NANO Magazin - Giftstoffe im Rhein: Millionen Menschen trinken belastetes Wasser
- 11.11.2025
Rund 20.000 Chemikalien, Pestizide und Arzneimittelrückstände belasten das Rheinwasser. In Basel überwacht ein Team die Stoffe, die trotz Aufbereitung im Wasser verbleiben. Experten schlagen Alarm und fordern strengere Grenzwerte sowie eine verbesserte Wasseraufbereitung.
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- 11.11.2025
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Rund 20.000 Chemikalien, Pestizide und Arzneimittelrückstände belasten das Rheinwasser. In Basel überwacht ein Team die Stoffe, die trotz Aufbereitung im Wasser verbleiben. Experten schlagen Alarm und fordern strengere Grenzwerte sowie eine verbesserte Wasseraufbereitung.
Themen in NANO
Ist unser Trinkwasser in Gefahr?
Im elsässischen Hégenheim wurde im April das Leitungswasser als riskant eingestuft. Grund sind PFAS-Verunreinigung durch Löschübungen am Euroairport. Die giftigen „Ewigkeitschemikalien“ gelangten ins Grundwasser, das sich grenzüberschreitend bis in die Schweiz und nach Deutschland ausbreitet. In Basel überwacht Umweltchemiker Reto Dolf den Rhein mit modernster Messtechnik. Er findet immer mehr Schadstoffe wie Pestizide, Arzneimittelrückstände oder PFAS. Trotz aufwendiger Reinigung bleiben schwer abbaubare Stoffe im Wasser zurück. Fachleute fordern deshalb klare internationale Grenzwerte und strengere Kontrollen, um das Trinkwasser langfristig zu schützen.
Wie bekommen wir unser Grundwasser sauber?
Gegen die Schadstoff-Belastung in unserem Grund- und Trinkwasser schlagen Externen denkbar einfache Lösungen vor: Die Schadstoffe gar nicht erst ins Grundwasser einleiten, geschlossene Abwasserkreisläufe schaffen und problematische Stoffe vermeiden. Auch sollen die Verursacher mithilfe moderner Überwachung schneller gefunden werden. Laut Chemiker Klaus Lanz wäre das deutlich günstiger als der Bau teurer Aufbereitungsanlagen. Ein erfolgreiches Beispiel liefert die Landwirtschaft: Durch gezielte Förderprogramme konnte der Nitratgehalt im Grundwasser stark gesenkt werden – ein Modell mit Vorbildcharakter für die ganze Schweiz.
Green Warriors: Ranger gegen Goldgräber
Während weltweit der Goldpreis stetig steigt, hat der illegale Abbau des Edelmetalls in Perus Region Madre de Dios 200.000 Hektar Regenwald vernichtet. Zehntausende Menschen versuchen hier mit Quecksilber Gold zu schürfen. Das hat fatale Folgen. Bäume und Flüsse weisen Schwermetallrückstände auf, Fische sterben - die Biodiversität geht zurück. Die Gebiete sind sehr begehrt und gefährlich, jedes Jahr sterben Menschen. Die Ranger der SERNANP überwachen die Aktivitäten und versuchen, den Regenwald zu bewahren.