UV-Kleidung als Sonnenschutz nicht nur für Kinder sinnvoll

Kleidung mit Sonnenschutz:UV-Kleidung: Nicht nur für Kinder sinnvoll

von Bonnie Kruse
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Ob im Urlaub oder im Alltag: UV-Kleidung schützt neben Sonnencreme zusätzlich vor Sonnenstrahlung. Wie die Kleidung mit UV-Schutz funktioniert und wer sie tragen sollte.

Ein junges Mädchen mit Sonnenhut und langärmeliger Kleidung sitzt am Seeufer im Sand.
Nicht nur Sonnencreme schützt vor einem Sonnenbrand: Auch die richtige Kleidung ist hilfreich.
Quelle: imago/Depositphotos

Wer sich nicht ausreichend vor UV-Strahlung schützt, riskiert Sonnenbrand, Sonnenstich oder - im schlimmsten Fall - Hautkrebs. Daher ist Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor unabdingbar.
Doch gilt das auch für UV-Kleidung? "Kleidung ist zum Sonnenschutz grundsätzlich sehr sinnvoll, denn sie bietet nach dem Schatten den zweitbesten Schutz vor Sonneneinstrahlung", sagt Sonja Pannenbecker, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen (VZ Bremen).
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So funktioniert Kleidung mit UV-Schutz

Spezielle UV-Bekleidung sowie UV-Badekleidung besteht aus engmaschig gewebten und synthetischen Fasern wie Polyester, Nylon und Spandex. "Sie sind leicht und atmungsaktiv und blockieren sowie absorbieren die UV-Strahlung", erklärt Daniela Weiskopf, Leiterin des Fachgebietes optische Strahlung am Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Dabei gilt vereinfacht:

Je dichter das Gewebe, desto besser ist der Schutz.

Dr. Daniela Weiskopf, Vorständin beim Bundesamt für Strahlenschutz

Für die UV-Schutzeigenschaften von UV-Kleidung wird lauf BfS zwischen dem Australisch-Neuseeländischen Standard (AS/NZS 4399:1996), dem Europäischen Standard (EN 13758-1) und dem UV-Standard 801 unterschieden.

Nur beim Siegel "UV-Standard 801" ist nachgewiesen, dass ein Kleidungsstück auch im nassen, gedehnten und mehrfach gewaschenen Zustand noch vor Sonneneinstrahlung schützt. "Wir empfehlen daher, beim Kauf von UV-Kleidung auf dieses Siegel zu achten", sagt Sonja Pannenbecker von der VZ Bremen.

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Für wen sich UV-Kleidung besonders lohnt

Textilien mit dem UV-Standard 801 werden auch von der "Internationalen Prüfgemeinschaft für angewandten UV-Schutz" empfohlen. Den besten Schutz bieten laut Verbraucherzentrale Bremen auch Sonnenschirm, Strandmuschel und Sonnensegel mit einem UV-Standard 801-Siegel.
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Die UV-Schutzkleidung ist besonders für Menschen gedacht, die sich viele Stunden in der Sonne aufhalten, zum Beispiel,
  • weil sie im Freien arbeiten, etwa auf einer Baustelle,
  • oder Sport treiben.
"Sie eignet sich aber auch für Menschen mit sehr empfindlicher Haut: Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene mit sehr hellem Hauttyp", sagt Daniela Weiskopf, Leiterin des Fachgebietes optische Strahlung am BfS.
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UV-Badekleidung und Alltagskleidung mit UV-Schutz ist pflegeleicht. Sofern nicht anders vom Hersteller angegeben, kann sie bei 30 Grad mit einem milden Reinigungsmittel gewaschen und anschließend luftgetrocknet werden.

Alternative zu Sonnenschutz-Kleidung

Wer nicht gerade stundenlang am Strand verweilt oder sich nicht für längere Zeit in der Sonne aufhält und nicht zu den empfindlichen Hauttypen zählt, kann sich auch mit Kleidung ohne spezielle Ausweisung eines UV-Schutz-Faktors vor UV-Strahlung schützen.
"Untersuchungen von beispielsweise gängiger Sommerkleidung zeigen, dass Bekleidung, die gestrickt oder gewebt ist und entweder zu 100 Prozent aus Baumwolle oder zu 45 Prozent aus Polyester und/oder 55 Prozent Baumwolle besteht, einen exzellenten Schutz bietet", sagt Weiskopf. Gleiches gelte für Sportbekleidung, die zu 100 Prozent aus Polyester bestehe.

Die Farbe macht bei UV-Schutzkleidung keinen Unterschied, sofern diese auch als UV-Schutzkleidung gelabelt wurde.

Dr. Daniela Weiskopf, Vorständin beim Bundesamt für Strahlenschutz

Mit einer Ausnahme: Herkömmliche Hemden, die zu 50 Prozent aus Polyester und zu 50 Prozent aus Baumwolle bestehen, bieten erst bei dunklen Farben einen sehr guten Schutz. "Und luftige Leinenhemden bieten durch ihre Webart einen geringen UV-Schutz, der auch durch die Farbgebung nicht verbessert wird", sagt Weiskopf.

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Sonnencreme trotz UV-Kleidung notwendig

UV-Schutzkleidung bedeckt nicht alle Körperteile, daher empfiehlt das BfS das rechtzeitige Eincremen nicht bedeckter Körperstellen mit viel Sonnencreme.
"Vier gehäufte Esslöffel für den gesamten Körper eines durchschnittlichen Erwachsenen mit einem hohen bis sehr hohen Lichtschutzfaktor ab LSF 30 sind ideal", sagt Daniela Weiskopf.
Eine Sonnenbrille, die UV-Strahlung mit Wellenlängen bis einschließlich 400 Nanometer filtert, sollte ebenfalls nicht fehlen.

"Guter UV-Schutz besteht aus mehreren Maßnahmen", erklärt Daniela Weiskopf. Im Strahlenschutz werden diese unter "Vermeiden, bekleiden, Sonnencreme nutzen" zusammengefasst.

Dabei bedeutet "Vermeiden" die Empfehlung: Ab einem UV-Index von 3 in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr Schatten aufsuchen; bei sehr hohen UV-Intensitäten ab einem UV-Index von 8 über die Mittagszeit möglichst nicht draußen aufhalten und den ganzen Tag über im Schatten bleiben oder in dieser Zeit gar nicht erst rausgehen. "Der UV-Schutz durch Kleidung steht an zweiter Stelle dabei noch vor dem Gebrauch von Sonnencreme."

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