Startseite

ZDFmitreden: Bundestagswahl 2025

Umfrageergebnisse:ZDFmitreden: Bundestagswahl 2025

Wie steht die ZDFmitreden-Community zur Wahl des Jahres?

Moderatorin und Moderator der Bundestagswahl 2025 im ZDF: Shakuntala Banerjee und Stefan Leifert stehen nebeneinander

Stehen für die Wahlberichterstattung im ZDF rund um die Bundestagswahl am 23. Februar 2025: Shakuntala Banerjee und Stefan Leifert.

Quelle: ZDF/Tim Thiel

Es war eine plötzliche Wendung in der Regierung: Ende 2024 verlor Bundeskanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage. Eine neue Bundestagswahl wurde zum 23. Februar 2025 angesetzt. Nun stellt sich die Frage: Wie geht es mit Deutschland weiter? Was wünschen sich die Bürger und Bürgerinnen von der neuen Regierung? Die ZDFmitreden-Community hat ihre politischen Ansichten rund um Wirtschaft, Klima, Krieg und Migration gut vier Wochen vor der Wahl mit uns geteilt. Insgesamt haben 29.379 Personen an der Befragung teilgenommen.

Zuwanderung und Flucht

Migration ist ein zentrales Thema in der Gesellschaft, das unterschiedliche Meinungen bei den Menschen hervorruft. Die ZDFmitreden-Community zeigte in der Umfrage eine zwiegespaltene Stellung. Obwohl 67 Prozent der Befragten der Meinung waren, Zuwanderung sei eine Chance für Deutschland, wünschten sich 59 Prozent wiederum, dass die nächste Bundesregierung dennoch weniger Geflüchtete aufnehmen sollten als bisher.

Die Teilnehmenden erklärten oftmals dazu, man solle eine Zuwanderung nicht in Massen zulassen und Ausreisepflichtige schneller auszuweisen. Zudem waren viele Befragte der Ansicht, dass besonders qualifizierte Fachkräfte Asyl beantragen dürften, da diese die deutsche Wirtschaft unterstützen könnten. Einige Personen fanden außerdem, dass das Thema sehr verzerrt in den Medien dargestellt werden würde und Pauschalisierungen vermieden werden sollten.

Erneuerbare Energien

Auch Klima, Umwelt und erneuerbare Energien haben in den letzten Jahren zunehmend Bedeutung im Wahlkampf bekommen. Hier ist sich die ZDFmitreden-Community einig: Die nächste Bundesregierung sollte den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen, so sehen das 79 Prozent der Befragten. Lediglich 19 Prozent gaben an, sie fänden einen Ausbau nicht nötig.

Die Teilnehmenden äußerten dabei, dass viele verschiedene Probleme bei der Energie-Thematik in ihren Augen nach Lösungen suchen. So wurden hier oft Stichwörter wie Dunkelflauten, Energiekosten oder auch die Entsorgung von Atommüll genannt.

Die Rolle Deutschlands im Ukraine-Krieg

Gespalten, aber mit einer leichten Tendenz in eine Richtung – so sieht derzeit auch das Meinungsbild der ZDFmitreden-Community aus, wenn es um Deutschlands Rolle im Krieg in der Ukraine geht. Während 55 Prozent der Befragten zu der Meinung tendieren, die Ukraine solle von der künftigen Bundesregierung stärker militärisch unterstützt werden, sehen das 39 Prozent nicht so.

Hinsichtlich der Frage, ob die Ukraine weniger militärisch, dafür aber stärker humanitär und im Wiederaufbau durch Deutschland unterstützt werden solle, sehen die Ergebnisse ähnlich aus: 40 Prozent der Teilnehmenden stimmten diesem Vorschlag zu, 53 Prozent nicht. Viele Personen fanden, dass eine Unterstützung der Ukraine zwar geschehen solle, jedoch das Ende des Krieges zuerst eintreffen müsse. Einige Befragte verwiesen dazu auf den neu gewählten Präsidenten der USA, Donald Trump, in dessen Plänen in ihren Augen möglicherweise Hoffnung für ein Kriegsende bestehe.

Politbarometer

Bericht über die Stimmung im Land. Die Umfragen werden von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt.
Politbarometer

Gehälter und Bürgergeld

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im Jahr 2024 zum zweiten Mal in Folge geschrumpft. Ob dafür die bisherige Bundesregierung verantwortlich ist, sieht die ZDFmitreden-Community sehr verschieden: 49 Prozent der Befragten stimmten diesem Vorwurf zu, 50 Prozent nicht.

In den öffentlich-rechtlichen Medien wurden mehrere Vorschläge besprochen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Doch welche Maßnahmen sollten künftig umgesetzt werden?

Die meisten Befragten sahen eine Lösung darin, dass Vorstände auf Bonus-Zahlungen verzichten sollten (87 Prozent). 65 Prozent stimmten außerdem für die Maßnahme, die Regeln für Bürgergeld-Empfänger zu verschärfen, damit diese mehr arbeiten gehen. Diese Meinung verstärkte sich dabei mit zunehmendem Alter der Teilnehmenden. Nur etwa jede dritte Person fand, dass insgesamt alle Menschen in Deutschland mehr arbeiten gehen sollten (35 Prozent). In der Detail-Auswertung zeigte sich, dass besonders Menschen über 65 dieser Ansicht waren.

Der Maßnahme, dass Arbeitnehmer auf ihren Lohn verzichten sollten, stimmten 93 Prozent der Befragten nicht zu. Auch ein späterer Renteneintritt wurde von den meisten abgelehnt (79 Prozent).

Unternehmen in der Wirtschaftslage

Welche Maßnahmen, die Unternehmen betreffen, sollten umgesetzt werden, um die deutsche Wirtschaft zu verbessern? Der Großteil der Teilnehmenden waren der Ansicht, dass Unternehmen von bürokratischen Verpflichtungen befreit werden sollten (80 Prozent). Ebenfalls stimmten die meisten Personen den Maßnahmen zu, Unternehmen bei den Energiekosten zu entlasten (67 Prozent) sowie mehr Geld vom Staat für Zukunftsinvestitionen zu erhalten (61 Prozent). Dennoch waren sich 61 Prozent einig, dass Unternehmen dennoch nicht weniger Steuern zahlen sollten.

Viele Fragen an die Parteien

Die Teilnehmenden der Umfrage hatten die Möglichkeit, Fragen an sechs verschiedene Parteien zu formulieren. Eine Auswahl der gestellten Fragen wurde am 06. Februar in der ZDF-Sendung "Schlagabtausch" an die hochrangigen Vertreter und Vertreterinnen dieser Parteien gestellt, die zu Gast waren, darunter Christian Lindner (FDP), Tino Chrupalla (AfD) und Sahra Wagenknecht (BSW). Die meisten Personen aus ZDFmitreden stellten dabei Fragen an die Grünen (über 5.000 Fragen). Auch die AfD (etwa 4.300 Fragen) und die CSU (etwa 4.000 Fragen) erhielten viele Fragen von der ZDFmitreden-Community.

Das sagt die Redaktion

Jenifer Girke aus der Hauptredaktion für Politik und Zeitgeschehen zu den Ergebnissen: "Danke an alle User und Userinnen - selbst wenn nicht alle Fragen in der Sendung gestellt werden konnten, waren sie ein wertvoller Beitrag für die Redaktion. Die Fragen haben das Themenspektrum erweitert und gezeigt, wie groß das Interesse an Antworten auf aktuelle Probleme ist. Zu lesen, was die Menschen bewegt, was sie von wem wissen wollen, ist sehr hilfreich, um eine Sendung gut und für die Zuschauer und Zuschauerinnen interessant vorzubereiten."

Die Befragung fand im Januar 2025 statt.

Quelle: ZDFmitreden; Daten anhand soziodemografischer Merkmale gewichtet für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren. Keine Zufallsstichprobe, daher nicht bevölkerungsrepräsentativ.