Teamcheck und Titelchancen:Formel 1: Wer fährt vorne mit?
von Karin Sturm
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Viele Experten sind sich vor dem Saisonstart am Sonntag in Melbourne einig: Diese Formel-1-Saison wird die spannendste seit langem. Ein Blick auf die Teams und ihre Chancen.
Letzter Schliff für den Saisonstart: Lando Norris (vorne) mit seinem McLaren
Quelle: ddp
McLaren - der Favorit
Das Team, das bei den Testfahrten am meisten überzeugte: Derzeit zwei bis drei Zehntel vor der Konkurrenz, schätzen die meisten Experten. Schon letztes Jahr hatte die Papaya-farbene Truppe ja vor allem in der zweiten Saisonhälfte überzeugt. Jetzt geht man als WM-Favorit an den Start.
Interessant wird der interne Zweikampf zwischen Lando Norris und dem jungen Australier Oscar Piastri, der seinen Vertrag gerade verlängert hat. Die Teamführung könnte da im WM-Kampf vor schwierigen Aufgaben stehen. Eine zusätzliche Chance für die Konkurrenz.
Lando Norris
McLaren: Lando Norris - seit 2019 Stammfahrer.
Quelle: dpa
Ferrari wieder mit Weltmeister-Blut
Durch Neuzugang Lewis Hamilton steht Ferrari stärker im Blickpunkt als jedes andere Team. Für die Tifosi und die italienischen Medien wäre alles andere als der Titel eine Enttäuschung. Aber ist der rote Renner wirklich gut genug?
Von Platz zwei bis Platz vier in der momentanen Rangordnung ist alles möglich, so gering sind die Unterschiede. Und dann muss sich der 40-jährige siebenfache Weltmeister Hamilton ja auch erst einmal gegen seinen bei Ferrari etablierten Teamkollegen Charles Leclerc durchsetzen.
Der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton im Ferrari - das ist die Traumehe der Formel 1 2025. Aber erfüllt sie auch wirklich die Erwartungen?
von Karin Sturm
mit Video
Red Bull mit Titelverteidiger
So stark wie in der Vergangenheit ist Red Bull nicht mehr. Auch der vierfache Weltmeister und Titelverteidiger Max Verstappen sieht noch deutlichen Steigerungsbedarf, auch wenn Red-Bull-Koordinator Helmut Marko sagt, das Auto sei zumindest deutlich besser fahrbar als das letztjährige. Der größte Trumpf im Titelkampf ist deshalb Verstappen - der kompletteste Fahrer im Feld, der einige Schwächen des Autos ausgleichen kann.
Neuzugang Liam Lawson, der Sergio Perez ersetzt, dürfte nur eine Nebenrolle spielen. Vorteil Verstappen: Teaminternen Ärger wie eventuell bei McLaren oder Ferrari muss er nicht fürchten.
Mercedes in der Außenseiter-Rolle
Im Jahr eins nach Hamilton muss George Russell die Führungsrolle im Team übernehmen - vor allem, was die technische Entwicklung angeht. Der erst 18-jährige Rookie Kimi Antonelli, von Teamchef Toto Wolff als Supertalent gepriesen, wird sicher schnell sein, sich aber wahrscheinlich auch noch Fehler leisten. Wo Mercedes im Leistungs-Ranking steht? Wolff drückt es so aus: "Ich wäre froh, wenn wir ums Podium mitfahren können."
Endet die Titel-Ära von Max Verstappen? 19 Fahrer fordern den Niederländer heraus - darunter der Rekordchampion und sechs neue Gesichter. Alles bereit für die 75. Formel-1-Saison.
von Jonas Faustmann
FAQ
Alpine baut auf Briatores Erfahrung
Flavio Briatore ist zwar durch seine Vergangenheit in der Formel 1 nicht unumstritten. Aber eines kann man nicht wegdiskutieren: Seit der schillernde Italiener letztes Jahr mit der Führungsrolle im Team betraut wurde, ging einiges voran. Alpine scheint auf dem Weg nach vorne. Besonders Pierre Gasly überzeugte bei den Tests.
Hinter Neuling Jake Doohan steht ein großes Fragezeichen. Im Hintergrund lauert schon Ersatzfahrer Franco Colapinto, falls der Australier, Sohn von Motorrad-Champion Mick Doohan, nicht auf Anhieb abliefert.
Aston Martin: Grüne Wundertüte
Bei kaum einem Team gingen die Einschätzungen der Experten nach den Tests so weit auseinander wie bei Aston Martin: Einige sahen das Team in Grün von Lawrenc Stroll an der Spitze des Mittelfelds, einige eher am Ende. Was vor allem daran liegt, dass Fernando Alonso und Lance Stroll keine echte Rennsimulation fuhren. Design-Guru Adrian Newey trat am 1. März seine Arbeit an. Sein Einfluss wird sich aber erst am neuen Auto für 2026 bemerkbar machen.
Williams: "Da fehlt noch einiges"
Das Team überraschte beim Testen durch schnelle Zeiten über eine Runde. Neuzugang Carlos Sainz jr., der von Ferrari kam, fuhr sogar Tagesbestzeit. Auch Alex Albon überzeugte. Über die Distanz sah es freilich nicht ganz so gut aus. So warnt Teamchef James Vowles vor großem Optimismus: "Wir haben uns zwar gesteigert, aber bis zum Anschluss nach vorne an die Großen fehlt doch noch einiges."
Zwei neue Fahrer, Esteban Ocon, der von Alpine kam, und Rookie Ollie Bearman - und ein paar Fragezeichen. Kann sich der Aufwärtstrend von 2024, als vor allem Nico Hülkenberg immer wieder Ausrufezeichen im Qualifying setzen konnte, fortsetzen? Die ersten Eindrücke waren eher durchwachsen.
Laura Müller sorgt für ein Novum: Als Renningenieurin beim Haas-Team ist sie die erste Frau auf dieser Position in der Formel-1-Historie.
Racing Bulls - kein Überflieger
Das B-Team von Red Bull blieb schon im letzten Jahr ziemlich blass. Daran scheint sich nicht viel geändert zu haben. Auch das neue Management unter CEO Peter Bayer brachte noch keinen großen Aufschwung. Yuki Tsunoda muss mit der Enttäuschung fertig werden, den Sprung zu Red Bull wieder nicht geschafft zu haben. Neuling Isack Hadjar ist ein Red-Bull-Eigengewächs, in der Formel 2 stark, aber nicht unbedingt der absolute Überflieger.
Sauber mit Hülkenberg im Cockpit
Bei den Tests hinkte das Team noch gewaltig hinterher. Vor dem offiziellen Audi-Einstieg 2026 ist 2025 zwar eine Übergangssaison. Trotzdem scheinen die seit langem ausbleibenden Fortschritte bedenklich. Eine schwierige Aufgabe für den von Haas gekommenen einzigen Deutschen in der Formel 1, Nico Hülkenberg, und den brasilianischen Neuling Gabriel Bortoleto.
Quelle: Reuters
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