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Geheime Weltmächte: Kampf ums Saatgut

Dürre, Schädlinge, Bevölkerungsexplosion: Vom Saatgut hängt unser Überleben ab. Wie funktioniert der Saatgutmarkt? Wer profitiert von neuen Züchtungen und hat im Kampf ums Saatgut die Nase vorn?

Videolänge:
43 min
Datum:
16.02.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 15.02.2034, in Deutschland, Österreich, Schweiz

Einst gab es viele kleine Züchter, nun dominieren wenige große Agrochemiefirmen den Markt, und deren Aktionäre sind oft internationale Großinvestoren. Auch den globalen Getreidehandel bestimmen nur eine Handvoll Unternehmen. Sind Landwirte Opfer dieser Entwicklung?

Neue Herausforderungen

Ein indischer Bauer bestellt mit zwei weißen Rindern sein Feld. Im Hintergrund liegt eine Wiese hinter der Laubbäume stehen.
Indien hat sich, nach Einführung neuer Landbautechniken und neuer Züchtungen, vom Getreideimporteur zum Nahrungsmittelexporteur entwickelt.
Quelle: ZDF/Hari Krishnan

Der Klimawandel stellt Züchter und Landwirte vor eine besondere Herausforderung: Das Saatgut muss an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst werden und vor allem mit Trockenperioden gut klarkommen. Die moderne, industrialisierte Landwirtschaft, die weltweit das Überleben von Milliarden Menschen sichert, hat allerdings dazu geführt, dass rund um den Globus immer weniger Pflanzensorten und -arten angebaut werden. Viele sind bereits verschwunden.

Um den genetischen Code seltener und alter Sorten zu retten, sind bereits im letzten Jahrhundert viele sogenannte Saatgutbanken entstanden. Hier werden Abertausende Sorten aufbewahrt, wissenschaftlich untersucht und weiterentwickelt.
Schließlich kommen sie in den Saatgut-Tresor auf Spitzbergen, wo sie im ewigen Eis für spätere Generationen eingefroren werden.

Alte Sorten, Monokulturen und Profit

Ein grüner Mähdrescher fährt bei der Ernte an einem sonnigen Tag über ein Kornfeld. Aus dem Kornfeld ragt an verschiedenen Stellen Unkraut.
Biobauern nehmen Unkraut im Kornfeld in Kauf, wenn sie nicht genverändertes Saatgut anbauen. Modernes Gensaatgut wird von den Herstellern so gestaltet, dass es zielgenau eingesetzte Pestizide desselben Anbieters überlebt.
Quelle: ZDF/Jesse McCracken

Viele alte Sorten werden auf unseren Feldern mittlerweile nicht mehr angebaut – weil sich die industrialisierte Landwirtschaft auf wenige, erfolgs- und profitträchtige Sorten spezialisiert hat. Mit neuen Methoden, zum Beispiel Modifikation von Pflanzengenen, haben sich neue Player am Markt etabliert.

Chemie-Riesen wie Bayer, BASF, Syngenta oder Corteva züchten Pflanzen, die resistent gegen firmeneigene Pestizide sind, stellen Düngemittel her und andere chemische Produkte, die den Bauern weltweit das Leben erleichtern. Kehrseite der Medaille: Landwirtschaft wird auch für die anbauenden Betriebe immer mehr zum Investitionsgeschäft. Und überall auf der Welt sind riesige Monokulturen entstanden.

Welche Folgen diese Monokulturen haben können, zeigt sich bei der Cavendish-Banane. Alle Bananen, die wir heute im Supermarkt kaufen können, gehören zu dieser einen Sorte. Und die wird derzeit weltweit von einem Pilz bedroht, der die Wissenschaft verzweifeln lässt. Gelingt es noch rechtzeitig, eine resistente Sorte zu züchten, bevor TR4 den gesamten Bananenbestand der Welt auslöscht?

Wichtige Fragen für die Zukunft

Viele Bauern profitieren von der Entwicklung in der modernen Landwirtschaft und machen gute Gewinne. Doch es regt sich auch Widerstand, sei es von Biobauern oder von Regierungen, die ihre Millionenbudgets für Düngemittel radikal reduzieren wollen – zum Teil mit fatalen Folgen. Über all dem steht die Frage, wie sich die Menschheit im Spannungsfeld zwischen Klimakrise, Profit und Nahrungsmittelsicherheit langfristig die Zukunft sichern kann.

In der vierteiligen Reihe "Geheime Weltmächte" gehen die Filmemacher der Frage auf den Grund, wer in wichtigen Lebensbereichen über die Zukunft der globalisierten Märkte bestimmt.

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