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Luther und die Nation

Der Förderer der deutschen Sprache

Zunächst war er nur ein einfacher Mönch und ein zweifelnder Theologe. Aus ihm wurde eine epochale Figur, die wie keine andere zuvor die Deutschen einte und spaltete, ohne es zu wollen: Martin Luther.

Videolänge:
43 min
Datum:
04.11.2008
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 04.11.2028

Mit seinem Protest gegen die römische Kirche und seinem Einsatz für den Glauben einte und spaltete er die Deutschen gleichermaßen: Der Reformator Martin Luther. Als einfacher Augustinermönch stellt er sich gegen den damals mächtigsten Mann der Welt: Kaiser Karl V. Trotz des ungleichen Machtverhältnisses verteidigt Luther seine Schriften vor dem Reichstag in Worms: Der 17. April 1521 sollte einer der Schlüsselmomente in der deutschen Geschichte werden. Für Luther geht es um Leben und Tod.

Hoffnungsträger für Bürger und Bauern

Der 16. April 1521: Auf dem Weg zum Reichstag in Worms sind 7000 Menschen gekommen, um den berühmten Reformator zu sehen. Der Mönch aus Wittenberg ist Hoffnungsträger vor allem für Bürger und Bauern. Den Papst und den Kaiser hat er gegen sich - das Volk in Deutschland steht hinter ihm.

Es ist die Zeit, in der das Geschäft mit dem Sündenerlass blüht: Einfache Bürger werden gedrängt, so genannte Ablassbriefe zu kaufen. Die Kirche stopft mit dem Handel die Löcher in ihren Kassen. Luther prangert diese Praxis an. Er erklärt, dass niemand zwischen Gott und den Gläubigen stehe, schon gar nicht die römische Kirche. Für Luther ist die Botschaft der Bibel das alleinige Maß. Bereits 1517 verfasste er die 95 Thesen, um über den Irrglauben der Ablassbriefe aufzuklären.

Als Ketzer verurteilt

Vier Jahre später in Worms soll Luther dafür büßen. Ihm droht der Tod. Der Papst hat ihn als Ketzer verurteilt. Doch Luther widerruft nichts. Karl V. erklärt ihn zum Feind der Kirche und des Reiches - Luther ist damit vogelfrei und befindet sich in höchster Gefahr.

Um die Vollstreckung des Wormser Urteils zu verhindern, wird der Reformator mit einer vorgetäuschten Entführung an einen geheimen Ort gebracht. Auf der Wartburg bei Eisenach beginnt Luther ein revolutionäres Werk: die Übersetzung der Bibel ins Deutsche. Das Wort Gottes soll für jedermann verständlich und auch für einfache Leute zugänglich werden.

"Medienstar" seiner Zeit

Noch während Luther an seiner Bibelübersetzung arbeitet, breitet sich die Reformation aus. In seinem Versteck hat Luther keine Kontrolle über die Wirkung seiner Botschaft: Die Bauern beginnen einen Aufstand. Und berufen sich dabei auch auf ihn.

Nach heutigem Verständnis gehörte Luther zu den frühen "Medienstars" der deutschen Geschichte. Berühmt sind seine überlieferten Sprüche wie: "In der Woche zwier, schadet weder ihm noch ihr." 1525 heiratet der ehemalige Mönch die frühere Nonne Katharina von Bora. Die Abschaffung des Zölibats hat er schon lange gefordert. Sechs Kinder bekommen die beiden. Die Verteufelung der Sexualität im Zusammenhang mit Religion hat jetzt ein Ende - auch Pfarrer sind Menschen aus Fleisch und Blut: Eine Botschaft, die einschlägt wie eine Bombe.

Im Glauben gespalten

Luthers zentrale Botschaft zielte auf das Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen. Sein Wirken veränderte Deutschland, Europa und in gewisser Weise auch die Welt. Das konnte er so nicht voraussehen und das wollte er in dieser Form auch nicht Der Reformator ist der erste, der explizit die deutsche Karte ausgespielt und an nationale Gefühle appelliert hat. Deutschland ist auch dank ihm mehr denn je durch seine Sprache verbunden - aber im Glauben gespalten.

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