Formel 1: Teamcheck und Titelchancen

    Teamcheck und Titelchancen:Formel 1: Wer fährt vorne mit?

    von Karin Sturm
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    Viele Experten sind sich vor dem Saisonstart am Sonntag in Melbourne einig: Diese Formel-1-Saison wird die spannendste seit langem. Ein Blick auf die Teams und ihre Chancen.

    Lando Norris von McLaren nimmt am dritten Tag der F1-Vorsaisontests.
    Letzter Schliff für den Saisonstart: Lando Norris (vorne) mit seinem McLaren
    Quelle: ddp

    McLaren - der Favorit

    Das Team, das bei den Testfahrten am meisten überzeugte: Derzeit zwei bis drei Zehntel vor der Konkurrenz, schätzen die meisten Experten. Schon letztes Jahr hatte die Papaya-farbene Truppe ja vor allem in der zweiten Saisonhälfte überzeugt. Jetzt geht man als WM-Favorit an den Start.
    Interessant wird der interne Zweikampf zwischen Lando Norris und dem jungen Australier Oscar Piastri, der seinen Vertrag gerade verlängert hat. Die Teamführung könnte da im WM-Kampf vor schwierigen Aufgaben stehen. Eine zusätzliche Chance für die Konkurrenz.
    McLaren-Pilot Lando Norris am zweiten Tag der Vorsaisontests auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir.
    McLaren: Oscar Piastri – seit 2023 Stammfahrer.
    Ferrari: Charles Leclerc - seit 2019 Stammfahrer.
    Ferrari: Lewis Hamilton - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Red Bull: Max Verstappen - seit 2016 Stammfahrer.
    Red Bull: Liam Lawson - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Mercedes: George Russell - seit 2022 Stammfahrer.
    Mercedes: Andrea Kimi Antonelli - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Aston Martin: Lance Stroll - seit 2019 Stammfahrer.
    Aston Martin: Fernando Alonso - seit 2023 Stammfahrer.
    Alpine: Pierre Gasly - seit 2023 Stammfahrer.
    Alpine: Jack Doohan - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Haas: Esteban Ocon - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Haas: Oliver Bearman - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Racing Bulls: Yuki Tsunoda - seit 2021 Stammfahrer.
    Racing Bulls: Isack Hadjar - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Williams: Alexander Albon - seit 2022 Stammfahrer.
    Williams: Carlos Sainz - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Sauber: Nico Hülkenberg - neu ab 2025 Stammfahrer.
    Sauber: Gabriel Bortoleto - neu ab 2025 Stammfahrer.

    Lando Norris

    McLaren: Lando Norris - seit 2019 Stammfahrer.

    Quelle: dpa


    Ferrari wieder mit Weltmeister-Blut

    Durch Neuzugang Lewis Hamilton steht Ferrari stärker im Blickpunkt als jedes andere Team. Für die Tifosi und die italienischen Medien wäre alles andere als der Titel eine Enttäuschung. Aber ist der rote Renner wirklich gut genug?
    Von Platz zwei bis Platz vier in der momentanen Rangordnung ist alles möglich, so gering sind die Unterschiede. Und dann muss sich der 40-jährige siebenfache Weltmeister Hamilton ja auch erst einmal gegen seinen bei Ferrari etablierten Teamkollegen Charles Leclerc durchsetzen.

    Neustart in Rot
    :Hamilton im Ferrari: Eine stabile Traumehe?

    Der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton im Ferrari - das ist die Traumehe der Formel 1 2025. Aber erfüllt sie auch wirklich die Erwartungen?
    von Karin Sturm
    Lewis Hamilton
    mit Video

    Red Bull mit Titelverteidiger

    So stark wie in der Vergangenheit ist Red Bull nicht mehr. Auch der vierfache Weltmeister und Titelverteidiger Max Verstappen sieht noch deutlichen Steigerungsbedarf, auch wenn Red-Bull-Koordinator Helmut Marko sagt, das Auto sei zumindest deutlich besser fahrbar als das letztjährige. Der größte Trumpf im Titelkampf ist deshalb Verstappen - der kompletteste Fahrer im Feld, der einige Schwächen des Autos ausgleichen kann.
    Neuzugang Liam Lawson, der Sergio Perez ersetzt, dürfte nur eine Nebenrolle spielen. Vorteil Verstappen: Teaminternen Ärger wie eventuell bei McLaren oder Ferrari muss er nicht fürchten.

    Mercedes in der Außenseiter-Rolle

    Im Jahr eins nach Hamilton muss George Russell die Führungsrolle im Team übernehmen - vor allem, was die technische Entwicklung angeht. Der erst 18-jährige Rookie Kimi Antonelli, von Teamchef Toto Wolff als Supertalent gepriesen, wird sicher schnell sein, sich aber wahrscheinlich auch noch Fehler leisten. Wo Mercedes im Leistungs-Ranking steht? Wolff drückt es so aus: "Ich wäre froh, wenn wir ums Podium mitfahren können."

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    von Jonas Faustmann
    Ferraris neuer Formel-1-Rennwagen auf der Präsentation am 6. März in Mailand.
    FAQ

    Alpine baut auf Briatores Erfahrung

    Flavio Briatore ist zwar durch seine Vergangenheit in der Formel 1 nicht unumstritten. Aber eines kann man nicht wegdiskutieren: Seit der schillernde Italiener letztes Jahr mit der Führungsrolle im Team betraut wurde, ging einiges voran. Alpine scheint auf dem Weg nach vorne. Besonders Pierre Gasly überzeugte bei den Tests.
    Hinter Neuling Jake Doohan steht ein großes Fragezeichen. Im Hintergrund lauert schon Ersatzfahrer Franco Colapinto, falls der Australier, Sohn von Motorrad-Champion Mick Doohan, nicht auf Anhieb abliefert.

    Aston Martin: Grüne Wundertüte

    Bei kaum einem Team gingen die Einschätzungen der Experten nach den Tests so weit auseinander wie bei Aston Martin: Einige sahen das Team in Grün von Lawrenc Stroll an der Spitze des Mittelfelds, einige eher am Ende. Was vor allem daran liegt, dass Fernando Alonso und Lance Stroll keine echte Rennsimulation fuhren. Design-Guru Adrian Newey trat am 1. März seine Arbeit an. Sein Einfluss wird sich aber erst am neuen Auto für 2026 bemerkbar machen.

    Williams: "Da fehlt noch einiges"

    Das Team überraschte beim Testen durch schnelle Zeiten über eine Runde. Neuzugang Carlos Sainz jr., der von Ferrari kam, fuhr sogar Tagesbestzeit. Auch Alex Albon überzeugte. Über die Distanz sah es freilich nicht ganz so gut aus. So warnt Teamchef James Vowles vor großem Optimismus: "Wir haben uns zwar gesteigert, aber bis zum Anschluss nach vorne an die Großen fehlt doch noch einiges."

    Haas: Zwei Neue und viele Fragezeichen

    Zwei neue Fahrer, Esteban Ocon, der von Alpine kam, und Rookie Ollie Bearman - und ein paar Fragezeichen. Kann sich der Aufwärtstrend von 2024, als vor allem Nico Hülkenberg immer wieder Ausrufezeichen im Qualifying setzen konnte, fortsetzen? Die ersten Eindrücke waren eher durchwachsen.

    Racing Bulls - kein Überflieger

    Das B-Team von Red Bull blieb schon im letzten Jahr ziemlich blass. Daran scheint sich nicht viel geändert zu haben. Auch das neue Management unter CEO Peter Bayer brachte noch keinen großen Aufschwung. Yuki Tsunoda muss mit der Enttäuschung fertig werden, den Sprung zu Red Bull wieder nicht geschafft zu haben. Neuling Isack Hadjar ist ein Red-Bull-Eigengewächs, in der Formel 2 stark, aber nicht unbedingt der absolute Überflieger.

    Sauber mit Hülkenberg im Cockpit

    Bei den Tests hinkte das Team noch gewaltig hinterher. Vor dem offiziellen Audi-Einstieg 2026 ist 2025 zwar eine Übergangssaison. Trotzdem scheinen die seit langem ausbleibenden Fortschritte bedenklich. Eine schwierige Aufgabe für den von Haas gekommenen einzigen Deutschen in der Formel 1, Nico Hülkenberg, und den brasilianischen Neuling Gabriel Bortoleto.

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    Quelle: Reuters

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