Säugetiere gehören zu den erfolgreichsten Lebewesen, die die Evolution hervorgebracht hat. Durch ihre Anpassungsfähigkeit haben sie jeden Kontinent und nahezu jeden Lebensraum der Erde besiedelt. vierte Folge "Wasser" zeigt, welche verblüffenden Strategien diese Tierart entwickelt hat, um das Leben im Wasser zu meistern, obwohl sie Luft zum Atmen brauchen.
Säugetiere, die ausschließlich im Wasser leben
Säugetiere besiedeln Seen, Flüsse – und sogar Ozeane. Nur sehr wenige Säugetiere haben es geschafft, alle Verbindungen zum Land abzubrechen und ausschließlich im Wasser zu leben – eine der größten Herausforderungen für Lungenatmer. Meeressäuger gehören zu den Klügsten von allen, mit überraschenden Verbindungen nicht nur zu ihren Artgenossen, sondern auch zu anderen Säugetierarten. So gehen Kleine Schwertwale und Große Tümmler gemeinsam auf die Jagd. Für die Folge "Wasser" konnte zum ersten Mal gefilmt werden, wie Kleine Schwertwale ihre Beute mit hungrigen Artgenossen teilen.
Vor der Westküste Australiens hat sich durch Schutzmaßnahmen die Population von Buckelwalen erholt. Dort leben auch Orcas, die sich auf die Jagd von Buckelwalkälbern spezialisiert haben. Zum ersten Mal wurde hier gefilmt, wie Schwertwale ein Buckelwalbaby vom Rücken seiner Mutter entführen. Die Orcas ahmen sogar das Verhalten der Walmutter nach, indem sie das Jungtier auf den Rücken nehmen und dicht an ihrem Körper schwimmen lassen. Das ahnungslose, unerfahrene Walbaby folgt ihnen bereitwillig – direkt in sein Verderben. Diese ungewöhnliche Entwicklung beweist, wie erfolgreich sich die intelligenten Meeressäuger auf neue Situation einstellen.
Für andere Lebewesen tödlich
Eine Gruppe Pottwale ruht sich nahe der Meeresoberfläche aus. Die Giganten verbringen nur rund sieben Prozent ihres Lebens schlafend, weniger als fast jedes andere Säugetier. Eine Gesellschaft von Pottwalen besteht im Wesentlichen aus verwandten Weibchen und ihrem Nachwuchs. Schon bei der Geburt misst ein Pottwalbaby etwa drei Meter, für seine Entwicklung braucht es viel Milch. Während die Mutter auf die Jagd geht, wird ihr Junges von der Familie behütet. Pottwale können über 1.000 Meter tief tauchen, sie halten körperliche Veränderungen aus, die für andere Lebewesen tödlich wären.
Mit zunehmender Tiefe steigt der Druck und presst die Lungen zusammen. Da auch Pottwale unter Wasser nicht atmen können, müssen sie Sauerstoff sparen. Die Verdauung und die Arbeit von Nieren und Leber werden vorübergehend eingeschränkt. Eine Kamera, die am Kopf der Walmutter befestigt ist, liefert seltene Bilder des Tauchgangs bei ihrer Jagd. Um sich in der Finsternis zu orientieren und Nahrung zu finden, nutzen Pottwale Echoortung. Dabei senden sie eine Reihe von Klicklauten aus, deren Frequenz steigt, wenn sie auf mögliche Beute wie etwa Riesenkalmare stoßen. Als die Mutter nach erfolgreicher Jagd zurückkehrt, beginnt ihr Junges sofort zu trinken. Pro Tag schluckt es rund 100 Liter Milch und nimmt dabei geschätzte 300.000 Kalorien zu sich. Und das ein ganzes Jahr oder länger. Um den enormen Bedarf ihres Riesenbabys zu decken, muss die Pottwalmutter bis zu 15 Mal am Tag abtauchen.
Sendungsinformationen
Säugetiere – Wasser (4/6)
Erstausstrahlung ZDF am 19. Januar 2025, 19:30 Uhr
Buch und Regie Daniel Rasmussen
Deutsche Fassung Axel Gomille
Redaktion TV Susanne Hillmann
Redaktion Online Michael Büsselberg
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