Kritik
Neben klassischen Therapiemöglichkeiten gibt es auch digitale Hilfsangebote, die Menschen mit Depressionen wahrnehmen können. Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) gibt an, entsprechende Apps zur Behandlung depressiver Verstimmungen oder Depressionen zu kennen. Allerdings empfindet nur jede beziehungsweise jeder Vierte (25 Prozent) diese Angebote als hilfreich.
Grund dafür sind unter anderem die Kosten, die bei der Nutzung dieser Apps entstehen, sowie die mangelnde Qualität solcher Anwendungen. Für Nutzende sei es mitunter schwierig zu erkennen, welche Angebote tatsächlich seriös sind. Zudem wird kritisiert, dass jene digitalen Hilfsangebote zu allgemein, und nicht hinreichend auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzenden zugeschnitten seien – eine individuelle Therapie sei nach Meinung einiger Befragter effektiver.
Die Befragung fand im Juni 2025 statt.
Quelle: ZDFmitreden; Daten anhand soziodemografischer Merkmale gewichtet für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren. Keine Zufallsstichprobe, daher nicht bevölkerungsrepräsentativ.
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