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Schindlers Liste - Eine wahre Geschichte

Oskar Schindler steht für Eigenschaften, die während der Nazi-Diktatur selten waren: Menschlichkeit und Mut. Steven Spielberg setzte ihm mit "Schindlers Liste" ein filmisches Denkmal.

Videolänge:
44 min
Datum:
21.07.2020
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 06.04.2024

Als Vorlage für Itzhak Stern, dem jüdischen Sekretär, diente das Leben von Mietek Pemper. Helene Hirsch, die Haushälterin des SS-Hauptsturmführers Amon Göth, heißt in Wirklichkeit Helene Rosenzweig. Der Film hat beide in ihrer Heimat besucht.

Oskar Schindler rettete 1200 Juden das Leben

"Schindlers Liste - Eine wahre Geschichte": Oskar Schindler, 1967 in London.
Oskar Schindler, 1967 in London
Quelle: dpa

Er war ein Schürzenjäger, Trinker, Spieler und NSDAP-Mitglied - und dennoch gilt Oskar Schindler als Held: 1200 Juden rettete der Deutsche vor dem sicheren Tod in den Nazi-Gaskammern. Schindler riskierte dabei sein eigenes Leben. In Deutschland geriet er in Vergessenheit, er starb einsam in Frankfurt am Main. In den USA und in Israel wird die Erinnerung an Schindler seit Jahrzehnten wachgehalten. In seiner Heimat hingegen blieb der Mann ein Unbekannter.

Der Sudetendeutsche Oskar Schindler kommt 1939 nach dem Vorstoß der Wehrmacht nach Krakau, um dort ein Vermögen zu machen. Er wird zum Direktor einer kleinen Fabrik für Emaille-Geschirr ernannt, die Juden gehört und beschlagnahmt wird. Rasch wird er reich, indem er Hitlers Armee und den Schwarzmarkt beliefert. Seine Angestellten sind Juden, die er sich für ein geringes Entgelt von der deutschen Verwaltung vermitteln läßt. Die lokale Oberschicht nimmt ihn schon bald auf. Schindler besitzt drei Häuser: eines für seine deutsche Maitresse, eines für seine polnische Geliebte und eines für seine Ehefrau Emilie.

Bestechung von SS-Männern

1943 erlebt der Fabrik-Besitzer die Zerstörung des Krakauer Ghettos. Von diesem Tag an hat er nur noch ein Ziel: seine Angestellten zu retten und sie vor dem Konzentrationslager Plazov zu bewahren, wo die Gefangenen an Erschöpfung sterben oder hingerichtet werden.

Mit Zigaretten, Seidenstrümpfen, Wein, Kognac und Schmuckstücken, die er auf dem Schwarzmarkt kauft, besticht Schindler die SS, um seine Arbeiter zu schützen. Bewusst nimmt er an Nazi-Trinkgelagen teil. Die Gestapo wirft ihn dreimal wegen Korruption ins Gefängnis. 1943 reist er heimlich nach Budapest, um die internationale Widerstandsbewegung der Juden über alles zu informieren.

Während die Deutschen 1944 das Lager Plazov auflösen und die Häftlinge in die Gaskammern schicken, gelingt es Schindler, seinen Betrieb und mit ihm mehr als 1000 jüdische Beschäftigte in seine Heimat Brünnlitz im Sudetenland zu schaffen. Er rettet seinen Angestellten damit das Leben. Sein wohl größter Coup war jedoch, 300 bereits nach Auschwitz abtransportierte Frauen wieder zurückholen zu können. Als die russische Armee 1945 auf Brünnlitz zurücken, flüchtet er wenige Stunden vor deren Ankunft. Er wusste genau: Falls die Russen ihn erwischen, würden sie ihn erhängen, noch bevor er etwas sagen könnte.

Für Politiker ein Vaterlandsverräter

Mit seiner Frau wandert Schindler nach Argentinien aus, wo er sich erfolglos der Tierzucht widmet. 1958 kehrt er nach Frankfurt zurück. Nach zwei weiteren fehlgeschlagenen Versuchen, wieder Geschäfte zu machen, sitzt er vor einem Berg Schulden. Als einziges Einkommen bleibt ihm eine Rente (das Bundesverdienstkreuz 1966 und eine von der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen ab 1968 gezahlte Kleinrente von 640 DM waren alles, was er von den offiziellen Stellen erhielt), von der er in bescheidenen Verhältnissen im Frankfurter Bahnhofs-Viertel leben kann - umgeben von Prostituierten und Obdachlosen. Die feine Gesellschaft, die ihm früher so vertraut war, hält sich von ihm fern. Er galt als Deserteur und Saboteur, auf ihn traf das Bild des guten Patrioten nicht zu.

Die Juden aber, die Schindler gerettet hat, vergessen ihn nicht. Jedes Jahr fährt Schindler für einige Wochen nach Israel - auf Einladung seiner "Kinder", wie er seine früheren Angestellten nennt. Der Ex-Nazi Oskar Schindler wurde seinem Wunsch entsprechend in Jerusalem begraben. In Israel und den USA tragen heute mehrere Straßen seinen Namen. In Deutschland hingegen wurde ihm nur eine kleine Trauerfeier zuteil, an der einige seiner "Kinder" und die Deutschen teilnahmen, die ihm geholfen haben.

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