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Ein Moment in der Geschichte: Der Sturm auf die Bastille

Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 gilt als symbolischer Auftakt für die Französische Revolution. "Terra X" hält die Zeit an und beleuchtet, warum. Denn so heroisch war die Erstürmung des Pariser Staatsgefängnisses nicht, und es gab viele Tote.

Videolänge:
43 min
Datum:
13.12.2020
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 06.12.2030

Es waren die einfachen Leute, die einen weltbewegenden Prozess in Gang setzten. In Frankreich stiegen die Brotpreise und die Menschen hungerten, während der königliche Hof in Luxus schwelgte. Die intellektuelle Elite, beflügelt von Ideen der Aufklärung, forderte ein Mitspracherecht bei der Regierung. Als der König die Generalstände einberief, forderten die Bürger des dritten Standes eine politische Gleichstellung mit Adel und Geistlichkeit. Sie erklärten sich zur Nationalversammlung und begannen, an einer Verfassung zu arbeiten.

Eine Computeranimation der Pariser Festung Bastille.
Die Pariser Festung Bastille galt als Symbol für die Willkürherrschaft des Königs.
Quelle: ZDF/Gauthier Bouret

Bürger greifen zu den Waffen

Als der König den beliebten Finanzminister Jacques Necker entließ und das Militär aufmarschieren ließ, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Der junge Anwalt Camille Desmoulins, einer der Protagonisten in diesem Film, rief die Pariser zu den Waffen – die Initialzündung für die Revolution. Hunderte aufgebrachte Menschen stürmten zur Bastille, um das in der Festung gelagerte Pulver zu erbeuten. Der Kommandant der Festung, Bernard-René de Launay, war mit der Situation überfordert. Als er auf die Belagerer schießen ließ, eskalierte die Situation.

Coputeranimation: Im Hintergrund die Kulisse von Paris. Im Vordergrund Darsteller der Terra X-Dokumentation.
Am 14. Juli 1789 machte sich eine aufgebrachte Menge Pariser Bürger auf zur Festung Bastille, in der Hoffnung dort Schießpulver zu ergattern.
Quelle: ZDF/Gauthier Bouret

Die Bastille wurde zum Symbol für die Willkürherrschaft des Königs. In "Ein Moment in der Geschichte" sind es die einfachen Leute, die bei dem Sturm auf die Bastille in den Vordergrund rücken und Geschichte machen: zum Beispiel der Wagenbauer Louis Tournay, der die erste Zugbrücke herunterließ, oder der Ex-Offizier Pierre-Augustin Hulin, der den Kommandanten der Bastille zur Aufgabe zwang.

Der Sturm auf die Bastille ist strategisch gesehen eigentlich ein völlig unbedeutendes Ereignis. Aber es wurde von allen beteiligten Parteien, auch von der Seite des Königs und seiner Hofclique, die die politische Revolution zurückdrehen wollten, als eine Umkehrung der Machtverhältnisse angesehen. Dieses Anerkennen des Turning Points führte dazu, dass die Einnahme der Bastille – auch im europäischen und nichteuropäischen Ausland – als der Moment in aller Munde war, an dem die Macht des Königs zu bröckeln begann und das, was passierte, nicht mehr aufzuhalten war.
Prof. Dr. Susanne Lachenicht, Historikerin

Beginn einer Neuordnung Europas

Gegen Abend kapitulierte die Besatzung der Bastille. Mehr als 90 Tote und Dutzende Verwundete waren das Ergebnis des Kampfes. Der Kommandant der Bastille wurde trotz Zusicherung von freiem Geleit geköpft. Der Sturm auf die Bastille war keine Ruhmestat. Aber sie war ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte: Nur wenige Wochen später verabschiedete die Nationalversammlung die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Was mit dem Sturm auf die Bastille begann, endete in einer Neuordnung Europas. 

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