40 Jahre Computerspiel Tetris: Kult-Game aus Kaltem Krieg

    Seit 40 Jahren beliebt:Tetris: Kult-Spiel aus dem Kalten Krieg

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    Ein US-Spieleentwickler entdeckt das Potenzial eines Spiels, das ein russischer Erfinder kreiert hat. Gemeinsam machen sie Tetris zu einem der bekanntesten Computerspiele.

    Typical: Tetris
    Tetris ist seit 40 Jahren ein beliebtes Spiel.
    Quelle: Imago

    Willis Gibson kann es kaum glauben. Der 13-jährige US-Amerikaner hat als erster Mensch Tetris besiegt und es in Level 157 bis zum "kill screen" geschafft. In einem Spiel, das jetzt sein 40-jähriges Bestehen feiert. Henk Rogers, Chef der US-amerikanischen Tetris Company, gratuliert zur "erstaunlichen Leistung". Er und Tetris-Erfinder Alexej Paschitnow seien überwältigt von Gibsons "unglaublicher Technik" und seinem Tempo, sagt er. Denn Tetris sei gar nicht programmiert worden, um es durchzuspielen.

    Erfinder war Programmierer in russischem Rechenzentrum

    Paschitnow hätte sich vor 40 Jahren kaum träumen lassen, wie sich Tetris einmal entwickeln würde. Der Mathematiker arbeitete in den 1980er Jahren im Rechenzentrum der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften, als die ersten PC-ähnlichen Geräte aufkamen. Mit der Programmierung von Spielen sollte auch deren Rechenleistung getestet werden.
    Zu Tetris wurde er dabei von Kindheitserinnerungen an das Puzzlespiel Pentomino angeregt. Der Name Tetris ist zusammengesetzt aus dem altgriechischen tetra (vier) und Tennis - Paschitnows Lieblingssportart. Seither purzeln die Quadrate über den Bildschirm - anfangs aufgrund fehlender Grafikkarten mit zwei Klammern. Er habe alles maximal einfach gemacht, sagt Paschitnow.

    Damals habe ich befürchtet, dass irgendeine falsche Entscheidung das Spiel ruiniert.

    Alexej Paschitnow, Erfinder von Tetris

    Ruiniert hat er das Spiel nicht, im Gegenteil. Es war sofort ein Riesenerfolg. Zuerst freilich nur im Kollegenkreis. Seinen Siegeszug trat Tetris später an, als westliche Spielehersteller darauf aufmerksam wurden.
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    Heftiger Kampf um die Spiellizenz

    Der Kampf um die Spiellizenz entwickelte sich dabei Ende der 1980er Jahre zu einem Wirtschaftskrimi. Zunächst sicherte sich Mirrorsoft, eine Firma des britischen Medienmoguls Robert Maxwell, die Computerrechte. Paschitnow erhielt kein Geld, weil er die Rechte an den sowjetischen Staat abtreten musste.
    Spieleentwickler Rogers sah Tetris zum ersten Mal auf einer Computermesse und war begeistert. Um sich die Rechte für Mobilgeräte daran zu sichern, reiste er nach Moskau. Am Ende bekam Rogers für Nintendo nicht nur die Tetris-Rechte an mobilen, sondern auch an stationären Konsolen. Maxwell ging leer aus.
    Archiv: Henk Rogers (2019)
    Henk Rogers gewann den Kampf um die Lizenz für Tetris und vergoldete das Computerspiel - eines der erfolgreichsten überhaupt. (Archivfoto)
    Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com

    Kassenschlager Tetris fasziniert noch immer

    Tetris landete damit bei dem 1989 von Nintendo auf den Markt gebrachten Game Boy und sorgte mit für dessen grandiosen Erfolg. 70 Millionen Exemplare wurden verkauft. Weltweit ist Tetris mit etwa 500 Millionen Kopien eines der meistverkauften Computerspiele in der Geschichte.

    1993 verließ Paschitnow die Sowjetunion, die er als "schreckliches Land" empfand. In den USA gründete er mit seinem Freund Rogers die Tetris Company. Mehrere Jahre arbeitete er zudem bei Microsoft. Auch wenn andere mit Tetris den großen Reibach machten und er erst ab 1996 ein paar Tantiemen für seine Erfindung bekam, war er nie verbittert. Für ihn sei es wichtig gewesen, das Spiel in bestmöglicher Form herauszubringen, erklärt der 69-Jährige.
    Dies ist ihm gelungen. Tetris fasziniert auch 40 Jahre nach einem Start. So wird auch der "Weltrekord" von Gibson nicht für die Ewigkeit bleiben. Seine Konkurrenten haben schon angekündigt, in neue Level vorzustoßen.
    Quelle: dpa

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