Die ZDFmitreden-Community hat uns erzählt, wie sie das ZDF-Interviewformat "Was nun?" bewertet und was sie sich von Interviews mit Politikern und Politikerinnen wünscht.
Bettina Schausten (links) und Anne Gellinek (rechts) moderieren gemeinsam die ZDF-Interviewreihe
Quelle: ZDF/M. Höhn, K. Weddig, Luxlotusliner
Seit 1985 lädt "Was nun?" regelmäßig prominente Politiker und Politikerinnen ein, um zum aktuellen politischen Geschehen oder zu gesellschaftlichen Diskursen Stellung zu beziehen. Moderiert wird die ZDF-Interviewreihe von ZDF-Chefredakteurin, Bettina Schausten, sowie der Nachrichtenchefin des ZDF, Anne Gellinek. Zu Gast sind bekannte Spitzenpolitiker- und politikerinnen, zuletzt unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz, Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Zu Topthemen, die über den Tag hinaus wichtig sind, befragen Chefredakteurin Bettina Schausten und Nachrichtenchefin Anne Gellinek Politikerinnen und Politiker.
Wie sieht das perfekte Politik-Interview aus?
Ob im Radio, im Fernsehen oder in Zeitungen – Interviews mit Politikern und Politikerinnen gibt es in den verschiedensten Formen. Doch worauf legen die Zuschauerinnen und Leser den meisten Wert? Die ZDFmitreden-Community hat hier klare Vorstellungen. In unserer Umfrage waren beinahe alle Befragten der Ansicht, dass kritische und direkte Nachfragen für solche Interviews unerlässlich seien (98 Prozent). Auch kurze, verständliche Fragen (92 Prozent) waren der Community wichtig. Ebenso fanden die teilnehmenden Personen, die Gäste sollten einerseits dazu aufgefordert werden, direkt und ohne Umschweife auf den Punkt zu kommen (91 Prozent), andererseits sollten sie sich aber auch genug Zeit nehmen dürfen, um ihre Meinung zu erklären (89 Prozent).
Die meisten Befragten schauen Interviews mit Politikerinnen und Politikern am liebsten über das klassische Fernsehen (68 Prozent). Viele Personen konsumieren diese auch über gedruckte oder digitale Zeitungen und Zeitschriften (32 Prozent) oder auf Social Media. Am wenigsten werden die Interviews als Podcast gehört (14 Prozent).
Bei Interviews im Videoformat ist etwas mehr als der Hälfte der Befragten wichtig, dass die Gesprächspartner und –partnerinnen gemeinsam in einem Raum sitzen und nicht etwa über Video zugeschaltet werden (54 Prozent). Ob alle Interviews einer Sendereihe jedoch immer im selben Studio und nicht an unterschiedlichen Orten geführt werden, spielt für 76 Prozent der Community keine Rolle.
So findet die Community die Sendung
Den allermeisten von denen, die die Sendung schon einmal geschaut hatten, gefiel die Sendung (80 Prozent). Besonders gut fanden die Teilnehmenden, dass die Moderatorinnen und ihre Interview-Gäste gemeinsam an einem Tisch sitzen (95 Prozent). Insgesamt war ein Großteil der Community, die die Sendung kennt, der Ansicht, dass das Studio der Sendung zeitgemäß (78 Prozent) und ansprechend gestaltet ist (74 Prozent).
Auch im 40. Jahr kommt 'Was nun?' in der ZDF-Community gut an. Das unterstreicht den Wert des klassischen journalistischen Handwerks – kritisch nachzufragen ist nach wie vor unverzichtbar.
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Chefredakteurin Bettina Schausten
Die politischen Themen, die in der Sendung behandelt werden, finden 83 Prozent gut, auch kommt gut an, dass es sich bei den Gästen in der Regel um hochkarätige Entscheidungsträger handelt (78 Prozent). Die konfrontative und kritische Art, die in den Interviews angestrebt wird, bewertete die Mehrheit als gut (82 Prozent), genauso wie das Moderations-Duo (78 Prozent). Viele der Teilnehmenden würden es begrüßen, wenn Fragen von Zuschauern und Zuschauerinnen des ZDF an die Gesprächsgäste gestellt werden würden (62 Prozent). Knapp die Hälfte wäre auch Fan von Überraschungsgästen, die entweder Mitbewerber oder politische Gegnerin sein können (47 Prozent). Weiterhin erklärten einige Befragte, sie würden sich Live-Faktenchecks während der Sendung wünschen und, dass den Gästen noch mehr konkrete Antworten durch gezielte Nachfragen entlockt werden sollten.
Chefredakteurin Bettina Schausten: "Als die Sendung vor 40 Jahren an den Start ging, erreichte uns die Zuschauerpost noch per Brief – heute kommt sie digital und in Sekundenschnelle. Die ZDFmitreden-Community hat deutlich gemacht, dass sich 'Was nun?' an dieser Stelle weiterentwickeln kann. Diesen Impuls nehmen wir gerne auf, weil uns der Dialog als öffentlich-rechtlicher Sender wichtig ist."
Die Befragung fand im Mai 2025 statt.
Quelle: ZDFmitreden; Daten anhand soziodemografischer Merkmale gewichtet für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren. Keine Zufallsstichprobe, daher nicht bevölkerungsrepräsentativ.