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Verlorenes Wissen (2/2) - mit Harald Lesch

Glastränen und die Heilsalben des Mittelalters

Eine mittelalterliche Augensalbe als hochwirksames Antibiotikum? "Bologneser Tränen" als Grundlage für moderne Hightech-Gläser? Harald Lesch auf der Suche nach Wissen, das in Vergessenheit geraten ist und die Probleme von heute lösen könnten.

Videolänge:
43 min
Datum:
07.07.2019
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 07.07.2029

Der zweite Teil beginnt mit einem mythischen Kriegswerkzeug des frühen Mittelalters. Das "Griechische Feuer" galt lange als Wunderwaffe, die Byzanz einst vor einer arabischen Invasion gerettet hatte. Das Rezept schien mit dem Zusammenbruch von Byzanz für immer verloren. Doch der modernen Forschung ist es in einem Experiment gelungen, die Funktionsweise der Waffe zu rekonstruieren. Ihr Geheimnis liegt in einem eigentlich modernen Brennstoff: Rohöl.

Weitere griechische Erfindungen der Antike

Geniale Erfindungen des Mittelalters

Das Mittelalter gilt als dunkle Epoche, in der nur wenig neues Wissen generiert wurde. Moderator Harald Lesch tritt den Gegenbeweis an. Er stellt geniale Erfindungen und Ideen vor, die mit den Kulturbrüchen des Mittelalters verloren gingen und gerade erst wiederentdeckt werden. So zum Beispiel das Geheimnis der Wikinger-Navigation. Die Nordmänner gelten als eines der bedeutenden Seevölker der Geschichte. Doch wie ihre Navigationskunst funktionierte, blieb lange ein Geheimnis. Eine Gruppe von Forschern im dänischen Roskilde zeigt nun, wie die Wikinger mithilfe eines Sonnensteins navigierten, lange bevor der magnetische Kompass Einzug in Europa hielt.

Auch im Bereich Medizin waren unsere Vorfahren im Mittelalter vielfach brillant. Ein über 1000 Jahre altes Rezept für eine Augensalbe entpuppt sich als Heilmittel für eines der größten Probleme der modernen Medizin: die multiresistenten Krankenhauskeime. Die Kombination aus Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Wein und Ochsengalle ergibt ein auch nach heutigen Maßstäben hochwirksames Antibiotikum. Ein eindrückliches Beispiel dafür, dass wir noch heute viel vom Wissen unserer Vorfahren lernen können.

Verkannt und vergessen

Manchmal entsteht auch durch Zufall Großes. Wenn heißes, flüssiges Glas in einen Wassereimer fällt, entstehen "Bologneser Tränen". Der Kopf einer solchen Träne ist nahezu unzerstörbar, doch bricht der Schweif, explodiert die Träne innerhalb von Millisekunden. Dieses Phänomen wird seit Jahrhunderten erforscht, die Lösung steht aber erst heute bereit. Die Spannungen im Glas sind nicht nur der Schlüssel zur Stabilität der Träne, sondern auch die Grundlage für moderne Hightech-Gläser in Autos und Smartphones.

Anton Flettner mit Schiffsantrieb
Der Mathematiklehrer Anton Flettner (Arturs Kruzkops) erfindet 1920 einen Schiffsantrieb, der auf Windkraft setzt, den "Flettner-Rotor“.
Quelle: ZDF/Gatis Indrevics

Dabei muss man in der Geschichte nicht unbedingt weit zurückgehen, um auf geniale Erfindungen zu stoßen. Ein Segelsystem aus den 1920er-Jahren könnte die moderne Seefahrt revolutionieren und in den immer drängenderen heutigen Klimafragen eine Antwort geben. Der "Flettner-Rotor", benannt nach seinem Erfinder Anton Flettner, nutzt die Windkraft und sorgt für sinkenden Treibstoffverbrauch bei Schiffen. Eine geniale Idee, die erst verkannt und dann vergessen wurde.

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