Justiz oft machtlos:Cyberangriffe: Firmen setzen auf Selbstschutz
|
Schäden in Milliardenhöhe und eine oft machtlose Justiz: Cyberkriminalität ist eine der größten Bedrohungen für die Wirtschaft. Unternehmen setzen zunehmend auf Vorbeugung.
IT-Sicherheit ist eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft.
Quelle: dpa
Angesichts der anhaltenden Welle von Cyberkriminalität und häufig ohnmächtiger Strafverfolger setzt die deutsche Wirtschaft auf vorbeugenden Selbstschutz. Cyberattacken sind nach Einschätzung des Digitalindustrieverbands Bitkom aktuell eine der größten Bedrohungen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. "Eine Entspannung der Bedrohungslage ist derzeit nicht absehbar", sagt Verbandspräsident Ralf Wintergerst.
Das bedeutet, IT-Sicherheit muss mit ganz oben auf die Agenda in den Unternehmen gesetzt und mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet werden.
„
Ralf Wintergerst, Bitkom
Nach Bitkom-Schätzung haben Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten, digitale und analoge Industriespionage sowie Sabotage im vergangenen Jahr Schäden von insgesamt 206 Milliarden Euro verursacht. Fast drei Viertel dieser Summe - rund 148 Milliarden - gingen demnach auf Cyberangriffe zurück.
Aufklärungsquote von Cyberattacken gering
Ermittlungsverfahren führen häufig ins Leere, denn sehr viele Täter greifen aus dem Ausland an. Laut dem im Sommer 2023 veröffentlichten "Bundeslagebild Cybercrime" des Bundeskriminalamts liegt die Aufklärungsquote bei Auslandstaten im unteren einstelligen Bereich.
Für bessere internationale Kooperation der Strafverfolger plädieren daher sowohl Wintergerst als auch Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Doch mit Mitteln der Strafverfolgung allein werde sich das Problem nicht lösen lassen, sagt Asmussen.
Die Politik muss die Rahmenbedingungen für mehr Cybersicherheit schaffen, etwa mit Bedrohungsanalysen, konkreten Warnungen und klarer Benennung der Täter.
„
Jörg Asmussen, GDV
Großflächige Angriffe auf Privatpersonen und Unternehmen müssten schnell erkannt und bekannt gemacht werden, idealerweise verbunden mit Hinweisen zur Abwehr des Angriffs. "Zudem muss die Wirtschaft dringend ihr Schutzniveau verbessern", sagt Asmussen. "Gerade der deutsche Mittelstand wiegt sich hinsichtlich seiner Cyberrisiken in falscher Sicherheit."
Obwohl Experten seit Jahrzehnten versuchen, unsere IT-Systeme zu sichern, verursachen Cyberangriffe mittlerweile dreimal mehr Schäden als Naturkatastrophen. Warum sind wir so verwundbar? 15.06.2023 | 44:19 min
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.