Der VfL Bochum hat erstmals seit gut fünf Monaten die direkten Abstiegsplätze der Bundesliga verlassen. Mit dem überraschend souveränen 3:1 (2:0) im Kellerduell gegen Hertha BSC zogen die Bochumer in der Tabelle an den Berlinern vorbei. Spieler des Spiels war Doppeltorschütze Philipp Hofmann. Für Bochum war es bereits der vierte Heimsieg in Serie.
Hofmann trifft doppelt für Bochum
Vor 26.000 Zuschauer*innen im ausverkauften Ruhrstadion fanden die Berliner kaum ins Spiel. Nur mit viel Glück entgingen sie einem frühen Rückstand, als Philipp Förster das Hertha-Tor per Drop-Kick aus kurzer Distanz knapp verfehlte (5.). Auch der vermeintliche BSC-Treffer von Lucas Tousart (11.), den Schiedsrichter Martin Petersen nach Intervention des Videoassistenten zurücknahm, weil der Ball zuvor im Toraus war, gab den Gästen kaum Auftrieb.
Dagegen nutzten die Bochumer ihren ersten sehenswerten Angriff zur Führung: Der von Kevin Stöger auf der linken Seite angespielte Förster bediente Hofmann mit einer mustergültigen Flanke, die der Mittelstürmer ohne große Gegenwehr per Kopf veredelte (22.). Erst danach verbesserten die Berliner ihre Defensive, taten sich aber gegen das leidenschaftliche Kampfspiel der Bochumer schwer. Deshalb war der VfL einem weiteren Tor näher als der Gegner dem Ausgleich. Bochums Stöger traf mit einem Freistoß aus 18 Metern die Latte (34.). Kurz vor der Halbzeit belohnte sich der Gastgeber dann erneut für den Einsatz: Neuzugang Keven Schlotterbeck traf nach Ecke von Förster per Kopf zum 2:0 (44.).
Hertha per Konter überrumpelt
Nach Wiederanpfiff drängte Hertha BSC zunächst auf den Anschlusstreffer, wurde aber bei einem Konter eiskalt erwischt. Der schnelle Christoper Antwi-Adjei enteilte seinen Gegenspielern und bediente Hofmann in der Mitte. Dessen Schuss wurde von Maximilian Mittelstädt unglücklich abgefälscht und senkte sich über Hertha-Keeper Oliver Christensen hinweg ins Netz zum 3:0 für Bochum (56.). Damit war die Partie früh entschieden.
In der Schlussphase bereitete es dem VfL lange wenig Mühe, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Nach einem Kopfball von Jessic Ngankam an die Latte schöpften die bis dahin harmlosen Berliner noch einmal Hoffnung (77.), das 1:3 des eingewechselten Suat Serdar kam allerdings zu spät (87.).
Die Aufstellungen:
VfL Bochum: Riemann - Janko, Ordets, Schlotterbeck, Soares - Losilla - Stöger (80. Osterhage), Förster (59. Kunde Malong) - Zoller (72. Asano), Hofmann (80. Ganvoula), Antwi-Adjei (72. Holtmann)
Trainer: Thomas Letsch
Hertha BSC: Christensen - Kenny, Rogel, Kempf, Mittelstädt - Sunjic (64. Maolida) - Tousart, Boetius (63. Serdar) - Richter, Kanga, Scherhant (64. Ngankam)
Trainer: Sandro Schwarz
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)