Im Sommer 2022 erlebt die Oder - einer der bedeutendsten Flüsse Europas - eine ökologische Katastrophe. Ein plötzlich auftretendes, massives Fischsterben hinterlässt etwa 1000 Tonnen lebloser Fische in den Gewässern – erstickt in ihrem eigenen Lebensraum.
Nahezu 50 Prozent des Fischbestands geht 2022 verloren und sorgt für verheerende Bedingungen im gesamten Ökosystem Oder. Muscheln, Amphibien, Biber, Vögel und zahlreiche Pflanzenarten leiden massiv unter den katastrophalen Bedingungen.
Die alarmierenden Berichte erreichen Deutschland Anfang August, als besorgte Angler den Leiter Nationalpark Unteres Odertal, Jörg Treichel informierten. Parkranger beginnen umgehend mit der Dokumentation und Analyse der erschreckenden Situation. Doch wochenlang bleiben die Ursachen des umfassenden Fischsterbens unklar.
Der Durchbruch kommt schließlich, als Algenforscher Dr. Jan Köhler die aggressive Goldalge Prymnesium parvum als Hauptverursacher identifiziert. Der mikroskopisch kleine Organismus hatte sich zunächst explosionsartig vermehrt und schließlich Gifte gebildet, die besonders der Fauna des Flusses zusetzten. Doch was hat die tödliche Algenblüte ausgelöst? Und wer ist dafür verantwortlich?
Zwei Jahre später, in diesem Sommer, kehrt das Fischsterben zurück. Anders als 2022 glauben Experten aber nun, die Goldalgen aktiv bekämpfen zu können. Doch die Gefahr ist nicht gebannt.
"Umwelt Crime - Das Fischsterben in der Oder. Wie ein Fluss zur Gift-Falle wurde" benennt Ursachen und Folgen eines der größten Umweltverbrechen Mitteleuropas der letzten Jahre. Und stellt die Frage: Wie lässt sich Schlimmeres verhindern?