Migräne mit Aura: Ursachen, Symptome und Behandlung
Starke Kopfschmerzen mit Aura:Migräne: Wie man quälenden Attacken vorbeugt
von Andreas Kürten
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Migräne und ihre Begleiterscheinungen lösen einen hohen Leidensdruck aus. Schmerzmittel helfen im Akutfall. Mit welchen Methoden es gelingen kann, Migräneanfällen vorzubeugen.
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Über acht Millionen Deutsche haben Migräne, Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer. Meist verläuft die Erkrankung chronisch mit wiederkehrenden Anfällen, oft begleitet von einer sogenannten Aura mit Schwindel, Übelkeit oder Sehstörungen.
Etwa jeder fünfzehnte Migränepatient ist von einer Aura betroffen.
Die Symptome gehen einer Migräneattacke oft voraus.
Neben Kopfschmerzen können Schwindel, Übelkeit oder Taubheitsgefühle auftreten.
Auch Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen und Sehstörungen kommen vor.
Die Symptome können bis zu 72 Stunden anhalten.
Wie Migräne entsteht und akut behandelt wird
Migräneanfälle sind genetisch bedingt. Sie werden von sogenannten Triggern wie Stress, Anstrengungen, hormonellen Umstellungen, Veränderungen im Tagesrhythmus oder Lebensmittel ausgelöst. Zudem kann die migränetypische Erweiterung der Blutgefäße im Kopf gerade bei jungen Betroffenen das Risiko für einen Schlaganfall gefährlich erhöhen.
Akut wird Migräne meist mit Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Triptanen behandelt, die bei kontinuierlicher Einnahme Nebenwirkungen haben oder als schmerzmittelinduzierter Kopfschmerz die Symptome noch verstärken können.
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Wie man Migräneanfällen vorbeugen kann
Migräne kann auch ganzheitlich behandelt werden. Verlauf und Auslöser sind bei jedem unterschiedlich. Bei einem Aufenthalt in einer Fachklinik wird ein individuelles Behandlungskonzept entwickelt, das auch ambulant und im Alltag umsetzbar ist. Bei chronischem Verlauf und ärztlich begründet übernehmen die Krankenkassen meist die Kosten.
Schmerztherapeutin Estelle Neb von der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein erklärt, warum sich ein multimodales Konzept bewährt hat, das verschiedene Behandlungsmethoden zusammenführt:
Zu den Zielen einer multimodalen Therapie gehören:
Beschwerden eingrenzen und andere Krankheiten ausschließen
Trigger-Faktoren der Attacken erkennen und möglichst vermeiden
Die Einnahme von Medikamenten, besonders von Schmerzmitteln, reduzieren
Migräneattacken möglichst reduzieren, abmildern und verkürzen
Alltagskonzepte für den Umgang mit der Krankheit entwickeln
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Wie Medikamente vorbeugend wirken
Ziel ist es, so wenig Schmerzmittel wie möglich einzusetzen. Die Präparate sollen Beschwerden abmildern und Beeinträchtigungen im Alltag reduzieren. Dabei werden auch Wirkstoffe eingesetzt, die zur Behandlung von Bluthochdruck, Depressionen oder Epilepsie zugelassen sind.
Gut belegt ist die Wirkung von Betablockern (Metoprolol, Propanolol), Kalziumantagonisten (Flunarizin), Valproinsäure, Botulinumtoxin und Antidepressiva (Amitriptylin). Seit 2018 gibt es zudem eine Antikörpertherapie mit dem Wirkstoff Erenumab.
Estelle Neb betont, dass jedoch bei all diesen Wirkstoffen mögliche Nebenwirkungen und Einschränkungen in der Anwendung aufgrund von Begleiterkrankungen zu berücksichtigen sind. Antikörper wie Erenumab, die an einem Botenstoff im Gehirn ansetzen, sind der Expertin zufolge jedoch effektiv und meist gut verträglich.
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Migräne: Wie Physiotherapie die Prophylaxe unterstützt
Mit passiven Dehnübungen wird versucht, vor allem im Bereich von Wirbelsäule sowie Rücken-, Hals- oder Kopfmuskulatur, Fehlhaltungen und muskulären Problemen entgegenzuwirken, die die Kopfschmerzen verstärken. Betroffene sollten auch aktiv Übungen durchführen oder leichten Ausdauersport wie Nordic Walking betreiben. Körperliche Aktivität ist also sinnvoll. Allerdings sollte der Puls kontrolliert werden, weil Überanstrengung ein Trigger für Migräne sein kann.
Welche psychotherapeutischen Maßnahmen bei Migräne helfen
Auch Psychotherapie gehört zur multimodalen Behandlung. Verhaltenstherapie kann helfen, den Tagesrhythmus besser zu strukturieren. Zusätzlich können Trigger identifiziert werden, um dann die Anzahl und Dauer der Attacken zu minimieren.
Entspannungstechniken wie Yoga, Pilates oder progressive Muskelentspannung können zusätzlich zu einer besseren Lebensqualität beitragen, ebenso wie eine Ernährungsumstellung und der Verzicht auf Alkohol oder Zigaretten.
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von Christina-Maria Pfersdorf
mit Video
Quelle: ZDF
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