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Drogen, Dreck und dunkle Ecken

Sind unsere Städte sicher?

von Angelika Wörthmüller und Enrico Demurray

Die Kriminalität im Land steigt, sagt die Statistik - das Sicherheitsgefühl vieler Bürger nimmt ab. Die Reportage zeigt sogenannte Angsträume, an denen sich viele Menschen unwohl fühlen.

Vorab
Videolänge:
30 min
Datum:
10.11.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 08.11.2029

Frankfurt und Berlin gelten als besonders unsicher. Beide Städte erreichten im Jahr 2023 über 14.000 Straftaten pro 100.000 Einwohner – die Zahl ist damit wieder auf Vor-Corona-Niveau. Die Zunahme im Bereich der Gewaltkriminalität macht besonders Sorgen.

Problembezirk Frankfurter Bahnhofsviertel

Das Frankfurter Bahnhofsviertel schaffte es unlängst sogar in die internationalen Schlagzeiten: Als "Zombie-Land" betitelte eine englische Zeitung die Gegend. Jeder, der vom Bahnhof in die Innenstadt will, muss unweigerlich durch Gruppen von Drogensüchtigen hindurch. Einheimische sind mittlerweile ziemlich abgebrüht. Aber Touristen schockiert der Anblick von Elend und Verwahrlosung. "Vielleicht klauen sie uns die Geldbörse oder die Handys", befürchtet ein australisches Ehepaar. Zurückkommen wollen sie auf keinen Fall. Zu viel Drogen, zu viel Dreck, zu viele dunkle Ecken.

Dealer und Drogenabhängige in Berlin

Auch der Berliner Leopoldplatz gilt vielen als Angstraum. Vor einigen Jahren kam zum Heroin die Droge Crack auf den Platz. Dealer und ihre Kunden versammeln sich ungeniert. Die Polizei hält scheinbar andächtigen Abstand. Manche Drogenabhängige schlagen sich untereinander. Andere brechen in Geschäfte ein, stehlen und erpressen.

Sven D. hat einen Trödelladen am Berliner Leopoldplatz, beinahe täglich wird er beklaut, berichtet er. Er gründete die Bürgerinitiative "Wir am Leo". Die Mitglieder sammeln Heroinspritzen und Drogenbesteck von der Wiese auf, damit sich Kinder vom nahen Spielplatz nicht verletzten. Die Bürgerinitiative fordert mehr Polizeipräsenz, damit der Platz nicht noch weiter verkommt. Weniger Drogen, weniger Dreck.

Prügeleien und Diebstähle

Aber nicht nur in Großstädten steigt die Aggressivität. Die Kleinstadt Heide in Schleswig-Holstein kämpft mit Jugendkriminalität. Anfang 2024 wurde ein junges Paar am Bahnhof überfallen. "Sie sind direkt auf mich zugelaufen, haben auf mich eingeschlagen und mir in die Rippen getreten", berichtet Denny. Seine Freundin Ylenia hatte geistesgegenwärtig sofort die Polizei gerufen. Als die Beamten kamen, war die Jugendgruppe schon mit Dennys Schuhen davongelaufen. Prügeleien, Diebstähle, Misshandlungen - die Jugendbanden in Heide sorgen für Angst und Schrecken.

SOKO gegen Jugendkriminalität

"Jugendliche müssen schnell die Konsequenzen ihres Handels erfahren, sonst verpufft das Handeln des Staates." So sieht es Nadine Schaffrath, die Chefin der SOKO Iuventus in Dresden. Die Polizistin hat eine Erfolgsgeschichte zu berichten: Die Jugendkriminalität stieg in Dresden Ende 2022 steil an. Daraufhin wurde die SOKO zur Jugendkriminalität gegründet. Der hohe Verfolgungsdruck, die enge Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft sorgten dafür, dass Intensivtäter rasch aus dem kriminellen Umfeld herausgenommen wurden. Sie kamen in Jugendhilfeeinrichtungen oder auch in U-Haft. Das entschiedene Handeln zeigte Wirkung, die Jugendkriminalität ist seither um zwei Drittel gesunken.

Die "ZDF.reportage" zeigt Angsträume in Deutschlands Städten und stellt Lösungsansätze vor.

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