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Aliens: Der erste Kontakt

Alien (Grafik)

Gibt es im Universum außerirdische Lebewesen? Wie können wir sie finden – und sie uns? Hat es den ersten Kontakt etwa schon gegeben? Harald Lesch macht sich auf die Suche nach Antworten.

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Im TV-Programm: ZDFinfo, 17.05.2024, 19:30 - 20:15
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Unfassbar viele Sterne, unzählige Möglichkeiten: Durchaus denkbar, dass es irgendwo da draußen Aliens gibt. Wie können wir sie finden – und sie uns? Oder hat es ihn schon gegeben: den ersten Kontakt?

Als 1969 die Besatzung von Apollo 10 den Mond umrundete, hatten sie ein Erlebnis der besonderen Art. Ihre Mutmaßung, Botschaften von Außerirdischen empfangen zu haben, blieb viele Jahre in den NASA-Archiven unter Verschluss. Auch seriöse Wissenschaftler halten Aliens für möglich. Schließlich gibt es allein in der Milchstraße über 100 Milliarden Sterne, die meisten sind von Planeten umgeben. Könnten nicht einige davon der Erde so ähnlich sein, dass sich auch dort Leben entwickelt hat?

Suche nach erdähnlichen Planeten

Die wichtigsten Voraussetzungen für Leben sind flüssiges Wasser und ein Stern, der ausreichend Energie liefert. Schon lange fahnden Astronomen mit leistungsfähigen Teleskopen nach Planeten, die ihre Sterne in einem Abstand umkreisen, der flüssiges Wasser ermöglicht, die also in der sogenannten habitablen Zone liegen. Fast alle Planeten, die in den vergangenen Jahren erspäht wurden, sind lebensfeindlich, meistens zu kalt. Doch es gibt Ausnahmen. Auf dem Gesteinsplaneten Proxima Centauri b zum Beispiel, der erst im August 2016 entdeckt wurde, könnten Bedingungen herrschen, die Leben ermöglichen. Das Besondere: Er umkreist unseren nächsten Nachbarstern Proxima Centauri in circa 4,2 Lichtjahren Entfernung, im kosmischen Maßstab also ganz in unserer Nähe.

Das Wow!-Signal

Etwa 100 Milliarden Sterne gibt es allein in der Milchstraße, die meisten sind von Planeten umgeben. Jeden Kandidaten zu untersuchen ist unmöglich. Es gibt aber Zufallsfunde, die als mögliche Hinweise auf eine Kontaktaufnahme Außerirdischer gedeutet werden könnten. Bis heute grübeln die Forscher über ein außergewöhnliches Signal. Es wurde 1977 an der Ohio State University mit einem Radioteleskop aufgefangen, das auf das Sternbild des Schützen gerichtet war. Auf dem Computerausdruck, der das Signal dokumentiert, notierte der Wissenschaftler „Wow!“ – der Kommentar wurde namensgebend für das Signal.
Radiowellen können auch Staubwolken durchdringen, die sichtbares Licht verschlucken. Sie haben im Universum in der Regel natürliche Ursachen, zum Beispiel Sternenexplosionen. Während aber Sternenexplosionen wiederholt oder über längere Zeiträume strahlen, kann man davon ausgehen, dass ein Alien-Signal eher kurz ist. Denn keine Zivilisation könnte es sich leisten, die Energien für ein dauerhaftes Signal ausreichender Stärke aufzubringen. Das Wow!-Signal von Ohio war einmalig und kurz, außerdem entsprach es allen Kriterien eines interstellaren Signals. Dennoch könnte es einer Theorie zufolge auch aus einer natürlichen Quelle stammen: Ein vorüberziehender Komet könnte es mit seinem verdampfenden Schweif aus Eis ausgelöst haben. Das lässt sich jedoch erst 2017 überprüfen, wenn wieder ein Komet am Himmel im Zeichen des Schützen steht.

Welche Sprache verstehen Außerirdische?

Bis jetzt ist es nicht gelungen, eindeutige Signale von Aliens zu empfangen, für die eine natürliche Quelle ausgeschlossen werden kann. Warum senden wir dann nicht selbst eine Botschaft ins All, damit die Aliens uns finden? Mit Außerirdischen in Kontakt zu treten, ist ein alter Menschheitstraum. Ein Problem dabei ist ganz praktischer Natur: Welche Sprache könnten Außerirdische verstehen? Die Suche nach einem universellen Code beschäftigte die Menschen schon vor rund 200 Jahren. Der deutsche Mathematiker Carl Friedrich Gauß setzte auf die Mathematik: Wenn ein Wesen intelligent genug sei, um logisch zu denken, müsse es mathematische Zusammenhänge erkennen können – jenseits der Sprache. Außerirdische Intelligenzen verstünden also mathematische Botschaften, wenn man sie nur in geeigneter Weise übermittelte. So wird Gauß die Idee zugeschrieben, das mathematische Diagramm, das den Satz des Pythagoras darstellt, überdimensional in die Landschaft zu „zeichnen“ – mithilfe von Baumreihen als Linien und Weizenfeldern als Flächen, irgendwo in den Weiten Sibiriens. In dieser Größe könne das Zeichen von den Mondbewohnern, den Seleniten, über deren Existenz man damals spekulierte, wahrgenommen werden.
Die Vorstellung von Mondbewohnern hat heute ausgedient, aber immer noch gilt die Sprache der Diagramme als Schlüssel zur Kommunikation. 1977 wurden die beiden Voyager-Raumsonden mit der Mission gestartet, den interstellaren Raum zu erkunden. Mit an Bord haben sie jeweils eine "goldene Schallplatte", die, in Diagrammen verschlüsselt, Nachrichten der Menschheit an außerirdische Intelligenzen enthält: eine Beschreibung, wo die Erde in der Milchstraße liegt und wie Menschen aussehen, eine Erklärung, wie sich die Datenplatte abspielen lässt, dazu Grußbotschaften in 55 Sprachen, Natur- und Tiergeräusche sowie 90 Minuten ausgewählter Musik, darunter Bach und Beethoven, Louis Armstrong und Chuck Berry. Doch die Chancen, dass eine der Sonden irgendwann tatsächlich außerirdischen Intelligenzen von unserer Existenz kündet, sind verschwindend gering – und wenn doch, könnte es sein, dass die Menschheit dann schon lange nicht mehr existiert.

UFO-Welle in Belgien

Aber was, wenn die Kunde unserer Existenz und der unseres Planeten die Aliens längst erreicht hat? Der Hinweis auf Sauerstoff findet sich schließlich versteckt im Spektrum des Lichts, das die Sonne aussendet (siehe Infobox oben). Vielleicht haben Außerirdische der Erde doch schon einen Besuch abgestattet? Im Jahr 1990 berichteten in Belgien mehr als tausend Menschen von merkwürdigen Leuchtobjekten am Himmel. Dazu sorgte ein Foto, das Positionsleuchten in Form eines Dreiecks zeigte, für Furore in der Presse. Es wurde sogar von NASA-Experten analysiert – ergebnislos. Militärjets erkundeten den Luftraum, ihre Crews berichteten von Radarkontakten. Das Militär äußerte in einer Aufsehen erregenden Pressekonferenz die Vermutung, es handle sich bei den Flugobjekten um „nichts Konventionelles“.
War Belgien tatsächlich UFO-Überflug-Gebiet? Technikexperten vermuteten in den mysteriösen „Radarkontakten“ schlicht eine Radarstörung. Solche Störungen sind eigentlich nichts Ungewöhnliches. Doch die aufgeheizte Stimmung bewirkte, dass immer mehr Menschen von im Dreieck angeordneten Lichtern berichteten. Schließlich gab es für die mysteriösen Objekte am Nachthimmel doch eine Erklärung: 1990 fanden zahlreiche Militärmanöver mit Hubschraubern in Belgien statt. Einige der Skizzen aus den Polizeiberichten lassen sich mit damaligen Hubschraubertypen zur Deckung bringen. Auch das berühmte Foto, für das sich die NASA interessiert hatte, stellte sich später als private Fälschung heraus. Weltweit konnten fast alle bisherigen UFO-Sichtungen aufgeklärt werden – zur Ernüchterung der UFO-Gläubigen

Haben wir selbst einen außerirdischen Ursprung?

Vielleicht hat ein Kontakt schon stattgefunden lange bevor es Menschen gab. Wissenschaftler entdeckten Fossilien von Bakterien, die bereits relativ kurz nach dem Erkalten der Erdkruste lebten. Ein Rätsel, denn unter den instabilen Bedingungen, die auf der jungen Erde herrschten, ist eine solch schnelle Entstehung ein Zufall von großer Unwahrscheinlichkeit. Die mögliche Erklärung: Das Leben könnte schon viel früher auf einem fernen Planeten entstanden sein, der ideale Bedingungen bot. Von dort, so die Theorie, habe ein gewaltiger Asteroideneinschlag das Leben ins Universum geschleudert. Felsbrocken, die bei der Kollision abgesprengt wurden und primitive Organismen enthielten, seien ihrerseits durchs All gereist. Einige dieser Brocken seien so auch auf die Erde gelangt. Die Bakterien, die sie in sich trugen, hätten somit die Erde schon viel früher als gedacht besiedeln können. Ist es also vorstellbar, dass LUCA, der angenommene gemeinsame Vorfahre aller Arten auf der Welt oder„last universal common ancestor“, nicht auf der Erde entstanden ist?
Im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen von Asteroiden entdeckte man etwas, was der Vorstellung von außerirdischem Leben neue Nahrung gibt: Elemente unserer Erbsubstanz, Aminosäuren  – Bausteine, ohne die Leben nicht möglich ist. Diese Bausteine können offenbar sowohl die kosmische Strahlung als auch die gewaltige Energie eines Asteroideneinschlags überstehen. Das Leben auf der Erde könnte also tatsächlich außerirdische Starthilfe bekommen haben. Und möglicherweise hat der Zündfunke auch woanders im Universum das Lebensfeuer entfacht. Denn die Bausteine dazu sind im All weiter verbreitet als einmal vermutet. Das Wunder des Lebens könnte im Universum noch viele weitere Spuren hinterlassen haben.

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