Hermine aus "Harry Potter": Ihre deutsche Synchronsprecherin

    Interview

    "Harry Potter"-Schau in München:Synchronsprecherin: "Hermine ist ein Vorbild"

    von Elisa Miebach
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    Eine weltweit erfolgreiche Harry-Potter-Ausstellung gastiert in München. Am Rande der Ausstellung erklärt die Synchronsprecherin der "Hermine" die Faszination der Fantasywelt.

    harry-potter
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    Sie war 13 Jahre alt, als sie berühmt wurde - beziehungsweise ihre Stimme. Gabrielle Pietermann sprach ab 2001 eine der wohl bekanntesten Rollen der Welt: Hermine Granger. Als Synchronsprecherin lieh sie Emma Watson ihre Stimme auch für andere Rollen. Später wurde sie darüber hinaus die Sprecherin der deutschen Rollen von Selena Gomez oder Emilia Clarke - etwa als Daenerys Targaryen in der Fantasy-Reihe Game of Thrones.
    ZDFheute: Was hat es für Sie mit 13 Jahren bedeutet, die Synchronstimme von Hermine zu sein?
    Gabrielle Pietermann: Das war eine riesengroße Überraschung und auch eine Ehre. Ich habe die Bücher davor alle verschlungen und mehrmals gelesen.

    Überhaupt zum Casting eingeladen zu werden, war wahnsinnig spannend und aufregend.

    Gabrielle Pietermann

    Gabriele Pietermann im Interview.
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    ZDFheute: Wie kam es dazu?
    Gabrielle Pietermann: Ich habe mit acht Jahren angefangen zu synchronisieren. Und dann ist man bei den Synchronfirmen einfach bekannt. Kinder gibt es in diesem Bereich ja nicht so wahnsinnig viele. Und ja, dann sind sie auch auf die Idee gekommen, mich zu casten. So hat die Reise begonnen.
    ZDFheute: Sind Sie denn dann wirklich in die Harry-Potter-Welt eingetaucht?
    Gabrielle Pietermann: Bei Harry Potter war es schon so, dass wir ein bisschen mehr Zeit hatten als es sonst üblich ist. Und da hatten wir dann schon eher die Möglichkeit, in die ganze Welt einzutauchen.

    Es gab große Sicherheitsvorkehrungen - aus Angst, dass das Ganze vorher irgendwie im Internet landet und veröffentlicht wird.

    Gabrielle Pietermann

    Das heißt, wir arbeiteten oft mit Schwarz-Weiß-Bild, mit vielen Wasserzeichen. Wir sahen gar nicht unbedingt das fertige Bild, zum Teil war noch der Greenscreen zu sehen.

    Ein Ausschnitt aus "Harry Potter" bei der Harry-Potter-Ausstellung auf einer Leinwand.
    Quelle: dpa

    Nach Paris und Barcelona kam die Ausstellung zur Filmwelt von Harry Potter im Mai nach München. Bis zum 5. September können Fans im Olympiapark auf Hagrids großem Stuhl Platz nehmen oder sich ihr Lieblingshaus in Hogwarts anschauen. Daneben ist die gleiche Ausstellung noch in Sao Paolo (Brasilien), Macau (China), New York und Boston (USA) zu sehen.

    ZDFheute: Was verbinden Sie denn heute noch mit der Harry-Potter-Welt?
    Gabrielle Pietermann: Ich glaube, die Magie oder sich in eine andere Welt träumen zu können - diese Faszination wird nie gehen. Und allgemein mag ich das Fantasy-Genre sehr, sehr gern.
    Und ich finde es so toll und spannend, dass ich, wenn ich auch mal mit einer Lesung unterwegs bin, wirklich Zuschauer in jedem Alter habe, die sich da nach wie vor begeistern lassen.

    Harry Potter ist einfach zeitlos.

    Gabrielle Pietermann

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    ZDFheute: Gibt es etwas, dass wir vielleicht von Hermine lernen können?
    Gabrielle Pietermann: Obwohl sie erstmal überall aneckt, steht sie zu sich selbst. Sie ist selbstbewusst. Sie bleibt, wer sie ist und setzt sich durch.

    Ich glaube, dass Hermine ein Vorbild für alle jungen Frauen heutzutage ist.

    Gabrielle Pietermann

    ZDFheute: Was ist besonders schwierig am Synchronisieren?
    Gabrielle Pietermann: Man muss sehr schnell aus dem Nichts heraus abliefern. Wir haben keine Vorbereitungszeit, bekommen vorher nicht das Material zum Gucken.
    Wir können vorher auch nicht irgendwie Texte üben. Und wir werden reingeworfen ins Studio. Man schaut sich kurz die Szene einmal zusammen mit dem Team an und bekommt eine kleine Einführung.

    Man muss sehr schnell in die verschiedenen Emotionen eintauchen können, die sehr schnell abnehmen können - und dann sehr schnell abliefern können.

    Gabrielle Pietermann

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    ZDFheute: Gibt es einen Lieblingszauberspruch?
    Gabrielle Pietermann: Natürlich: Expecto Patronum! (lateinisch: "Ich erwarte den Beschützer").
    Das Interview führte Elisa Miebach, Reporterin im Landesstudio Bayern.

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