Der Zusammenbruch des Vielvölkerstaates ist nur noch eine Frage der Zeit. Als sich Slowenien und Kroatien für unabhängig erklären, versinkt Jugoslawien in einem blutigen Bürgerkrieg. In Kroatien und Bosnien kommt es zu Massenvertreibungen, Vergewaltigungen, Morden.
Die internationale Gemeinschaft schaut lange untätig zu. Die Schrecken des Krieges veranlassen über zwei Millionen Menschen zur Flucht. Der Höhepunkt der Kriege aber soll erst noch kommen.
Titos Vision und ihr Untergang
Die dreiteilige Doku-Reihe "Balkan in Flammen" untersucht den Zerfall der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien im Herzen der Balkanregion. Worin liegen die historischen Ursachen der nationalistischen Konflikte, die ab 1991 in grausamen Kriegen gipfelten? Warum ließ sich das Konstrukt des von Staatschef Josip Broz Tito 1945 geformten geeinten Jugoslawiens nach seinem Tod nicht mehr aufrechterhalten? Mithilfe von Historikern und Zeitzeugen analysieren die drei Dokumentationen den Untergang einer politischen und gesellschaftlichen Vision.
- Die erste große Tragödie: Vukovar (1/7)
Stjepan Vidakovics Stadtteil in Vukovar wurde von serbischen Truppen gestürmt, die alle Verbliebenen ermordeten.
- Heckenschützen (2/7)
Im Krieg wird der Kroate Stjepan Vidakovic in Vukovar verwundet. Auf dem Weg ins Krankenhaus werden er und sein Bruder aus dem Hinterhalt beschossen.
- Das Leiden bleibt (3/7)
Während der Krieg in Vukovar wütet, verliert Stjepan Vidakovic neun Familienmitglieder. Darunter seine Frau und seinen Sohn.
- Spuren des Krieges (4/7)
Bis zu 8000 Granaten schlugen täglich in Vukovar ein. Der Krieg löschte hier ganze Stadtteile aus. Die Spuren der Kriege sind noch immer sichtbar. Bis heute sind viele Gebäude nicht wieder auf...
- Die geteilte Stadt: Sarajevo (5/7)
Über Jahrzehnte gilt Sarajevo, die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, als Jugoslawien im Kleinen, bis der erbitterte Bruderkrieg Tausenden das Leben kostet.
- Flucht unter Lebensgefahr (6/7)
Als Kind flieht Dalida Rakic mit ihrer Familie aus dem umkämpften Bosnien-Herzegowina nach Deutschland.
- Zerstörung und Wiederaufbau (7/7)
Fast 500 Jahre gilt die alte Brücke von Mostar in Bosnien und Herzegowina als symbolisches Bindeglied zwischen Ost und West, bis sie am 8. November 1993 zum Einsturz gebracht wird.