Umfrageergebnisse:ZDFmitreden: Liebe, Beziehungen und Intimität
Der Umgang mit Liebe und Beziehungen wandelt sich mit der Zeit – zumindest teilweise. Was denkt die ZDFmitreden-Community?
Wo die ZDFmitreden-Community Veränderungen wahrnimmt und was heute genauso ist, wie früher, haben 22.255 Mitglieder beantwortet.
Im Vergleich zu früher verliert die Ehe an Relevanz – dieser Aussage stimmten 79 Prozent der Befragten zu.
Quelle: Zoonar/Kasper RavloEine Mehrheit der Menschen, die sich bei dieser Umfrage beteiligt haben, sieht Veränderungen, wenn es um den gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Liebe geht. So sind 67 Prozent der ZDFmitreden-Community (eher) der Meinung, dass moderne Beziehungen anders sind als die früherer Generationen. Mit 31 Prozent ist der Anteil derer, die (eher) lediglich geringfügige Veränderungen sehen, allerdings auch nicht unerheblich.
Ehe verliert an Relevanz
Den größten Wandel gibt es laut Umfrageergebnis dabei beim Thema Ehe. Im Vergleich zu früher verliert die Ehe an Relevanz – dieser Aussage stimmten 79 Prozent der Befragten zu. 14 Prozent sehen bei dem Thema keine Veränderungen, während ein kleiner Teil (vier Prozent) findet, dass die Ehe derzeit an Relevanz gewinne.
Auch die Gründe, warum Menschen eine Beziehung eingehen, unterliegen scheinbar einem Wandel. So sind 67 Prozent der Befragten (eher) der Meinung, dass sich Menschen heute aus anderen Gründen für eine Partnerschaft entscheiden als früher. Ein kleinerer Teil (28 Prozent) sieht das anders. Noch deutlicher fällt das Ergebnis bei der Frage aus, ob Liebe heute das Hauptmotiv für eine Partnerschaft ist. Das glaubt mit 79 Prozent eine große Mehrheit der ZDFmitreden-Community.
Traditionelle Rollenbilder üben Druck aus
Gleichzeitig spielen traditionelle Rollenbilder offenbar weiter eine Rolle. So finden 66 Prozent der Befragten (eher), dass auch heute noch ein gesellschaftlicher Druck auf Menschen laste, traditionellen Rollenbildern in ihren Beziehungen gerecht zu werden. Besonders stark spüren diesen Druck junge Menschen. So waren es etwa von denjenigen, die jünger als 25 Jahre sind, ganze 80 Prozent. Mit dem Alter nimmt dieses Gefühl etwas ab.
Alternative Beziehungskonzepte bleiben die Ausnahme
Und auch alternative Beziehungskonzepte, wie etwa offene Beziehungen oder Polyamorie – also Beziehungen mit mehreren Personen – scheinen nicht flächendeckend auf dem Vormarsch zu sein. So geht nur etwa die Hälfte der Befragten (eher) davon aus, dass sich alternative Beziehungskonzepte in Zukunft weiter verbreiten werden (46 Prozent). Die andere Hälfte (47 Prozent) denkt dies (eher) nicht.
Die monogame Beziehung scheint also keineswegs ausgedient zu haben. Im Gegenteil: Dass monogame Beziehungen auch in der Zukunft die vorherrschende Beziehungsform sein werden, glauben 78 Prozent (eher) – und zwar unabhängig vom Alter der Befragten.
Was ist die wichtigste "Sprache der Liebe"?
Die Mitglieder ZDFmitreden-Community beantworteten außerdem, was für sie die wichtigste "Sprache der Liebe" ist, also wie sie persönlich in einer Partnerschaft Zuneigung ausdrücken und wodurch sie sich besonders geliebt fühlen. Mit großer Mehrheit wurden dabei "Nähe und Berührung" (36 Prozent) sowie "Gemeinsame Zeit" (34 Prozent) als die wichtigsten "Sprachen der Liebe" empfunden. Für "Taten" entschieden sich 16 Prozent, während "Worte" (drei Prozent) und "Geschenke" (null Prozent) kaum eine Rolle spielten. Ein Teil der ZDFmitreden-Community gab auch andere Aspekte an, wobei unter anderem "Vertrauen", "Respekt" und "Verbundenheit" genannt wurden.
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Online-Dating bekommt einen Korb
Online-Dating ist heute allgegenwärtig – und wird dennoch kritisch beurteilt. So zeigten sich die Befragten unentschieden, ob Online-Dating die Chancen tatsächlich erhöht, einen passenden Partner zu finden. Eine Hälfte glaubt (eher), dass Online-Dating Menschen bei der Partnersuche tatsächlich helfe (45 Prozent). Die andere Hälfte hält Online-Dating alles in allem (eher) nicht für hilfreich (43 Prozent).
Positiv finden die Befragten, dass Menschen durch Online-Dating deutliche mehr potenzielle Partner kennenlernen können, auch über große Distanzen hinweg. Dem stimmten 80 Prozent der Befragten (eher) zu.
Kritisiert wurde hingegen, dass Online-Dating oberflächlich sei und sich Kontakte oft verlaufen würden. Dem stimmten 74 Prozent der Befragten (eher) zu. Außerdem glauben 67 Prozent der Befragten (eher), dass die große Auswahl beim Online-Dating es erschwere, sich auf eine Person einzulassen.
Eine deutliche Mehrheit glaubt außerdem, dass durch Online-Dating ein "ungesundes Konsumgefühl" beim Thema Liebe entstehe. 81 Prozent der Befragten stimmten der Aussage (eher) zu, dass Menschen beim Online-Dating wie Produkte bewertet würden, was verändere, wie wir Menschen wahrnehmen.
Wird in Deutschland offen über Sex gesprochen?
Auch zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Sexualität teilte die ZDFmitreden-Community ihre Einschätzung. Dabei nehmen die Befragten weiterhin ein gewisses Tabu bei dem Thema wahr. Zwar finden 41 Prozent (eher), dass in Deutschland offen über Sexualität gesprochen wird. Die Mehrheit hingegen (57 Prozent) sieht das Thema nach wie vor (eher) als Tabuthema. Der Aussage, es werde zwar mehr über Sexualität gesprochen, viele Bereiche blieben aber schambehaftet, stimmten 84 Prozent (eher) zu.
Die Befragten gaben auch an, über welche Aspekte ihrer Ansicht nach zu wenig gesprochen werde. Den größten Nachholbedarf sah die ZDFmitreden-Community dabei beim Thema "Unsicherheiten und Ängste beim Sex". Dies sollte laut 50 Prozent der Befragten häufiger thematisiert werden. Ebenso wünschen sich viele Befragten mehr Offenheit bei den Themen "Sex im Alter" (44 Prozent), "Sex in langjährigen Beziehungen" (38 Prozent) und "weibliche Lust und der weibliche Orgasmus" (36 Prozent).
Gekaufte Liebe teils akzeptiert
Kann Prostitution in Deutschland freiwillig ausgeübt werden? Das glaubt eine Mehrheit der Befragten. Allerdings machen sie dabei Einschränkungen. So gehen 19 Prozent davon aus, dass Prostitution in Deutschland "für die meisten" in dem Gewerbe eine freie Wahl ist. Deutlich mehr Befragte (51 Prozent) glauben hingegen, dass Freiwilligkeit nur "für wenige Ausnahmen" existiere. 21 Prozent glauben, dass Prostitution in Deutschland nie oder fast nie freiwillig geschehe.
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Dennoch wird auch ein Verbot von Prostitution sehr kritisch gesehen. So sind nur 17 Prozent (eher) der Meinung, dass Prostitution in Deutschland generell verboten werden sollte. Eine deutliche Mehrheit von 77 Prozent sind (eher) gegen ein Verbot.
Etwas mehr Zustimmung findet das so genannte "Nordische Modell". Nach diesem wird nicht Prostitution selbst verboten, sondern nur der Kauf von Sex. Freier werden folglich bestraft, die Prostituierten jedoch nicht. In einigen Ländern wird das Modell bereits angewendet, darunter Schweden, Norwegen und Kanada. Dass es auch in Deutschland eingeführt werden sollte, finden aber nur 26 Prozent der Befragten.
"OnlyFans" überzeugt nicht
Auch neue Erotikplattformen wie "OnlyFans" überzeugen die ZDFmitreden-Community nicht, wenn es darum geht, mehr Selbstbestimmung für Menschen im Erotikgewerbe zu ermöglichen.
ZDFinfo Doku:OnlyFans - Die neuen Sexarbeiterinnen
"OnlyFans" ist eine Online-Plattform, auf der Erotikdarsteller selbst Videos hochladen und gegen eine Mitgliedsgebühr verkaufen können. 58 Prozent der Befragten kennen die Plattform. Dass dies zu mehr Selbstermächtigung bei Menschen im Erotikgewerbe führe, glauben 25 Prozent derjenigen, die die Plattform kennen. 40 Prozent denken hingegen, dass Menschen auch auf Plattformen dieser Art ausgebeutet werden können.
Außerdem kritisierten 44 Prozent, dass Erotik durch solche Plattformen zu einer Ware gemacht werde, was ein ungesundes Konsumverhalten erotischer Inhalte fördere. 20 Prozent hingegen bewerten positiv, dass Sexarbeit durch solche Plattformen sichtbarer gemacht wird und dieses Berufsfeld dadurch entstigmatisiert werde.
Programmangebot: Liebe in vielen Facetten
Zum Thema der Befragung setzt das ZDF im Herbst 2025 einen Programmschwerpunkt und greift die Ergebnisse auch in einer Reihe von Dokus und Dokuserien im ZDF-Streaming auf:
- Dokumentation "Only Fans – die neuen Sexarbeiterinnen"
- Dreiteilige Reportagereihe "37° Leben: Let´s date – Single Storys" ab 26. Oktober 2025
- Zweiteilige Doku mit Leon Windscheid "Terra Xplore: Sex – reine Kopfsache?":
Folge 2/2 "Bin ich gut im Bett? Was Männern Druck macht" ab 27. Oktober 2025
- Dreiteilige Dokuserie "Herbertstraße. Geschichte einer Domina" ab 3. November 2025
Aber auch neue fiktionale Produktionen zu den Themen Liebe und Intimität gibt es im ZDF:
- "Fallen" - Mystery-Serie nach der Romanvorlage von Lauren Kate
- "The other gAIrl" - Sechteilige ZDFneo Serie zu den Herausforderungen einer modernen Ehe ab 7. November 2025
Die Befragung fand im Oktober 2025 statt.
Quelle: ZDFmitreden; Daten anhand soziodemografischer Merkmale gewichtet für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren. Keine Zufallsstichprobe, daher nicht bevölkerungsrepräsentativ.
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